Im frühen Mittelalter wurden sowohl in der byzantinischen als auch in der abendländischen Kultur Schriften auch ausschließlich in Goldbuchstaben gehalten. Diese Schriften werden auch Codex Aureus genannt. Im Hochmittelalter wurde der Einsatz von Gold reduziert und beschränkte sich zumeist auf vergrößerte Initialen. Angewandt wurde diese Technik sowohl in Büchern, in der Regel biblischen oder liturgischen Texten, als auch in Prunkausfertigungen von Urkunden (Purpururkunden).
Vera Trost: Gold- und Silbertinten. Technologische Untersuchungen zur abendländischen Chrysographie und Argyrographie von der Spätantike bis zum hohen Mittelalter (Beiträge zum Buch- und Bibliothekswesen. 28). Harrassowitz, Wiesbaden 1991, ISBN 3-447-02902-1.
Vera Trost: Chrysographie und Argyrographie in Handschriften und Urkunden. In: Anton von Euw, Peter Schreiner (Hrsg.): Kaiserin Theophanu. Begegnung des Ostens und Westens um die Wende des ersten Jahrtausends. Gedenkschrift des Kölner Schnütgen-Museums zum 1000. Todesjahr der Kaiserin. Teil 2. Schnütgen-Museum, Köln 1991, S. 335–344.