Dieser Artikel befasst sich mit dem Herrschaftszeichen. Für weitere Bedeutungen siehe Krone (Begriffsklärung).
Eine Krone (lateinischcorona ‚Kranz‘) ist eine kostbare, meist aus Gold und Edelsteinen gearbeitete Kopfzierde vorwiegend christlich-abendländischer Herrscher. Sie ist Ausdruck ihrer Macht und Würde sowie Symbol und Insigne ihrer Herrschaft über ein bestimmtes Volk oder ein Territorium. Daher wird „die Krone“ auch als Synonym für ein mit staatlicher Würde ausgestattetes König- oder Kaisertum benutzt.
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Auf welchen Seiten seines neuen Werkes ist denn, falls er die Quelle ist, A. Rauch darauf näher eingegangen?
Die Formen frühester Kopfbedeckungen zeigen in fast allen Kulturen nach oben gerichtete Spitzen, Strahlen, Federn oder Blätter, meist gebildet aus Hörnern oder Geweihen. Beispiel dafür sind die in Mesopotamien gebräuchlichen „Hörnerkronen“. Dabei hilft laut A. Rauch der semitische Begriff „Keren“, gleichbedeutend für „Horn“ und „Strahl“, zum Verständnis, aber auch zur Missdeutung in der Kunst, etwa bei der Darstellung des Moses mit „Hörnern“. Grundsätzlich scheint es in allen Frühkulturen darum gegangen zu sein, eine mystische Verbindung des Herrschers mit den Göttern herzustellen, um deren Lenkung bzw. Schutz zu erwirken. Dies erklärt auch die zwingenden religiösen Kulte bei Krönungen bis heute (darauf ist A. Rauch näher eingegangen, s. Lit.).
Das Tragen von Kronen kam im alten Orient in Gebrauch.[1] Bereits im alten Ägypten, im Babylonischen Reich, in Persien und im antiken Griechenland trugen Herrscher eine Krone bzw. eine Königsbinde oder ein Diadem. Die Perserkönige des Achämenidenreichs gehörten zu den ersten, die eine geschlossene Krone, eine Tiara, trugen. Diese Form wurde später von den byzantinischen Kaisern übernommen sowie von den Päpsten, die bis zum Jahr 1964 eine dreifache Krone trugen. Alle sasanidischen Könige trugen speziell für sie geschaffene Kronen (unterteilbar in Reichs- oder Hauptkronen und Sonderkronen) und wurden damit auf Felsreliefs, Silberschalen und Münzen[2] dargestellt. Die Krone des Sasanidenherrschers Chosrau II. soll 91 kg gewogen haben. Sasanidische Kronen waren Vorbild für Herrscher in Zentralasien und Indien, etwa bei den iranischen Hunnen und den Westtürken.[3]
Die Karkasse einer Krone ist das blanke Gerüst ohne Edelsteine, Perlen oder weiterem Dekor.
Verwendungszweck
Kronen, die ganz allgemein die Herrschaft und den Status einer adeligen Person kennzeichnen, gelten als Kronen im engeren Sinne und werden z. B. Herrscherkrone genannt.
Wird eine Krone über einen Altar gehängt, handelt es sich um eine Votiv- oder Weihekrone.
Sowohl Kronen auf einem realen als auch auf einem (Wappen-)helm sind als Helmkrone bekannt.
Eine Krone, die im Brauchtum anlässlich der Ernte aus Ähren geflochten wird, heißt Erntekrone.
Grabkronen werden Herrschern als Grabbeigaben mitgegeben. Darüber hinaus gab es im Brauchtum auch die sogenannte Totenkrone.
Die Richtkrone wird anlässlich des Richtfestes eines Gebäudes hergestellt.
Herstellung und Materialien, Wertvorstellungen
Für die Ausschmückung der Kronen wurden von den Goldschmieden die wertvollsten und größten Edelsteine verwendet, die der Auftraggeber zur Verfügung hatte, um den Rang und das Prestige und die entsprechende politische oder militärische Macht des Inhabers zu repräsentieren. Oftmals mussten nach Verlust der Macht oder aufgrund finanzieller Engpässe einzelne Steine veräußert werden, wie zum Beispiel der Regent. In den Geschichtlichen Epochen bestanden teils andere Wertvorstellungen, so ist der Kreuznagel in der Eisernen Krone deren ideell wertvollster Bestandteil. Auch die Gusseiserne Krone von Rumänien zeigt diesen Gedanken deutlich auf.
Aufbewahrung
Als bedeutendstes Zeichen der Macht waren die Orte der Aufbewahrung der Kronen stets auch strategisch motiviert, es waren und sind besonders befestigte und gesicherte Anlagen mit Symbolcharakter, wie etwa der Tower of London oder die Burg Trifels. Heute befinden sich die meisten Kronen in Museen.
Die Essener Krone gehörte zu einer ottonischen Madonna im Essener Stift. Es wird vermutet, dass die Krone möglicherweise zur Kinderkrönung Ottos III. gedient haben könnte. Heute noch ist sie in Essen zu sehen.
Krone der Kaiserin Kunigunde
Die Krone der Kaiserin Kunigunde ist ein einfacher Kronreif mit reichem Edelsteinbesatz, der das Reliquiar der Kaiserin Kunigunde in Bamberg zierte. Heute ist er in der Schatzkammer der Münchner Residenz zu sehen.
Kamelaukion Friedrichs II./ Konstanze v. Aragon
Das byzantinische Kamelaukion wurde bei der Graböffnung der Kaiserin Konstanze von Aragon im 18. Jahrhundert gefunden. Es befindet sich im Domschatz zu Palermo. Aufgrund des Schmuckes wird sie nicht zu den Grabkronen gerechnet, sondern zu getragenen Herrscherkronen. Es ist unsicher, ob die Krone ursprünglich von ihr oder von Friedrich II. getragen wurde.
Eiserne Krone Heinrichs VII. als italischen Königs
Heinrich VII. ließ sich einen eisernen lobeer- und edelsteinbeschmückten Reif zur italischen Königskrönung herstellen, nachdem die Suche nach der sagenumwobenen Krönungskrone Italiens, der Eisernen Krone, erfolglos verlief.
Die Grabkrone Kaiser Heinrichs IV. aus den Saliergräbern im Speyrer Dom, heute im Historischen Museum der Pfalz (Speyer). Zusätzlich zur Krone ist die Kronhaube erhalten, die aufgrund ihrer Form mit goldenen Infuln stark an eine Mitra erinnert.
Hauskronen römisch-deutscher Herrscher
Hauskrone Friedrichs III.
Die Privatkrone Friedrichs III. ist durch Porträts, das Epitaph und durch eine Beschreibung überliefert worden.
Hauskrone Maximilians I.
Die Privatkrone Maximilians I. ist durch Porträts und eine detaillierte Beschreibung überliefert worden.
Hauskrone Karls V.
Die Privatkrone Karls V. ist durch Porträts und eine detaillierte Beschreibung überliefert worden.
Die Kaiserkrone, auch bekannt als Königskrone, und das Reliquiar gehen höchstwahrscheinlich auf Karl IV. zurück. Der Bügel der Krone ist abnehmbar.
Krone des Büstenreliquiars Ottos II.
Die sogenannte Krone Ottos II. schmückte ein Büstenreliquiar Ottos II. Eine Detaillierte Skizze ist im Halleschen Heiltumsbuch überliefert. Sie gilt seit der Mitte des 16. Jahrhunderts als verschollen.
Krone des Büstenreliquiars Heinrichs II.
Die sogenannte Krone Heinrichs II. schmückte das Büstenreliquiar des heiliggesprochenen Heinrichs II. in Bamberg. Heute befindet es sich in der Schatzkammer der Münchener Residenz.
Österreich
Kaiserkrone
Die Österreichische Kaiserkrone als Hauskrone Kaiser Rudolfs II. im Jahre 1602 angefertigt und 1804 bei Ausrufung des Kaisertums Österreich als Österreichische Kaiserkrone angenommen. Bei der Umwandlung des Kaisertums in die Doppelmonarchie Österreich-Ungarn blieb sie weiterhin die Kaiserkrone.
Erzherzogshut
Der Erzherzogshut Österreichs befindet sich im Stift Klosterneuburg. Er ist Symbol der Einheit der österreichischen Erblande. Ein weiterer Erzherzogshut wurde von Maximilian III. für die Burg Mariastein nahe Kufstein in Tirol gestiftet. Eine Kopie wurde für die Krönung von Kaiser Josef II. angefertigt und befindet sich in der Schatzkammer der Wiener Hofburg.
Herzogshut
Der Herzogshut der Steiermark befindet sich im Joanneum in der Landeshauptstadt Graz. Er ist Symbol des Herzogtums Steiermark und ziert das steirische Landeswappen.
Brillantkrone der Kaiserin Elisabeth
Die Brillantkrone wurde für die ungarische Königskrönung 1867 der Kaiserin Elisabeth von Österreich angefertigt bzw. umgearbeitet. Sie gilt seit 1925 als verschollen.
Böhmen
Wenzelskrone
Die Wenzelskrone ist die Königskrone des Königreichs Böhmen und der älteste Bestandteil der böhmischen Krönungsinsignien.
Kurfürstenhut
Der Kurfürstenhut mitsamt dem Mantel, Handschuhe und Zepter des Königs von Böhmen in seiner Funktion als Kurfürst befindet sich in der Wiener Schatzkammer.
Böhmen, 15. Jahrhundert, Metallarbeit, Silber vergoldet, Perlen, Glas Paste, Höhe: 4 ⅛ Zoll (10,48 cm) Durchmesser: 6 Zoll (15,24 cm), Geschenk der Judas Collection (M.84.200), ausgestellt im Los Angeles County Museum of Art
Russland
Die Mütze des Monomach, der Moskowiter Zarenhut war die Krönungsinsignie aller gekrönten Großfürsten von Moskau und Zaren von Dmitri Donskoi bis Peter dem Großen.
Die Edwardskrone ist die älteste der britischen Königskronen und Teil der Britischen Kronjuwelen. Sie wird im Tower von London aufbewahrt.
Die Eiserne Krone ist die Königskrone der Langobarden. Im Innern befindet sich ein fälschlich für eisern gehaltener Reif, der angeblich aus einem Nagel vom Kreuz Christi hergestellt wurde.
Die Erikskrone des schwedischen Königs Erik XIV. ist eine Traditionskrone, die als Krönungsinsignie an Bedeutung verloren hat und nur noch als Ausstellungsstück verwendet wird.
Die Tiara ist die früher bei feierlichen Anlässen getragene außerliturgische Krone des Papstes mit später dreifachem Kronreif. Es bestehen mehrere Fassungen, die für verschiedene Päpste hergestellt wurden.
Die Pfälzische Krone oder Böhmische Krone ist die älteste erhaltene englische Krone und kam als Mitgift der Pfalzgräfin Blanca von England (1392–1409) in den Besitz des Hauses Wittelsbach.
Die polnische Königskrone Augusts des Starken ist Bestandteil des Krönungsornats (Mantel, Schwert, Reichsapfel und Krone) und wurde von Friedrich selbst entworfen. Der gesamte Ornat ist so schwer, dass er die Zeremonie im Wawel am 15. September 1697 nur mit Mühe überstand, der gesamte Ornat ist ausgestellt in der Rüstkammer (Dresden).
Krone des Kaisers von Mexiko. Die Kaiserkrone von Mexiko war die Krone des Kaisers Maximilian I. (Mexiko). Die ursprüngliche Krone wurde zerstört, eine Kopie ist noch für die Öffentlichkeit sichtbar. → Kaiserreich Mexiko
↑Claudia Kracht: Adel: Kronen. In: Website Planet Wissen. Westdeutscher Rundfunk, Südwestrundfunk, Bayerischer Rundfunk, 15. Juli 2019, abgerufen am 5. Juni 2023.
↑Michael Alram: Die Kunst im Sasanidenstaat. In: Wilfried Seipel (Hrsg.): 7000 Jahre persische Kunst. Meisterwerke aus dem Iranischen Nationalmuseum in Teheran: Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien und des Iranischen Nationalmuseums in Teheran. Kunsthistorisches Museum, Wien 2001, S. 263–295, hier: S. 272–276 (Kronen).