Das Geschlecht von Cocceji nimmt seinen Ursprung in Bremen und beginnt seine Stammreihe mit dem Ratsherren Gerhard Coch (1532–1589) und dessen Gattin Caecilie Wachmann. Aus der Ehe ging der städtische Sekretär Timan Coch (1537–1607) hervor, welcher sich mit Elsche Bake (1582–1629), einer bremischen Eltermanntochter vermählte. Von den drei bekannten Söhnen, Gerhard Coccejus (1601–1660), Johannes Coccejus (1603–1669), und Hinrich Coch († um 1680), städtischer Hafenschreiber in Bremen, war es letzterer der in der Ehe mit Lucke von Oldenburg, einer Schwester des Heinrich Oldenburg den Stamm fortsetzte.
Das freiherrliche Wappen (1713) zeigt im gespaltenen Schild, vorn in Silber einen blauen Schräglinksbalken, belegt mit drei goldenen Sternen und begleitet von je einem schräglinks angeordneten Kleeblatt an langem Stiel mit je vier Blättern. Hinten in Rot auf grünem Boden ein silberner Turm mit fünf schwarzen Fenstern (3, 2), auf dem Turm ein Mann gold-schwarz gespaltener Kleidung und gold-schwarz gespaltener aufgeschlagener Mütze, wachsend, mit der schwarzen Rechten mit goldenem Aufschlag ein Horn vor den Mund haltend. Zwei gekrönte Helme, mit blau-goldenen Decken, auf dem rechten das Kleeblatt zwischen einem je mit dem Schrägbalken des Schildes belegten offenen Flug, auf dem linken mit schwarz-goldenen Decken, der Mann aus der Krone wachsend.
Das freiherrliche Wappen (1749) zeigt im gespaltenen Schild, vorn in Silber einen blauen Schräglinksbalken, belegt mit drei goldenen Sternen und begleitet von je einem pfahlweise angeordneten Kleeblatt mit kurzem Stiel. Hinten in Gold auf grünem Boden ein silberner Turm mit Tor und drei schwarzen Fenstern (2, 1), auf dem Turm ein schwarzgekleideter Mann mit silbern aufgeschlagener Mütze, wachsend, mit der Rechten ein Horn vor den Mund haltend. Zwei gekrönte Helme, mit schwarz-silbernen Decken, auf dem rechten das Kleeblatt zwischen einem offenen silbernen Flug, auf dem linken der Mann aus der Krone wachsend.
Wappen der Reichsfreiherren von Cocceji (1713)
Wappen der preußischen Freiherren von Cocceji (1749)
Wappen der Knappe von Knappstädt (1798)
Angehörige
Die bürgerliche Familie Coch aus Bremen
Gerhard Coch (* 1532; † 1589), Ratsherr in Bremen, ⚭ Caecilie Wachmann
Timan Coch (* 1537; † 1607), bremischer Stadtsektretär, ⚭ Elsche Bake (* 1582; † 1629), Tochter des Eltermanns in Bremen Johann Bake (* 1549; † 1616) und der Anna Kohte
Gerhard Coccejus (* 1. Juli 1601 in Bremen; † 27. Juli 1660 in Bremen), Professor der Rechte, Ratsherr in Bremen und Gesandter der Stadt bei den Verhandlungen zum Westfälischen Frieden, ⚭ 1630 heiratete er Kunigunde Holle (* 1609; † 1682), Tochter des Eltermanns Hermann Holler
(?) Anna Elisabet von Cocceji, ⚭ Hans Christoph von Oppell, Herr auf Kotzemke bei Sorau († 5. April 1687)
(?) Anna Sabine von Cocceji (? a.d.H. Drauskenwil) († 11. September 1690 in Herbertsdorf), ⚭ 1681 Heinrich Gustav von Leipziger, (* 25. Juni 1656 in Herbersdorf; † 28. November 1710 in Herbersdorf), Herr auf Herbersdorf und Anteil Bärwalde[6]
(?) Heinrich Adolph von Cocceji, Herr auf Friedersdorf, ⚭ Anna Sophia Holzer
Henriette Sophie von Cocceji, ⚭I (20. Mai 1723) Benedikt Richter († 1742/1749), Herr auf Laubst; ⚭II NN von Hohenstein († nach 1751)
Johann Gottfried von Cocceji (* 1673 in Heidelberg; † 18. Dezember 1738), Geheimrat und Regierungspräsident in Magdeburg
Friedrich Heinrich von Cocceji (* 1676, ⚔ 1703 bei Roermond), pfälzischer Oberstleutnant
Samuel von Cocceji (* 20. Oktober 1679 in Heidelberg; † 4. Oktober 1755 in Berlin), preußischer Kammergerichtspräsident und Großkanzler, ⚭ Johanna Charlotte von Beschefer († nach 3. Mai 1765[8]), Tochter des preußischen Generalleutnants Jakob von Bechefer (* 1661; † 1731), Amtshauptmann von Beeskow und Storkow und der Susanne de la Coude († 1737)
Karl Ludwig von Cocceji (* 1724; † 12. Juli 1808 in Glogau), Oberregierungspräsident von Glogau, ⚭I 2. November 1749 in Berlin[9] (1788 geschieden) Barbara Campanini (* 7. Juni 1721 in Parma; † 7. Juni 1799 in Barschau), Balletttänzerin, Herrin auf Barschau, Golach und Poschütz; ⚭II Juli 1789 in Glogau Johanne Christine Charlotte Schneider, verwitwete Georg Christoph Knappe, preußischer Hof- und Kriminalrat[10]
Amalie Charlotte Henriette von Cocceji (* 5. August 1729; † 4. Oktober 1757 in Berlin), ⚭ 2. März 1751 Baron Matthäus II. von Vernezobre de Laurieux (* 15. April 1721 in Paris; † 28. April 1782 in Hohenfinow), Herr auf Hohenfinow, Tornow, Sommerfelde, Karlswerk, Amalienhof, Golssen, Kruge und Gersdorff
Johann Siebmachers Wappen-Buch. Faksimile-Nachdruck der von 1753 bis 1806 im Verlag der Raspischen Handlung in Nürnberg erschienenen zwölf Supplemente. Battenberg, München 1979, ISBN 3-87045-163-7, viertes Supplement, Tfl. 9.
Rolf Straubel: Biographisches Handbuch der preußischen Verwaltungs- und Justizbeamten 1740–1806/15. In: Historische Kommission zu Berlin (Hrsg.): Einzelveröffentlichungen. 85. K. G. Saur Verlag, München 2009, ISBN 978-3-598-23229-9, S.172 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Commons: Cocceji – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
↑ abMaximilian Gritzner: Chronologische Matrikel der Brandenburgisch-Preußischen Standeserhöhungen und Gnadenakte von 1600–1873. Berlin 1874, S. 13.
↑Karl Friedrich von Frank: Standeserhebungen und Gnadenakte für das Deutsche Reich und die Österreichischen Erblande bis 1806. Band 1, Selbstverlag, Schloss Senftenegg, 1967, S. 186.
↑Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern, Band 2, Ausgabe 2, S. 609.