Die Gemeinde liegt am linken Ufer der Mosel und am Tenschbach, etwa acht Kilometer nördlich von Thionville (deutschDiedenhofen) und etwa zwölf Kilometer südwestlich des DreiländerecksFrankreich – Luxemburg – Deutschland.
Zu Cattenom gehören die Ortsteile Homeldange, Husange, Sentzich und Warpich.
Der Ort gehörte früher zum Bistum Metz und war ein ansehnlicher, von Mauern umgebener Marktflecken.[2] Beispiele älterer Ortsbezeichnungen sind Cathenem (1182), Kettenem (1214), Kettenheim (1243),[3]Kettenemb (1357) und Kettenheim (1481).[4] Im Jahr 1243 bestätigen Ermesinde Gräfin von Luxemburg und deren Sohn Heinrich, dass Hugo von Bous die Hälfte seines Zehnten von Kattenhofen der Zisterzienserinnenabtei Bonneweg geschenkt habe,[3] die zum Bistum Trier gehörte.
Kattenhofen hatte früher eine Niederlassung des Deutschen Ordens. Das Ordenshaus, das um 1400 Teuschhauss genannt wurde, befand sich beim Ortszentrum und bestand aus einem mit Zinnen gekrönten Gebäude und der Stephanskapelle.[4] Einer durch Urkunden nicht bestätigten lokalen Legende zufolge soll dieses Schloss zuvor Eigentum des aufgelösten Templerordens gewesen sein, was von Historikern jedoch bezweifelt worden ist.[5]
Der Gebäudekomplex wurde 1831 abgetragen, um Platz für den Neubau der Pfarrkirche, der heutigen Kirche St. Martin, zu schaffen; erhalten geblieben ist nur der polygonale, mit Naturstein-Quadern gebaute Turm, der den Chor der Stephanskapelle gebildet hatte und in den Neubau als Glockenturm architektonisch integriert wurde. Die alte Pfarrkirche, die sich im Süden des Orts beim Friedhofsgelände befunden hatte, wurde 1843 abgerissen.[4]
Die Bewohner lebten im 19. Jahrhundert von der Landwirtschaft. Bei dem Ort gab es bis ins 20. Jahrhundert eine Moselfähre.
↑Gundolf Keil: Habent suos locos libelli. In: Willem Piet Gerritsen, Annelies van Gijsen, Orlanda S. H. Lie (Hrsg.): Een school spierinkjes. Kleine opstellen over Middelnederlandse artes literatuur. Verloren, Hilversum 1991 (= Middeleeuwse studies en bronnen. Band 26), ISBN 90-6550-242-4, S. 98–99, hier: S. 99, Anm. 5.
↑ abN. van Werveke: Urkundenbuch der Abtei Bonneweg bei Luxemburg, Druck von Peter Bruck, Luxemburg 1880, S. 7–8 (online).
↑ abcFranz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band III: Kunst und Althertum in Lothringen. Friedrich Bull, Straßburg 1886, S. 242–245 (online).
↑H. von Hammerstein: Der Besitz der Tempelherren in Lothringen.In: Jahrbuch der Gesellschaft für lothringische Geschichte und Altertumskunde. Siebenter Jahrgang (Erste Hälfte), G. Scriba, Metz 1895, S. 1–29, insbesondere S. 3 ff. (online).
↑ abcdCattenom – statistische Angaben der Arbeitsgruppe für Demographie und Geschichte der École des hautes études en sciences sociales (EHESS), Frankreich
↑Vollständiges geographisch-topographisch-statistisches Orts-Lexikon von Elsass-Lothringen. Enthaltend: die Städte, Flecken, Dörfer, Schlösser, Gemeinden, Weiler, Berg- und Hüttenwerke, Höfe, Mühlen, Ruinen, Mineralquellen u. s. w. mit Angabe der geographischen Lage, Fabrik-, Industrie- u. sonstigen Gewerbethätigkeit, der Post-, Eisenbahn- u. Telegraphen-Stationen u. geschichtlichen Notizen etc. Nach amtlichen Quellen bearbeitet von H. Rudolph. Louis Zander, Leipzig 1872, Sp. 29 (online)
↑Georg Lang (Hrsg.): Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 109–110 (online).
↑Gustav Neumann: Das Deutsche Reich in geographischer, statistischer und topographischer Beziehung, Band II, Grg. Ferd. Otto Müller, Berlin 1874, S. 560–562 (online)
↑Statistisches Büreau des Kaiserlichen Ministeriums für Elsaß-Lothringen: Ortschafts-Verzeichniß von Elsaß-Lothringen. Aufgestellt auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. C. F. Schmidts Universitäts-Buchhandlung Friedrich Bull, Straßburg 1884, S. 115, Ziffer 1381 (online).
↑ abStatistisches Büreau des Kaiserlichen Ministeriums für Elsaß-Lothringen: Die Bewegung der Bevölkerung in Elsaß-Lothringen, Druck von M. DuMont-Schauberg, Straßburg 1893, S. 108–109, Kanton Kattenhofen, Ziffer 14 (online).