Citroën C4 Cactus
Der C4 Cactus ist eine Crossover-Schräghecklimousine in der Kompaktklasse des französischen Herstellers Citroën. 1. Generation (2014–2018)
Auf die Präsentation des seriennahen Konzeptfahrzeugs Citroën Cactus auf der IAA 2013 in Frankfurt am Main folgten die offizielle Vorstellung des Serienfahrzeugs auf dem Genfer Auto-Salon 2014 und im April 2014 der Produktionsstart im spanischen Werk Villaverde.[2] Der Verkaufsstart fand zwei Monate später in Frankreich und Spanien statt. Im ersten Monat wurden insgesamt 7.633 Exemplare verkauft. Die Einführung auf dem deutschen Markt erfolgte am 13. September 2014.[3] Vom C4 Cactus abgeleitet war der 2015 präsentierte Citroën Cactus M, den Citroën gegenüber ursprünglichen Planungen nicht serienmäßig produzierte, da mit dem Citroën e-Méhari eine günstigere Variante realisiert werden konnte. EigenschaftenObwohl der Name eine Verwandtschaft zum Modell C4 suggeriert, baut der C4 Cactus anders als Citroëns sonstige Kompaktwagen nicht auf der PF2-, sondern auf der PF1-Plattform (C3) auf und besitzt dadurch, abgesehen vom Radstand, deutlich geringere Abmessungen. Auch preislich ist das Fahrzeug unterhalb des C4 angesiedelt. Eine Besonderheit des C4 Cactus war die erstmalige Verwendung von „Airbumps“ genannten Luftpolstern mit Polyurethanummantelung an Front, Seiten und am Heck der Karosserie. Diese vermarktete der Hersteller als Schutz vor Kratzern und Dellen, die Stöße abfangen und sich leicht austauschen lassen sollten. Die Elemente waren serienmäßig schwarz, konnten aber gegen Aufpreis optional in drei weiteren Farben bestellt werden. Außerdem bot Citroën ein Panorama-Glasdach mit einer neu entwickelten Wärmedämmungs-Beschichtung an, die eine Jalousie überflüssig machen sollte. Zur Einsparung von Kosten und Gewicht ersetzen seitliche Ausstellfenster an den hinteren Türen versenkbare Scheiben. Zudem sind die Spritzwasserdüsen für die Windschutzscheibe in die Scheibenwischer integriert. Der dadurch verringerte Wasserverbrauch ermöglicht eine Gewichtsersparnis durch den Einsatz eines kleineren Wasserbehälters und das Wischwasser gelangt sofort in den Wischerbereich. Auch der Innenraum enthält ungewöhnliche Elemente. So wurden zur Realisierung eines schlanken Armaturenbretts der Beifahrerairbag erstmals in einem Fahrzeug in den Dachhimmel verlegt[4] und die meisten Bedienelemente in einem zentralen, serienmäßigen Touchscreen zusammengefasst. In den Varianten mit dem automatisierten Schaltgetriebe ETG suggerierte ein zwischen den Vordersitzen angebrachtes Mittelteil eine durchgehende Vordersitzbank. Die Rücksitzbank lässt sich bei Fahrzeugen des ersten Modelljahrs generell nur einteilig umlegen, später wurde eine asymmetrisch geteilte Variante, teilweise gegen Aufpreis, angeboten. Durch diese und andere Sparmaßnahmen sowie den Einsatz von Aluminium in Teilen der Karosserie wurde ein im Klassenvergleich geringes Leergewicht von 1040 Kilogramm realisiert. Das Design des C4 Cactus wurde mit dem Red Dot Award 2014 in der Kategorie „Product Design“ sowie dem „Internet Auto Award“ in der Kategorie „Editorial Award: Design“ ausgezeichnet.[5][6] Das Dieselmodell C4 Cactus BlueHDi 100 mit der Euro-6-Abgasnorm verfügt über einen SCR-Katalysator und einen AdBlue-Tank.
Ausstattungslinien
Technische DatenAlle Motorvarianten sind nur mit Vorderradantrieb erhältlich. Alle Varianten sind an der Hinterachse mit Trommelbremsen und an der Vorderachse mit Scheibenbremsen ausgestattet. Die Modelle mit dem Ottomotor PureTech 110 und dem Dieselmotor BlueHDi 100 gab es zeitweise auch mit Scheibenbremsen an der Hinterachse. Mit Ausnahme der Ottomotoren PureTech 75 und PureTech 82 (mit serienmäßigem Schaltgetriebe) sind alle Varianten mit einem Stopp-Start-System ausgerüstet.
(1) Werte in Klammern mit automatisiertem Schaltgetriebe (2) Werte in Klammern für Version 82g Citroën C4 Cactus AventureNeben der Vorstellung des C4 Cactus präsentierte Citroën 2014 auch den C4 Cactus Aventure. Dieser war mit großen grobstolligen Geländereifen, vergitterten Scheinwerfern und Rückleuchten, Rammschutz an der Front, erhöhter Karosserie und großer Dachbox mit integrierten Suchscheinwerfern ausgerüstet. Einzelne Komponenten der Studie bietet Citroën optional in der Serie als Sonderausstattung an, eine Serienproduktion der Studie wurde aber verworfen.[8] Citroën C4 Cactus Airflow 2L ConceptEin weiteres Konzeptfahrzeug war der gleichzeitig präsentierte C4 Cactus Airflow 2L. Wie der Name bereits sagt, handelte es sich dabei um ein 2-Liter-Verbrauchsfahrzeug. Durch den Einsatz von Materialien wie Polycarbonat für das Panoramadach oder Aluminium vor allem bei der Bodengruppe wurden 100 Kilogramm eingespart. Hierbei wurden Werkstoffe verwendet, die nicht übermäßig teurer sind, um sie auch in der Serienproduktion einsetzen zu können und den Preis des Fahrzeuges nicht zu hoch werden zu lassen. Des Weiteren wurde der C4 Cactus Airflow 2L Concept konsequent auf Aerodynamik getrimmt. Die vorderen Lufteinlässe öffnen und schließen sich bei Bedarf in drei Stufen, statt Außenspiegel gibt es Kameras und es werden schmale, aber große 19-Zoll-Leichtlaufreifen verwendet. Weiters wurden ein größerer Dachkantenspoiler, aerodynamisch optimierte Räder und energieeffiziente LED-Lampen zur Verbrauchsreduzierung eingesetzt. Ebenfalls neu war ein Hybridantrieb, der in der Stadt bis zu 45 Prozent weniger Kraftstoff verbrauchen soll. Der sogenannte „hydraulische Hybrid“ wurde gemeinsam von Bosch und PSA entwickelt und sollte ursprünglich ab 2016 im PSA-Konzern eingesetzt werden. Hierbei kombiniert das neue Aggregat einen Otto- oder Dieselmotor mit einem hydraulischen Zusatzantrieb. Das hydraulische System besteht dabei im Wesentlichen aus zwei Hydraulikeinheiten sowie den dazugehörigen Druckspeichern. Die kinetische Energie, welche sonst beim Bremsen vor allem im Stop-and-go-Verkehr in nutzlose Wärme verpufft, wird in den beiden Hydraulikbehältern gespeichert. Mit ihrer Unterstützung kann der Verbrennungsmotor bei niedriger Last in einem verbrauchsgünstigeren Betriebspunkt betrieben werden. Durch all diese Maßnahmen erreichte der C4 Cactus Airflow 2L einen Kraftstoffverbrauch knapp über 2 Liter pro 100 Kilometer. Eine Serienproduktion des hydraulischen Hybridantriebs erfolgte jedoch bislang nicht.[9] 2. Generation (2018–2020)
Im Oktober 2017 präsentierte Citroën einen neuen C4 Cactus. Obwohl das Fahrzeug eigentlich nur ein überarbeitetes Modell der ersten Generation ist, spricht der Hersteller von einer neuen Generation. Gegenüber dem Vorgängermodell wurde an der Front die Position des Markenzeichens, das sich nun in einem angedeuteten Kühlergrill aus Chromstreben am Übergang zur Motorhaube befindet, verändert. Außerdem überarbeitete Citroën an der Heckpartie sowohl die Form der Rückleuchten, welche nun länglicher sind, als auch die Rückleuchtengrafik. In der Seitenansicht sind die „Airbumps“ aus dem Zentrum der Türen nach unten versetzt und schmaler geworden, zudem haben sie keine mit Luft gefüllten Kammern mehr. Insgesamt wurde die Verwendung von matten Kunststoffen als Zier-/Funktionselemente vermindert. Nicht sichtbare Änderungen betreffen den Einsatz von patentierten Stoßdämpfern mit einer zusätzlichen hydraulischen Begrenzung des Arbeitswegs.[10] Citroën vermarktet dieses Alleinstellungsmerkmal im deutschsprachigen Raum unter dem Namen Advanced Comfort-Federung. Seine Öffentlichkeitspremiere hatte der neue C4 Cactus auf der Vienna Autoshow im Januar 2018.[11] Zu den Händlern kam der C4 Cactus am 14. April 2018. In Deutschland hatte er seine Messepremiere auf dem Chemnitzer Autosalon.[12] Die dritte Generation des Citroën C4 löste Ende 2020 den C4 Cactus ab.[13] Ausstattungslinien
Technische DatenWeiterhin sind alle Motorvarianten ausschließlich mit Frontantrieb erhältlich. Gegenüber dem Vorgängermodell entfiel der leistungsschwächste Ottomotor mit 55 kW (75 PS), in Deutschland darüber hinaus auch die Variante mit 60 kW (82 PS). Dafür ist der C4 Cactus seitdem mit einem 96 kW (131 PS) starken Ottomotor erhältlich, der anfangs mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe, ab Produktion Juli 2019 ausschließlich mit dem Sechsgang-Automatikgetriebe EAT6 kombiniert werden konnte.
(1) Nicht in Deutschland erhältlich Zulassungszahlen in DeutschlandSeit dem Marktstart 2014 bis einschließlich Dezember 2021 sind in der Bundesrepublik Deutschland insgesamt 25.799 C4 Cactus neu zugelassen worden. Mit 6.272 Einheiten war 2015 das erfolgreichste Verkaufsjahr. 2021 kamen noch Restbestände auf den Markt.
Einzelnachweise
WeblinksCommons: Citroën C4 Cactus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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