Clydie King kam 1943 in Dallas zur Welt und wurde nach dem frühen Tod ihrer Mutter von ihrer älteren Schwester aufgezogen. Sie sang schon als Kind im Kirchenchor. In den frühen 1950er Jahren siedelte sie mit ihrer Familie nach Los Angeles über. Dort trat sie im Alter von acht Jahren in Art Linkletters Talentshow auf.
Karriere
1956 wurde King von Richard Berry entdeckt. Noch im gleichen Jahr erschien bei RPM Records ihre erste Single, Oh Me (als „Little Clydie & the Teens“). Anschließend war sie für drei Jahre Mitglied der Raelettes, die als Backgroundgruppe für Ray Charles fungierten. In den frühen 1960er Jahren steuerte King Begleitgesang auf frühen Aufnahmen von Phil Spector bei.
Es kamen eigene Singles als Solokünstlerin bei Specialty, Philips, Imperial und anderen Plattenfirmen heraus, von denen es aber nur wenige in die Charts schafften. Die Single ‘Bout Love erreichte 1971 beispielsweise Platz 45 der US-R&B-Charts. 1970 erschien ihr Debütalbum Direct Me, welches Robert Christgau in seinem NachschlagewerkChristgau's Record Guide: Rock Albums of the Seventies (1981) mit dem Stil von Diana Ross und Martha Reeves vergleicht.
In den 1970er Jahren war King eine gefragte Backgroundsängerin für bekannte Sänger und Gruppen der Dekade, solo als auch mit Venetta Fields und Sherlie Matthews als Teil des Trios The Blackberries. Die Blackberries sind auf einigen Motown-Platten der frühen 1970er Jahre zu hören. 1970 begleitete die Gruppe Joe Cocker auf seiner US-Tournee Mad Dogs & Englishmen. Aus dem Filmmaterial wurde später ein gleichnamiger Konzertfilm gemacht.
Aus ihrer ersten Ehe mit Robin Hale hat King drei Söhne. Aus ihrer zweiten Ehe mit Tony Collins stammt eine Tochter, Delores Collins. 1998 behauptete Susan Ross, eine ehemalige Freundin von Bob Dylan, dass King und Dylan heimlich geheiratet und zwei Kinder miteinander gehabt hätten. Hierfür gibt es jedoch keine Quellen oder Bestätigungen. In Kings Nachrufen werden nur ihre vier Kinder aus ihren beiden Ehen erwähnt.
Clydie King starb am 7. Januar 2019 im Alter von 75 Jahren an den Folgen einer Blutinfektion.
Diskografie
Studioalben
1970: Direct Me (Lizard Records A-20104)
1973: Brown Sugar Featuring Clydie King (Chelsea Records BCL1-0368) – als Brown Sugar
1976: Rushing to Meet You (Tiger Lily Records TL 14037)
1977: Steal Your Love Away (Baby Grand SW1062)
Compilations
2007: The Imperial and Minit Years (Stateside 5099950958122)
Singles
1956: "Oh Me" / "A Casual Look" (RPM Records) – als Little Clydie & the Teens
1957: "Our Romance" / "Written on the Wall" (Specialty 605)
1958: "I'm Invited To Your Party" / "Young Fool in Love" (Specialty 642)
1962: "The Boys in My Life" / "Promises" (Philips 40001) – als Clydie King & the Sweet Things
1962: "The Wrong Side of Town" / "Who Do You Love" (Philips 40049) – mit Mel Carter
1962: "Turn Around" / "Don't Hang Up the Phone" (Philips 40051)
1962: "Only the Guilty Cry" / "By Now" (Philips 40107) – als Clydie King & the Sweet Things
1965: "The Thrill Is Gone" / "If You Were a Man" (Imperial 66109)
1965: "Home of the Brave" / "Our Song" (Phi-Dan Records) – als Bonnie & the Treasures
1965: "Missin' My Baby" / "My Love Grows Deeper" (Imperial 66139)
1966: "He Always Comes Back to Me" / "Soft and Gentle Ways" (Imperial 66172)
1967: "One of Those Good For Cryin' Over You Days" / "My Mistakes of Yesterday" (Minit 32025)
1967: "Ready, Willing and Able" / "We Got A Good Thing Goin'" (Minit 32021) – mit Jimmy Holiday
1967: "I'll Never Stop Loving You" / "Shing-a-Ling" (Minit 32032)
1967: "A Hunk of Funk" / "My Mistakes of Yesterday" (Liberty 15 030) – mit Gene Dozier and the Brotherhood