Christian Leonhard LeuchtChristian Leonhard Leucht (* 12. Februar 1645 in Arnstadt; † 24. November 1716) war ein deutscher Jurist, Verwaltungsbeamter und Publizist. Er veröffentlichte unter den Pseudonymen Antonius Faber, Sigismundus Ferrarius, C. L. Thucelius, C. L. Lucius und Cassander Thucelius eigene Abhandlungen sowie umfangreiche juristische Sammelwerke. LebenLeucht studierte an der Universität Leipzig, Universität Gießen und Universität Jena, wo er 1678 zum Dr. jur. promoviert wurde. Er war einige Jahre als Jurist in Dresden tätig und trat dann als „gräflich Reußischer Hofrat“ in die Dienste des Hauses Reuß in Greiz. 1688 wurde er zum „gräflich limburgischen Rat von Haus aus“ ernannt und war als juristischer Berater (Consulent) beim Ritterkanton Altmühl des fränkischen Reichsritterkreises tätig. 1690 wurde er kaiserlicher Hofpfalzgraf in Nürnberg, 1692 Consulent am Nürnberger Untergericht, dann am Stadt-Ehegericht und schließlich Ratsconsulent, d. h. juristischer Berater des Nürnberger Stadtrats. 1699 zog er sich aus gesundheitlichen Gründen von diesem Posten zurück, durfte jedoch den Titel Ratsconsulent weiterhin führen. WirkenLeucht veröffentlichte, meist unter Pseudonym, eigene juristische Abhandlungen, aber auch als C. L. Lucius mit dem Neuen Müntz-Tractat von approbirten und devalvirten Guldinern ein umfangreiches Werk zur Numismatik des 17. Jahrhunderts. Vor allem gab er jedoch umfangreiche Sammlungen von Akten und Urkunden heraus, darin vergleichbar seinem jüngeren Zeitgenossen Johann Christian Lünig. Unter dem Pseudonym Antonius Faber, das zu seinen Lebzeiten nie enttarnt wurde, begründete Leucht als Herausgeber eines der langlebigsten deutschsprachigen juristischen Periodika zum Staatsrecht, die groß angelegte Aktensammlung Europäische Staats-Cantzley. Ab 1697 erschienen jährlich zwei Bände der Sammlung. Das Werk wurde auch nach Leuchts Tod weitergeführt und erst 1760 mit dem 115. Teil eingestellt, 1761–1782 als Neue Europäische Staatscanzley in 55 Teilen, 1783–1803 von Johann August Reuß als Teutsche Staatskantzlei fortgeführt. Nachdem Leucht seine Sammlung Des Heiligen Römischen Reichs Reichs-Staats-Acta den Fürsten von Schwarzburg-Sondershausen und Schwarzburg-Arnstadt gewidmet hatte, ernannten diese ihn 1715 – ein Jahr vor seinem Tod – zum „wirklichen Geheimen Rat“. Ein Katalog von Leuchts umfangreicher Privatbibliothek wurde postum 1730 veröffentlicht. Veröffentlichungen
Literatur
WeblinksWikisource: Christian Leonhard Leucht – Quellen und Volltexte
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