Paul Hunter Classic 2013
Das Arcaden Paul Hunter Classic 2013 (auch European Tour 2013/14 – Event 4) war ein Snookerturnier im Rahmen der Players Tour Championship 2013/14, das vom 22. bis zum 25. August 2013 in der Stadthalle in Fürth, Deutschland ausgetragen wurde. Zum zehnten Mal in Folge war die mittelfränkische Stadt Austragungsort eines Turniers mit Amateuren und Profis. Einige Spiele der Qualifikationsrunden am Donnerstag wurden wie in den beiden Vorjahren auch im Nürnberger Billardzentrum „Ballroom“ ausgetragen, ebenso wie der auch dieses Jahr wieder ausgetragene Amateurcup bis zum Viertelfinale.[1] Titelverteidiger war der Engländer Mark Selby, der das Turnier 2011 und 2012 gewinnen konnte. Bis auf Stephen Lee hatten die Top 30 der Weltrangliste für das Turnier gemeldet, darunter zum zweiten Mal nach 2011 auch Publikumsliebling Ronnie O’Sullivan, Mark Williams trat als Einziger zum Turnier nicht an. Insgesamt bestand die Startliste aus 228 Profis und Amateuren. 50 Spieler davon stammten aus dem deutschsprachigen Raum, darunter Profi Patrick Einsle, der im Vorjahr an selber Stelle den zur EBSA Qualifying Tour gehörenden Amateurcup gewonnen hatte, was ihm die Rückkehr auf die Main Tour ermöglichte. Sieger wurde Ronnie O’Sullivan, der den Überraschungsfinalisten Gerard Greene aus Nordirland im Finale mit 4:0 klar besiegte. Für O’Sullivan war es der dritte Sieg bei einem PTC-Turnier. Für den 39-jährigen Greene war es die erste Endspielteilnahme überhaupt bei einem Turnier um Weltranglistenpunkte. Sieger im Amateurcup wurde der Engländer Sydney Wilson, der auch unter die Top 128 des Hauptturniers gekommen war. Preisgeld und Ranglistenpunkte
VorrundeDie Hälfte der angemeldeten Teilnehmer wurde für das Hauptturnier ab Freitag gesetzt, die übrigen 114 Spieler trugen am Donnerstag, den 22. August vier Qualifikationsrunden verteilt auf Fürth und Nürnberg aus, um die 14 freien Plätze zu besetzen.[5][6] 48 Teilnehmer der Qualifikation stammten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, darunter Phil Barnes – der Deutsch-Engländer hatte es in den beiden Jahren zuvor ins Hauptturnier geschafft – und der österreichische Staatsmeister Andreas Ploner. Sie scheiterten aber wie alle ihre Landsleute vorzeitig. Einzig der in Belgien lebende Wan Chooi Tan und der Inder David Singh schafften es als Nicht-Briten durch die Qualifikation. Zu den angetretenen Amateuren gehörten auch sechs Frauen, neben der Weltmeisterin Reanne Evans war erstmals auch Anita Maflin dabei, die Ehefrau des in Norwegen lebenden Profis Kurt Maflin. Damit war es das erste Main-Tour-Turnier in der Geschichte des Snookersports, an dem ein Ehepaar als Spieler teilnahm. Tatiana und Ben Woollaston haben ebenfalls gemeinsam am Turnier teilgenommen, sie jedoch als Schiedsrichterin. Der Turniermodus war für alle Partien einschließlich Finale Best-of-Seven. Die Sieger jeder Partie sind fett markiert, die Abkürzung kl. bedeutet, dass der jeweilige Spieler kampflos (durch Nichtantreten des Gegners) in die nächste Runde eingezogen ist. Runde 1
Runde 2
Runde 3
Runde 4
HauptturnierMit der fünften Turnierrunde begann das Hauptturnier mit 128 Teilnehmern. Die obere Hälfte der Setzliste trug ihre ersten drei Runden am Freitag, dem 23. August aus, die untere Hälfte war am Samstag an den Tischen. Die letzten vier Runden vom Achtelfinale bis zum Finale wurden am abschließenden Sonntag gespielt. Runde 1 bis Achtelfinale[7] Die größte Überraschung des ersten Tages war das Ausscheiden des Weltranglistendritten Judd Trump, der dem erst in dieser Saison auf die Main Tour zurückgekehrten Iren David Morris in der dritten Runde unterlag, obwohl er zuvor noch überzeugend gegen Graeme Dott gewonnen hatte. Ein ähnliches Schicksal blieb dem Weltranglistenzweiten und Titelverteidiger Mark Selby erspart. Er konnte einen 1:3-Rückstand gegen Martin O’Donnell noch in einen 4:3-Sieg drehen. Auch der Nordire Mark Allen schied am Freitag aus und das sogar in der ersten Runde. Dieses Turnier in schlechter Erinnerung behalten wird auch der Weltranglistenerste Neil Robertson: Der Australier erschien nicht nur zu spät zu seinem ersten Spiel am zweiten Tag, was ihn den ersten Frame kostete, anschließend nahm ihm Thepchaiya Un-Nooh im Schnelldurchgang auch die verbleibenden drei Frames ab. Auch für die Schotten Stephen Maguire und John Higgins war die erste Runde gleichzeitig die letzte, Shaun Murphy und Barry Hawkins ereilte das Aus in Runde zwei. Damit waren neben Selby aus den Top 10 der Weltrangliste nur noch Ricky Walden und Stuart Bingham im Achtelfinale verblieben. Wirklich souverän kam nur Ronnie O’Sullivan durch seinen ersten Tag, er gab nur einen Frame in seinen drei Spielen ab. Der amtierende Weltmeister spielte nur noch ausgesuchte Turniere und war deshalb in der Rangliste auf Platz 23 zurückgefallen. Noch hinter David Morris war Joe Swail der niedrigstplatzierte Spieler im Achtelfinale, der Vorjahresfinalist hatte aber bereits bewiesen, dass ihm das Turnier liegt. Die Neuprofis James Cahill und Alex Davies brachten es immerhin bis in Runde 3, bevor sie an Ali Carter beziehungsweise Ronnie O’Sullivan scheiterten. Der einzige Amateur, der sein Auftaktmatch gewinnen konnte, war der Waliser Ben Jones. Er besiegte seinen Landsmann Matthew Stevens mit 4:3, verlor dann aber klar 0:4 gegen Martin Gould. Der Engländer Saqib Nasir kam kampflos in Runde zwei, wo er knapp 3:4 Stuart Bingham unterlag. Alle anderen Qualifikanten unterlagen in Runde 1. Neben dem deutschen Profispieler Patrick Einsle war auch der Schweizermeister Alexander Ursenbacher in seinem ersten Profijahr für die Runde der letzten 128 gesetzt. Beide verloren ihre Auftaktspiele, zogen sich aber gegen erfahrene Profis achtbar aus der Affäre. Teil 1
Teil 2
Teil 3
Teil 4
Teil 5
Teil 6
Teil 7
Teil 8
Viertelfinale bis FinaleWährend Robert Milkins, Stuart Bingham und Mark Selby ihrer Favoritenrolle in den jeweiligen Matches zum Auftakt des Schlusstages recht souverän nachgekommen waren, hatte Ronnie O’Sullivan mit dem Schotten Anthony McGill zu kämpfen, der bis zum Entscheidungsframe mithielt und da erst verlor, nachdem er schon 44:31 nach Punkten geführt hatte. Im Viertelfinale machte der Weltmeister dann aber mit Bingham kurzen Prozess und auch Selby kam gegen Milkins nach zweimaligem Rückstand noch zu einem 4:2-Sieg. Damit trafen sich die beiden Turnierfavoriten zum „vorgezogenen Finale“ bereits in der Vorschlussrunde. Zwar startete dort Selby mit einem Century-Break, dann übernahm aber O’Sullivan die Führung und holte sich, nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich in einem sehr umkämpften Frame, mit 4:2 überzeugend den Sieg. In der unteren Turnierplanhälfte sah es überraschender aus, Joe Swail besiegte den knapp 60 Plätze besser stehenden Waliser Jamie Jones, Gerard Greene hatte durch seinen Sieg gegen Dominic Dale in Runde 2 von leichteren Gegnern profitiert. Er behielt dann auch im Viertelfinale im Duell der beiden Nordiren die Überhand. Der auch krankheitsbedingt in der Weltrangliste abgerutschte Ali Carter kam mit einem Sieg über den Top-Ten-Spieler Ricky Walden ins Viertelfinale. Gegen Greene lag er schnell 0:3 zurück. Danach kämpfte er sich wieder ins Spiel und konnte zum 3:3 ausgleichen. Im Entscheidungsframe schienen dann aber beide Spieler den Faden verloren zu haben und in einem mühsamen Spiel mit vielen Fehlern auf beiden Seiten setzte sich der Nordire durch. Für Greene war das Erreichen des Finales der größte Erfolg seiner Profikarriere. Das Finale war dann eine sehr einseitige Sache. Gerard Greene konnte Ronnie O’Sullivan zwar anfangs durchaus unter Druck setzen, vergab aber selbst zu viele Chancen. Nachdem sich der Engländer im zweiten Frame auch von 18 eigenen Strafpunkten nicht beeindrucken ließ und danach auf Century-Kurs ging, war der Widerstand gebrochen. O’Sullivan kam nun so richtig in Spiellaune und gewann den dritten Frame in zwei Anläufen mit jeweils über 60 Punkten und den vierten mit einem Century-Break in einem der kürzesten Finale der Turniergeschichte.
Century BreaksEndrunde
Anmerkungen
Quellen
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