Das Verschwinden
Das Verschwinden ist eine deutsche Krimiserie unter der Regie von Hans-Christian Schmid, die für Das Erste produziert wurde. Sie hatte ihre Weltpremiere am 26. Juni 2017 auf dem Filmfest München. HandlungIn Forstenau, einer Kleinstadt nahe der tschechischen Grenze, verschwindet die 20-jährige Janine Grabowski. Während vieles darauf hindeutet, dass sie klammheimlich der Provinz den Rücken kehren wollte, ist ihre Mutter Michelle überzeugt, dass Janine etwas zugestoßen sein muss. Die Vermisstenanzeige verschwindet allerdings schnell in den Akten der Polizei. Niemand mag an ein Verbrechen glauben. So ist Michelle gezwungen, sich auf eigene Faust auf die Suche zu machen. Je mehr sie über ihre Tochter und deren Umfeld in Erfahrung bringt, desto stärker stellt sich ihr die Frage, wie sehr ihr eigenes Verhalten in der Vergangenheit dazu beigetragen hat, ein Netz aus Lügen und Geheimnissen zu spinnen, in dem Janine nicht das einzige Opfer bleibt. Episodenliste
Besetzung
ProduktionProduziert wurde Das Verschwinden von der 23/5 Filmproduktion in Koproduktion mit ARD Degeto, BR, SWR, NDR und MIA Film für Das Erste. Die Redaktion hatten Bettina Ricklefs (BR), Claudia Simionescu (BR), Sascha Schwingel (ARD Degeto), Claudia Grässel (ARD Degeto), Christian Granderath (NDR), Sabine Holtgreve (NDR) sowie Kerstin Freels (SWR).[3] Die Dreharbeiten fanden von August bis Dezember 2016 in der Oberpfalz, Niederbayern und Tschechien, München sowie in Berlin statt. Für das Kostümbild zeichnete Birgitta Lohrer-Horres verantwortlich, für das Szenenbild sorgte Heike Lange. Den Schnitt besorgten Bernd Schlegel und Hansjörg Weißbrich, für den Ton zeichnete Patrick Veigel verantwortlich. Das Projekt wurde gefördert vom FilmFernsehFonds Bayern, dem Medienboard Berlin-Brandenburg und vom Tschechischen Staatsfonds für Kinematographie. Koproduzenten waren Michal Pokorný und Zbynĕk Pippal. Der Weltvertrieb wurde von Beta Film übernommen. Der internationale Titel der Krimiserie lautet The Vanishing. AufführungenAlle Episoden der Miniserie wurden am 26. Juni 2017 auf dem Filmfest München uraufgeführt.[4] Die Erstausstrahlung der vier Folgen[2] im Ersten erfolgte ab dem 22. Oktober 2017. RezeptionDie Serie stieß auf fast einhellig positive bis hin zu herausragenden Bewertungen der Filmkritik. David Denk von der Süddeutschen Zeitung bezeichnete die Krimiserie von Hans-Christian Schmid als einen „großen Wurf“.[5] Auch Alexandra Seitz von der Berliner Zeitung war voll Lob für den Regisseur und konstatierte „langen Atem, eine ruhige Hand und ein gutes Auge“ bei der gelungenen Umsetzung des Stoffes. Er ziehe „nicht nur simpel den verklärenden Schleier der Biederkeit und des Wohlanständigen beiseite, um einen dahinter liegenden Sumpf des Verbrechens zu beleuchten“, sondern bringe die, „die eigentlich nichts Böses im Schilde führen, die aber in unterschiedlichen Zwängen gefangen sind, die von Ängsten beherrscht und von unerfüllten Hoffnungen geplagt werden“, wunderbar ins Licht der Geschichte.[6] Elmar Krekeler stellte für Die Welt fest, dass es Schmid gelinge, über sechs Stunden die Handlung „offen, ambivalent und nicht erklärend […] auszubreiten, ohne an Tiefe zu verlieren und an Dichte und existenzieller Wucht“.[7] In der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung vom 22. Oktober 2017 bezeichnete Lennart Laberenz Das Verschwinden als „bittere Serie“. Die Serie blicke auf ein Land, „in dem immer häufiger immer dieselben verlieren“. Hans-Christian Schmid untersuche den „Ort, in dem die allermeisten Deutschen leben: die Provinz“ nicht mit „große[n] Gesten, Schauwerte[n] und aufgeblasene[r] Dramatik“, sondern mit „genauen Mitteln und subtiler Form“ der Erzählkunst. Sibylle Simon-Zülch bezeichnete Das Verschwinden in epd Medien als eine „große, konzentrierte Meisterschaft“ und verglich die Serie mit der „Dimension einer antiken Tragödie“ mit einer „Dynamik einer kunstvoll realistischen Erzählung aus der Gegenwart“.[8] Für Carolin Ströbele von der Zeit hat die Serie ihre stärksten Momente immer dann, wenn es um die Freundschaft der drei jungen Frauen geht. Sie bedauerte aber: „Dass diese stimmungsvolle Serie nicht bei ihren Hauptfiguren verweilen darf, weil sie ja noch einen Krimi-Plot abzuarbeiten hat, ist die traurige Erkenntnis dieses Serienprojekts.“ Zudem kritisierte sie die Auflösung als banal; so ende „dieser unkonventionelle achtstündige Film doch wie ein sehr schlechter Tatort“.[9] Und in der taz schrieb Jens Müller: „Die Serie ist in diesen Zeiten der kürzer werdenden Aufmerksamkeitsspannen nämlich das Beste, was es in der ARD seit langem zu sehen gegeben hat.“[10] Auszeichnungen
Weblinks
Einzelnachweise
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