Der NachhausewegDer Nachhauseweg ist eine Erzählung von Franz Kafka, die 1913 im Rahmen des Sammelbandes Betrachtung erschien. Sie beschreibt ein fantastisches Gefühl, das sich verliert, als der Erzähler zu Hause in seinem Zimmer ankommt. InhaltEin Ich-Erzähler befindet sich hochgestimmt auf dem Nachhauseweg. Er fühlt sich eins mit seiner Umgebung, seiner Stadt, den Liebespaaren. Er fühlt sich so sehr vom Schicksal bevorzugt, dass er es wegen der Ungerechtigkeit tadeln muss. Als er aber in sein Zimmer tritt, wird er nachdenklich, ohne dass er etwas Nachdenkenswertes erlebt hätte. Das bleibt auch so, als er das Fenster öffnet und draußen Musik spielt. Textanalyse und DeutungsansatzDer Erzähler ist in einer euphorischen Stimmung. Alles hat Bezug zu ihm, er sieht sich verantwortlich für alles, was um ihn geschieht, und er empfindet eine emotionale Verbindung mit allem. Man könnte auch sagen, dass er sich krankhaft manisch empfindet. Diese Stimmung ist bei einer Kafka-Figur sehr ungewöhnlich. Ungewöhnlich ist auch die Identifizierung mit den Liebespaaren und die deutliche Nennung der verschiedenen sexuell belegten Orte, an denen sich Liebespaare treffen. Die Euphorie legt sich aber, als er in sein Zimmer tritt. Es hilft auch nicht, dass er durch Fensteröffnen wieder eine Verbindung nach draußen herstellt. Das Alleinsein in seinem Zimmer führt ihn wieder auf den Boden seiner normalen Existenz zurück. Die kleine Prosaskizze beschreibt den entgegengesetzten Ablauf der Erzählung Der plötzliche Spaziergang. In beiden Fällen wird dem Draußen eine wohltuende Wirkung zugeschrieben, das Zuhausesein wird dagegen als lähmend beschrieben. Ausgaben
Sekundärliteratur
WeblinksWikisource: Der Nachhauseweg – Quellen und Volltexte
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