Burg Parsberg
Die Burg Parsberg ist eine Höhenburg auf 550 m ü. NN in der Stadt Parsberg im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern. Die Anlage wird als Bodendenkmal unter der Aktennummer D-3-6836-0102 im Bayernatlas als „archäologische Befunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit im Bereich des ehemaligen Schlosses und der Burgruine Parsberg“ geführt. Ebenso ist sie unter der Aktennummer D-3-73-151-52 als denkmalgeschütztes Baudenkmal von Parsberg verzeichnet. GeschichteDie Burg war Stammsitz des Parsberger Geschlechts und wurde erstmals in einer Urkunde von 1205 als „Castrum Bartesperch“ erwähnt. In einer Bestätigungsurkunde von 1224 wird der Ort Parsberg als „Parsperch“ bezeichnet. Vermutlich 1315 wurde die erste Parsberger Burg im Zuge einer kriegerischen Auseinandersetzung zwischen den oberbayerischen Herzögen Rudolf I. und seinem jüngeren Bruder Ludwig IV. nach kurzer Belagerung durch Herzog Ludwig zerstört, da Dietrich (1) von Parsberg einer der führenden Gefolgsleute von Herzog Rudolf I. war. Anschließend erfolgte der Wiederaufbau der Höhenburg mit einer Erweiterung der Burganlage um 1450. Vermutlich Mitte des 16. Jahrhunderts wurde die Burganlage durch Haug (2) von Parsberg in die heutige Form gebracht. Diese Aussagen zur Baugeschichte der Burg beruhen lediglich auf Indizien. Konkrete Belege dafür gibt es nicht (außer den Urkunden von 1205 und 1224). 1632, im Dreißigjährigen Krieg, wurde die Burg möglicherweise durch die Schweden zerstört (dies ist völlig ungesichert und eher unwahrscheinlich!). In der Spitzner-Chronik ist hierzu Folgendes vermerkt:
Diese Aussagen sind z. T. fragwürdig, z. T. falsch. In einer Darstellung der Burg von 1600 (Vogel/Stang, Plansammlung 3597, Hauptstaatsarchiv München) ist die Burg bereits weitgehend so dargestellt, wie sie jetzt noch existiert. Nach dem Dreißigjährigen Krieg hätten die Parsberger gar nicht mehr die Mittel besessen, einen Burgkomplex zu errichten, wie er derzeit noch besteht. Parsberg wurde 1799 nach der Auflösung der Kabinettsgüteradministration direkt der Kurfürstlichen Hofkammer in München unterstellt, 1803 im Zuge des Reichsdeputationshauptschlusses in das Kurfürstentum Bayern integriert. Seit 1918 befindet sich die Burganlage im Besitz des Freistaats Bayern als Nachfolger des Königreichs Bayern. 1803 entstand das Königlich-Bayerische Landgericht Parsberg aus den Landgerichtsämtern Parsberg, Velburg und Lupburg bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts, danach wurde es zum Amtsgericht mit Sitz in der Burg. Die Burg wurde für die Einrichtung des Gerichts und für Wohnnutzung umgebaut. Nach der Auflösung des Landkreises Parsberg 1972 (Gebietsreform zugunsten der Landkreise Neumarkt in der Oberpfalz und Regensburg) und dem Abzug von Ämtern und Behörden blieb die Burg bis 1974 ungenutzt. 1974 wurde die dem Freistaat Bayern gehörende Burg durch die Stadt Parsberg angemietet. Sie sollte für Aufgaben der Stadtverwaltung, zu Repräsentationszwecken und für Wohnzwecke genutzt werden. 1980 zog die Stadtverwaltung von der Burg ins ehemalige Landratsamt um, das heute als Rathaus dient. 1981 wurde in sieben Räumen der Unteren Burg ein vorläufiges Museum (Provisorium) eingerichtet, um die Landesstelle der Nichtstaatlichen Museen von der Qualität der Exponate zu überzeugen. Seit 1981/82 begann dann kontinuierlich die Einrichtung der Unteren Burg zu einem volkskundlich und zeitgeschichtlich ausgerichteten Museum, das mittlerweile bayernweit eine beachtliche Stellung einnimmt. Literatur
WeblinksCommons: Burg Parsberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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