Burg Kölpin
Die Burg Kölpin (auch castrum olden) ist eine ehemalige mittelalterliche Burganlage bei Kiełpino (Kölpin) innerhalb des Powiat Gryficki der polnischen Woiwodschaft Westpommern. LageDie ehemalige Niederungsburg lag rechts des Kiełpino-Starniner Weges (etwa 3 km nordöstlich von Kiełpino, 2 km westlich von Bębnikąt und 1,5 km südwestlich von Starnin) unweit eines Übergangs über die Mołstowa. Errichtet wurde sie als Uferburg auf heutigem Starniner Gebiet, etwa 50 m vom Südufer der Mołstow entfernt. Der heute bewaldete Burghügel befindet sich auf einer sumpfigen Feuchtwiese. GeschichteAls Erbauer der Burg wird die Familie Manteuffel angeführt. Der Ursprung der alten Manteuffel-Burg oder de olde Borch in Kölpin liegt vermutlich um das Jahr 1300: Im Jahre 1315 verpflichteten sich die Ritter Heinrich, Michael und Gerhard in ville Culpin dem Camminer Domkapitel für ein von den Prämonstratensern aus Belbuck gegebenes Lehen den Zehnten – jährlich 2 Mark – zu entrichten. Die Familie hatte den Besitz vermutlich kurz vor 1300 erworben. Der Stamm Kölpin der Familie nimmt hier seinen Ursprung. Aufgrund der großen Ausdehnung der umgebenden Besitzungen von 27 km²[1] wurde das Land um die alte Burg auch terra Culpin genannt. Das Kloster in Belbuck, mit seinen reichen Besitzungen und ausgedehnten Lehnsverhältnissen, war häufig in Fehden verwickelt. So auch mit den Manteuffel auf Kölpin, die, so Chronisten der damaligen Zeit, häufig plündernd die Besitzungen des Klosters heimsuchten. 1432 waren es Züleß von Wedel auf Rützenhagen und Heinrich von Manteuffel, die einen Streifzug in die Besitzungen des Klosters und der von Wachholz unternahmen. Wedel konnte mit seinen Knechten beim Dorfe Molstow gefangen genommen werden, dagegen gelang es Heinrich Manteuffel zu entkommen.[2] Also rief Abt Nikolaus seine Kloster Untertanen zu den Waffen, darunter auch Büchsen, gegen das Manteuffelsche Schloss Cölpin. Am Vormittag, den 29. Juni, wurde die Burg im Jahr 1432 von Mönchen des Klosters Belbuck unter der Führung des Laienbruders Johann Svaldecke und der Mithilfe von Bürgern der Städte Kolberg und Treptow zerstört, wobei Heinrich Manduvel und Johann Svaldecke ums Leben kamen.[3] Das Kloster feierte den Sieg, dessen jährlich durch ein Hochamt und die Bewirtung von zwölf Armen gedacht wurde. Allerdings verurteilte das Kloster Belbuck nachträglich die allumfassende Plünderung durch Treptower Bürger, die selbst die Feldsteine aus dem Mauerwerk der Burg abtransportierten, um daraus das Kolberger Tor in Treptow zu erbauen.
Die Zerstörung der Burg entzürnte die Herren von Wolgast, Barth und Rügen (Barnim VII. und seine Vettern Barnim VIII. sowie Swantibor IV.) derartig, dass diese mit dem Pommernherzog Bogislaw in Fehde gerieten und ihm 1434 die Durchreise durch ihre Ländereien untersagten.[5] Erzählungen und SagenUm die ehemalige Manteuffelburg rankten sich im Laufe der Jahre eine Vielzahl von Sagen, Geschichten und Legenden. Eine davon beschrieb den Stammsitz als Rückzugspunkt von häufigen Raubzügen. Ihre Lage inmitten eines unergründlichen Sumpfgebiets, das nur durch einen schmalen Steig passiert werden konnte (Knüppeldamm), der ausschließlich eingeweihten bekannt war, erwies sich dabei lange als sicherer Unterschlupf:
– Alter, unbekannter Treptower in Heimatklänge, Nr. 2, 5. Jahrgang, Treptow, Februar 1928
Andere Quellen berichten:
– Kolberger Kalender 1917, S. 75 Beschreibung der AnlageSeit ihrer Erstürmung und Zerstörung im Spätmittelalter lag die Raubritterburg[7] wüst. Ihre Überreste erhoben sich aus der Wiese, als ein mit verschiedenen Bäumen und Sträuchern bewachsener Hügel mit einem Durchmesser von etwa 150 m. Um 1900 waren eine Vertiefung – der ehemalige Burggraben – und Reste der alten Burgmauer, bestehend aus teilweise großen Findlingen und Lehm, erkennbar. Die Länge der Mauer betrug ca. 15 m. Sie war 2 m hoch und 2 m stark. Ebenfalls befanden sich in der Nähe der Mauer verstreut noch eine Vielzahl von Steinen. Bis 1945 waren immer weniger Überreste der damaligen Burganlage vorhanden. So wurde der Schutthaufen sogar immer weiter von Bewohnern abgefahren, um ihn als Wiesendünger zu verwenden. Um den vollständigen Abbaus des Hügels zu unterbinden, wurde der Burghügel vor 1945 als Kulturgut unter Heimatschutz gestellt.[8] Im damaligen Treptower Kreis-Heimatmuseum befanden sich 1936 noch Überreste aus der ehemaligen Burgruine. Darunter zwei 25 cm Durchmesser messende Steinkugeln, einige Dachsteine, Mörtel- und Holzkohlereste, Knochen und eine eiserne Streitaxt.[9] Galerie
Siehe auchLiteratur
Weblinks
Fußnoten
|
Portal di Ensiklopedia Dunia