David Ruffin hatte mit den Temptations große Erfolge wie My Girl (1965) oder Ain’t Too Proud to Beg (1966). Nach seiner Trennung von den Temptations 1968 versuchte er sich als Solist und feierte mit My Whole World Ended (The Moment You Left Me) (1969) und Walk Away from Love (1975), einer Van-McCoy-Produktion, kommerzielle Erfolge. Grundsätzlich hatte seine Solokarriere allerdings Höhen und Tiefen. Ein geplantes Album im Jahre 1971, schlicht David betitelt, wurde komplett gestrichen und erschien erst mit Jahrzehnten Verspätung in einer erweiterten Version im Jahre 2004.[2] Nach 1977 war Ruffin nicht mehr bei Motown unter Vertrag, sondern bei Warner.
Seine langjährige Drogensucht forderte schließlich ihren Tribut und Ruffin starb 1991 mit 50 Jahren an einer Überdosis in Philadelphia, Pennsylvania. 2001 klagte seine Familie gegen NBC und Temptations-Bandleader Otis Williams: Eine TV-Mini-Serie, basierend auf den Memoiren von Williams, behauptete, dass Ruffin aus einem fahrenden Auto in eine Krankenhauseinfahrt geworfen wurde und sein Leichnam mehrere Tage als John Doe geführt wurde. Stattdessen wurde Ruffin jedoch von seinem Fahrer ins Krankenhaus gebracht und dort klar identifiziert. Ruffin wurde auf dem Woodlawn Cemetery in Detroit beigesetzt.
Ruffin genoss hohes Ansehen bei vielen seiner Kollegen. Rod Stewart nannte ihn in einem Interview den „größten Rock-Sänger aller Zeiten“.[3]Daryl Hall, der in den 1980er Jahren mit Ruffin zusammenarbeitete, äußerte: „Er hatte diesen wunderbaren ′Schmerz′ in seiner Stimme, der Menschen auf vielen emotionalen Ebenen ansprach.“ Marvin Gaye sah dies ähnlich. Er bewunderte die Kraft in Ruffins rauer Stimme: „Sie erinnerte mich daran, dass viele Frauen beim Musikhören die Kraft eines richtigen Mannes fühlen wollen.“[4]
Dem gegenüber stand jedoch seine Gewalttätigkeit. So wurde er gegenüber Tammi Terrell, mit der er eine Beziehung führte, des Öfteren massiv gewalttätig – u. a. soll er sie mehrmals am Kopf bzw. im Gesicht erheblich verletzt haben.