Brenda Gordons Familie zog nach Toronto, Kanada, als sie 12 Jahre alt war. In ihrer Jugend trat sie dort mit lokalen Bands auf und sang in einer Girlgroup namens „The Tiaras“, mit der sie 1968 die SingleWhere Does All the Time Go veröffentlichte.[1]
Anfang der 1970er Jahre heiratete sie den Musiker Brian Russell, der auch Gastgeber der kanadischen Fernsehsendung Music Machine war. 1973 zogen sie nach Los Angeles und arbeiteten dort als Sessionmusiker. Die Eheleute veröffentlichten 1976 und 1977 zwei Alben als Duo „Brian and Brenda“. 1968 stieg ihr gemeinsames Lied That’s All Right Too auf Platz 67 der Billboard R&B-Charts. Nach der Scheidung widmete sich Brenda Russell ihrer Solokarriere.
1978 unterschrieb sie einen Vertrag bei A&M Records und veröffentlichte 1979 das nach ihr benannte Debütalbum. Die Auskopplung So Good, So Right entwickelte sich zum Hit und stieg auf Platz 30 der US-Popcharts sowie auf Platz 15 der R&B-Charts. Way Back When kam kurz danach auf Platz 42 der R&B-Hitliste. Das Folgealbum Love Life erschien 1981, das darauf enthaltene If You Love (The One You Lose) konnte in die R&B-Charts einsteigen und erreichte Platz 50.
1982 wechselte Russell zu Warner Bros. Records und veröffentlichte das erfolglose Album Two Eyes. Es folgte der Wechsel zurück zu A&M, wo 1988 das erfolgreichste Album Russells, Get Here, erschien. Mit der Auskopplung Piano in the Dark, die sie mit Joe Esposito sang, gelang ihr ein Top-10-Hit in den R&B- (Platz 8) und Popcharts (Platz 6). Die Singles Gravity und Get Here platzierten sich auf mittleren Positionen der R&B-Charts. Russell erhielt Grammy-Nominierungen für Piano in the Dark als „Song des Jahres“ und „Bestes Popduo“ (mit Joe Esposito) sowie für Get Here als „Beste Popsängerin“. Mit einer Coverversion von Get Here hatte Oleta Adams 1990 einen weltweiten Hit.[2]
1990 erschien das Album Kiss Me with the Wind und der Erfolg ließ nach. Stop Running Away, das Russell zusammen mit Narada Michael Walden geschrieben hatte, der auch die Produktion des Tracks übernahm, wurde ihr letzter R&B-Top-40-Hit. Auch der Wechsel zu EMI USA und die Veröffentlichung des Albums Soul Talkin’ brachten 1993 nicht den gewünschten Erfolg. Russell arbeitete in den Folgejahren als Sessionmusikerin für Barbra Streisand, Elton John und Bette Midler; außerdem nahmen Streisand, Luther Vandross und Donna Summer einige Songs aus ihrer Feder auf.
Die nächsten Soloalben Paris Rain (2000) und Between the Sun and the Moon (2004) fanden wenig Beachtung. Seitdem arbeitet Russell u. a. als Musicaldarstellerin. Als Mitglied der Besetzung der Broadway-Produktion The Color Purple erhielt sie 2006 eine Grammy-Nominierung für das „Beste Musical-Theater-Album“.[3]