Bulgarian Open 2014
Die Victoria Bulgarian Open 2014 (auch European Tour 2014/15 – Event 3) waren ein Snookerturnier, das vom 1. bis zum 5. Oktober 2014 in der Universiada Hall in der bulgarischen Hauptstadt Sofia ausgetragen wurde. Im dritten Jahr in Folge gehörte das Minor-Ranglistenturnier zur Players Tour Championship und war damit Bestandteil der Snooker-Saison 2014/15. Titelverteidiger war John Higgins, der allerdings in der Runde der letzten 64 gegen Judd Trump mit 1:4 verlor. Sieger des Turniers war Shaun Murphy, der sich im Finale mit 4:2 gegen Martin Gould durchsetzte und damit seinen dritten Titel bei einem PTC-Turnier feiern konnte.[1] Preisgeld
VorrundeFür das Turnier hatten sich 207 Spieler angemeldet, so dass drei Qualifikationsrunden notwendig waren, um das Hauptfeld aus 128 Spielern zusammenzustellen. 104 Spieler waren für die erste Hauptrunde gesetzt, die übrigen 24 wurden zuvor am 1. und 2. Oktober unter den verbleibenden 103 Kandidaten ermittelt. Aus den deutschsprachigen Ländern hatten vier Spieler gemeldet, von denen drei durch die Qualifikation mussten. In Runde zwei kam es dabei zum Duell des österreichischen Meisters Andreas Ploner mit dem deutschen Meister Lukas Kleckers. Im Vorjahr waren die beiden beim Paul Hunter Classic schon einmal bei einem PTC-Turnier aufeinander getroffen und Kleckers hatte klar gewonnen. Auch diesmal konnte er sich mit einem deutlichen 4:1 durchsetzen. Allerdings scheiterte Kleckers ebenso wie der zweite Deutsche, Daniel Schneider, in Runde drei. Alle Partien wurden im Modus Best of 7 Frames ausgetragen. Für die drei Vorrunden wurden folgende Paarungen angesetzt: Runde 1
Runde 2
Runde 3
Hauptrunde104 Profispieler und die 24 Amateure, die sich zuvor in der Qualifikation durchgesetzt hatten, trafen ab dem 3. Oktober in der Universiada Hall aufeinander. Der einzige Profi aus dem deutschsprachigen Raum, der Schweizer Alexander Ursenbacher, traf in Runde 1 mit dem Waliser Jamie Jones auf einen Top-50-Spieler und unterlag mit 2:4. Runde 1 bis AchtelfinaleAm ersten Turniertag erreichte Weltmeister Mark Selby das Achtelfinale, nachdem er in Runde eins und drei über die volle Distanz von sieben Frames hatte gehen müssen. Shanghai-Masters-Sieger Stuart Bingham und Top-Ten-Spieler Marco Fu scheiterten bereits in der ersten Runde. Im zweiten Durchgang musste sich Neil Robertson dem Nordiren Gerard Greene mit 1:4 geschlagen geben. Nachdem Greene mit 3:0 davon gezogen war, verkürzte der Weltranglistenzweite zwar mit einem 133er Break zum zwischenzeitlichen 1:3, konnte die Partie aber nicht mehr drehen.[6] Titelverteidiger John Higgins scheiterte ebenfalls mit 1:4 an dem starken Judd Trump. In Runde drei kam es zum Duell zwischen Stephen Maguire und Shaun Murphy, nachdem beide Spieler durch glatte 4:0-Siege überzeugt hatten. Murphy gewann die ersten drei Frames in Folge und legte damit den Grundstein zum Sieg. Maguire konnte zwar noch auf 2:3 verkürzen, musste sich aber schließlich dem „Magier“ mit 2:4 geschlagen geben.[7] In der unteren Tableauhälfte setzte sich Joe Perry gegen die Nummer fünf der Welt, Barry Hawkins, beim Spielstand von 3:3 im Endspiel auf Schwarz durch. Judd Trump, der in seinen ersten beiden Partien mit hohen Breaks und deutlichen Siegen geglänzt hatte, tat sich gegen Graeme Dott lange Zeit schwer. Die Führung wechselte in jedem zweiten Frame. Erst nach sieben Frames gelang Trump mit einem 59er Break der Einzug unter die letzten 16.[8] Im ersten Achtelfinale setzte sich die Nummer eins, Mark Selby, mit 4:2 gegen Landsmann Robbie Williams durch, der zuvor mit 2:0 die Führung übernommen hatte. Im letzten Frame gelang Selby mit einer Serie von 108 Punkten sein fünftes Century Break im Turnier.[9] Shaun Murphy bezwang Jimmy White mit 4:0 nach einem skurrilen dritten Frame mit insgesamt 58 Foulpunkten und zwei exzellenten Snookern auf beiden Seiten.[10] Peter Ebdon setzte sich mit 4:2 gegen Joe Perry durch, nachdem dieser eine Runde zuvor gegen Barry Hawkins über die volle Distanz hatte gehen müssen. Die größte Überraschung im Achtelfinale war der 4:3-Sieg von Michael Wasley, Nummer 102 der Weltrangliste, über Judd Trump. Im letzten Frame beim Stand von 3:3 war Trump bereits mit 73 Punkten in Führung gegangen, Wasley konnte die Partie jedoch noch drehen und gewann mit 75:73.[11] Teil 1
Teil 2
Teil 3
Teil 4
Teil 5
Teil 6
Teil 7
Teil 8
Viertelfinale bis FinaleMit Mark Selby und Shaun Murphy trafen die beiden letzten verbliebenen Top-16-Spieler des Turniers im ersten Viertelfinale aufeinander. Murphy knüpfte nahtlos an seine starken Leistungen an und spielte im ersten Frame sein drittes Century Break im Wettbewerb. Der weitere Spielverlauf war gekennzeichnet durch kleinere Breaks auf beiden Seiten. Selby gelang zwar immer wieder der Anschluss, er hatte jedoch mehrfach Pech bei seinen Split-Versuchen, wodurch sich Murphy neue Chancen eröffneten. Mit einem 52er Break, Selbys höchstem Break in der Partie, wahrte der Weltmeister die Chance auf den Halbfinaleinzug und schaffte das zwischenzeitliche 2:3. Murphy blieb aber nervenstark und besiegte die Nummer eins der Weltrangliste mit 4:2.[12] Michael White setzte sich gegen den Belgier Luca Brecel ebenfalls mit 4:2 durch und erreichte damit zum dritten Mal das Halbfinale eines Profi-Snookerturniers. Im zweiten von insgesamt drei englischen Duellen gewann Martin Gould mit 4:2, nachdem sein Kontrahent Mark Davis bereits mit 2:0 in Führung gegangen war. Das letzte Halbfinalticket sicherte sich Peter Ebdon gegen Michael Wasley, der mit seinem Viertelfinaleinzug für eine der größten Überraschungen des Turniers gesorgt hatte. Im ersten Halbfinale setzte Shaun Murphy seine Erfolgsserie fort und schlug Michael White deutlich mit 4:0. Dabei erzielte die Nummer 7 der Weltrangliste starke 379 Punkte in vier Frames. Martin Gould gewann gegen Peter Ebdon mit 4:2 und zog damit zum vierten Mal in seiner Karriere in das Finale eines Minor-Ranglistenturniers ein.
FinaleSiebenmal standen sich Shaun Murphy und Martin Gould bislang gegenüber, wobei Murphy sechsmal das Spiel für sich entscheiden konnte. In ihrer einzigen Finalbegegnung bei den PTC Grand Finals im Jahr 2011 gewann Murphy deutlich mit 4:0.[13] Die Neuauflage des Endspiels kam zunächst nur mäßig ins Rollen. Nach drei umkämpften Partien am Vor- und Nachmittag wirkten beide Spieler erschöpft und immer wieder schlichen sich Lochfehler ein. Gould nutzte diese Phase zur zwischenzeitlichen 2:1-Führung, bis Murphy schließlich seine starke Form aus den vorigen Spielen wiederfand und mit Breaks von 89, 99 und 63 die Partie entschied. Damit gewann der Engländer zum dritten Mal ein Minor-Ranglistenturnier und den insgesamt 15. Titel seiner Profikarriere.[14]
Century BreaksHauptrundeDas höchste Century Break des Turniers von 139 Punkten gelang dem Waliser Dominic Dale in Runde 2 gegen Mark Davis, der die Partie mit 4:3 gewann. Fünf Century Breaks spielte der Weltmeister und Weltranglistenerste, Mark Selby, die meisten aller Turnierteilnehmer, davon vier am ersten Tag der Hauptrunde. Insgesamt wurde genau 50 Mal die 100-Punkte-Marke erreicht oder übertroffen.[15]
Einzelnachweise
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