Bony stellt eine FalleBony stellt eine Falle, im englischsprachigen Original Winds of Evil, ist ein Kriminalroman des australischen Schriftstellers Arthur W. Upfield und der fünfte, in dem er den Detektiv „Bony“ ermitteln lässt.[Anm. 1] KontexteDie Handlung spielt im äußersten Nordwesten des australischen Bundesstaats New South Wales. Im Übrigen ist der Ort der Handlung fiktiv, sowohl der Ort „Carie“ als auch die südlich an ihn grenzende etwa 3650 km² umfassende Schaf-Farm „Wirragatta“[Anm. 2], die beiden Hauptschauplätze. Die Geschichte beginnt Ende Oktober[1] 1936[2] mit einem gewaltigen Sandsturm und erstreckt sich über einige Wochen. Diese Sandstürme produzieren ein hohes Maß an statischer Elektrizität und beeinträchtigen Menschen in Gesundheit und Wohlbefinden. PersonenErmittlerBony ermittelt – wie so oft – als verdeckter Ermittler, getarnt als Wanderarbeiter und unter dem Pseudonym „Joe Fisher“. Anfangs kennen nur der örtliche Polizist in Carie, Mounted Constable Lee, und der Chef der Schaf-Farm „Wirragatta“, Martin Borradale, seine wahre Identität. In die Ermittlungen schaltet sich seitens der Polizei auch der als Unsympath par excellence dargestellte Sergeant Simone aus Broken Hill ein, der auch prompt den Falschen verhaftet, und ganz zum Ende noch Sergeant William Smithson. Außerdem versuchen sich einige der Bewohner von Wirragatta als Amateurermittler, so Martin Borradale, Hang-dog Jack, der Koch auf Wirragatta, und Donald Dreyton, ein Arbeiter, der Zäune repariert und der seine Vergangenheit verborgen hält. Die anderenEin wichtiger Charakter ist Mrs. Nelson, Eigentümerin von Hotel und Pub in Carie. Ihr gehört auch der größte Teil des Ortes. Von der Veranda im ersten Stock des Hotels – einziges zweistöckiges Gebäude in Carie – überwacht sie das Geschehen im Ort mit und ohne Feldstecher. Ihr Hausmädchen ist Tilly. Grandfather Littlejohn, der älteste Einwohner des Ortes, hinterbringt Mrs. Nelson jede Neuigkeit, die sie von ihrer Veranda aus nicht sehen konnte. Wichtig in Carie und für die Handlung ist außerdem der Arzt, Dr. Mulray. Martin Borradale und seiner Schwester Stella gehört gemeinsam die Schaf-Farm „Wirragatta“. Stella hat ein Auge auf Donald Dreyton geworfen, der aber will nicht so recht. Harry (Henry) West ist für die Pferde auf „Wirragatta“ zuständig. Er und Tilly möchten heiraten. Das dritte Paar, bei dem Bony ein bisschen nachhelfen muss, sind Mabel Storrie und Barry Elson. HandlungVorgeschichteIm Umfeld von „Wirragatta“ und Carie sind zwei Morde begangen worden. In beiden Fällen hat der Täter die Opfer von hinten angegriffen und mit großer Kraft erwürgt, in beiden Fällen geschah das während eines Sandsturms, so dass vom Täter keinerlei Spuren mehr feststellbar sind. Erstes Opfer war Alice Tindall, die mit ihrem Aborigine-Stamm in der Nähe von „Wirragatta“ wohnte, das zweite Opfer, Frank Marsh, hatte auf „Wirragatta“ gearbeitet. Martin Borradale wandte sich daraufhin an das befreundete Ehepaar Trench, Eigentümer der Schaf-Farm Windee. Dort hatte Bony ermittelt[Anm. 3] und das Ehepaar Trench stellte den Kontakt her. KriminalfallDie Handlung beginnt mit einem fürchterlichen Sandsturm. Während der tobt, wandert Joe Fisher auf Carie und Wirragatta zu. Bei seiner Begegnung mit einem Auto wird den Lesern gleich die gewaltige Stärke der dabei aufgestauten statischen Elektrizität vor Augen geführt. In der Nacht vor der Ankunft von Joe Fisher / Bony auf Wirragatta schlägt der Würger erneut zu. Das Opfer, Mabel Storrie, überlebt schwer verletzt nur knapp. Bony kann zwar Spuren feststellen, die reichen aber nicht aus, um die Taten einem Täter zuzuordnen. Letztendlich bleibt ihm nichts anderes übrig, als dem Täter eine Falle zu stellen. NebenhandlungenSelbstverständlich gelingt es Bony im Laufe seiner Ermittlungen, die Liebespaare zu vereinen. KonstruktionDer Roman lebt von den eindrücklichen Darstellungen sowohl der Charaktere als auch der Darstellung der außerordentlich heftigen Sandstürme. Die Darstellungen der Personen sind sehr gelungen, wobei besonders die der skurrilen Mrs. Nelson beeindruckt. Aus dem Rahmen fällt der sehr holzschnittartig dargestellte Sergeant William Smith, der sich einfach nur dumm anstellt. AusgabenMit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs kamen zahlreiche Soldaten der U.S. Army nach Australien und lernten das Land auch durch die Krimis von Arthur W. Upfield kennen. Leseempfehlungen, die zurück in die Heimat vermittelt wurden, riefen den Verlag Doubleday auf den Plan, der die Rechte an sechs Romanen von Arthur W. Upfield erwarb.[3] Zu diesen Werken gehörte auch Winds of Evil, das in den USA 1944 erschien. Eine deutschsprachige Ausgabe folgte erst 1962. Soweit nicht anders angegeben, stammen die Angaben zu den englischsprachigen Ausgaben aus dem Katalog der Australischen Nationalbibliothek.[4]
Siehe auchLiteratur
Anmerkungen
Einzelnachweise
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