Black Metal ist Krieg
Black Metal ist Krieg – A Dedication Monument ist das zweite Album des Soloprojektes Nargaroth und wurde 2001 von No Colours Records veröffentlicht. Laut Kanwulf stellt das Album eine Widmung an den Black Metal sowie einen Versuch der Darstellung seiner Sicht auf denselben und die Bedeutung für ihn dar. Mit Ausnahme der Schlagzeugparts, die von Butcher von Maniac Butcher und Occulta Mors von Moonblood eingespielt wurden, übernahm Kanwulf sämtliche Instrumente. Titelliste
TexteSeven Tears Are Flowing to the River ist ein Liebesgedicht von Kanwulf an seine damalige Ehefrau Nöktrymm. Far Beyond the Stars ist ein Cover der schwedischen Band Azhubham Haani, die Kanwulf in Interviews oftmals erwähnte[1] und im Interview mit dem Magacinum ab ovo als einen der „tiefgründigsten und stärksten Vorreiter dieser Szene“[2] bezeichnete. Píseň pro Satana ist ein Cover der tschechischen Band Root, der Kanwulfs Kommentar im Beiheft zufolge trotz der ihm „erst nach der Aufnahme zugetragenen, indiskutablen sexuellen Affinität des Frontmannes“ Big Boss, diese Würdigung gebühre. Das Lied habe seines Erachtens „ein ungemeines Potential“ und habe Varg Vikernes als „musikalische Inspiration zu seinem Song ‚WAR‘“ gedient, was dieser in einem seiner ersten Interviews bestätigt habe. Big Boss bezeichnete die Behauptung, er sei homosexuell, jedoch als Problem derjenigen, die sie aufgestellt hätten und deren Wunschdenken sie vielleicht entspringen könne.[3] Den Titel Amarok – Zorn des Lammes III widmete Kanwulf allen in den beiden Weltkriegen gefallenen Soldaten und deren Nachkommen. Zwei Titel behandeln Geschehnissen der norwegischen Szene. The Day Burzum Killed Mayhem handelt von dem Tag, an dem Varg Vikernes seinen ehemaligen Freund Øystein Aarseth ermordete. Kanwulf legt diesen Tag im Text als das Ende des wahren Black Metals aus:
– Nargaroth: The Day Burzum Killed Mayhem Im Beiheft schreibt Kanwulf, das Ereignis sei 1993 für ihn eine Tragödie gewesen, wie sie „nur von einem, diesen ebenfalls durchlebten, Szeneangehörigen in seiner Tragweite erfasst werden“ könne, obwohl er selbst erst 1996 mit der Black-Metal-Szene in Berührung kam.[1] Das Lied Erik, May You Rape the Angels wurde für den toten Musiker Erik „Grim“ Brødreskift verfasst, der am 14. Oktober 1999[4] an einer Überdosis Drogen[5] starb. Im Beiheft schreibt Kanwulf, dass Brødreskift für ihn „einer der sympatischten Existenzen in der Geschichte des Black Metals der zweiten Generation darstellte und die Kenntnis seines Ablebens ein Trauergefühl ähnlichen Ausmaßes kreierte wie jenes welches nach dem selbst herbeigerufenen Ablebens meines einzigsten [sic!] Freundes meiner beschlich“. Musikalisch orientiert sich Erik, May You Rape the Angels an Immortal, einer der Bands, in denen Brødreskift gespielt hatte; Kanwulf schreibt dazu, er habe versucht, „bezüglich der musikalischen Stilistik des Songs nahe an einer [sic!] Stil der Bands zu kommen, in denen er tätig gewesen war“. Da Gorgoroth für ihn „stilistisch keine Herausforderung“ dargestellt habe, habe er sich trotz seiner „Abneigung gegenüber der musikalischen Eigenart IMMORTALS“ an deren Stil orientiert. Als Outro verwendete Kanwulf ein Sample von Brødreskift, das bei einem Immortal-Konzert 1994 aufgenommen wurde. The Gates of Eternity ist ein Cover der sächsischen Band Moonblood, deren Schlagzeuger Occulta Mors auf dem Album aushalf. Es zeugt Kanwulfs Kommentar im Beiheft zufolge von seinem „Respekt gegenüber der einzigen Black Metal Band Deutschlands die neben ABSURD es auch wert ist, erwähnt zu werden“.
– Nargaroth: Beiheft des Albums Black Metal ist Krieg Marcel „Darkmoon“ Spaller von Sombre Records gegenüber bezeichnete Kanwulf Moonblood jedoch als „Scheiße“.[1]
– Marcel „Darkmoon“ Spaller[1] GestaltungDas Cover selbst zeigt Kanwulf in schwarz-weiß mit Schwert und Dolch bewaffnet die Arme überkreuzend und ist an ein Promo-Foto von Varg Vikernes aus dem Jahre 1993 angelehnt.[6] Im Beiheft finden sich die Texte der Lieder nicht abgedruckt, dafür längere Erläuterungen Kanwulfs zu jedem. Kanwulf selbst gab im Beiheft dazu an, er habe sich „im Zuge der Veröffentlichung […] [entschlossen] eine gebundene Begleitschrift zu verfassen, die […] für ein Verständnis unerlässlich erscheint und in Kürze dem Album folgen“ sollte. Dieses Vorhaben bezeichnete er weiter als eine Transliteration seiner Gedanken, für die wegen Platzmangels kein Platz mehr vorhanden gewesen sei. Diese Begleitschrift erschien jedoch nie, Kanwulf selbst gibt an, er sei „schlichtweg zu faul […] sie zu schreiben“[7] gewesen. KritikBlack Metal ist Krieg – A Dedication Monument ist neben Herbstleyd das bekannteste Werk Nargaroths. Der Satz „Black Metal ist Krieg“ erlangte Kultstatus in Teilen der Metal-Szene und wurde zu einem geflügelten Wort innerhalb der Metal-Szene[8] Dementsprechend führte die Phrase auch zu zahlreichen szeneinternen und -externen Parodien. Kanwulf selbst schreibt auf seiner offiziellen Homepage, der Albentitel sei oft falsch verstanden worden:
– Kanwulf[9] Dazu gab er weiter noch an, dass jeder wahre Nargaroth-Fan die Aussage verstanden haben müsste, da im Outro seines Debüt-Albums Herbstleyd „bereits den Grundstein für den Namen und die Bedeutung dieses Albums gelegt“[9] worden sei. Die Parole wird jedoch auch absichtlich in einem anderen Sinne als dem Kanwulfs verwendet. Sie findet ihre Entsprechung, auch ohne die Nennung von Nargaroth, auf zahlreichen Patches, T-Shirts und anderen Accessoires.[8] Kritisiert wurde, dass „verdammt wenig eigene Ideen mit dem professionellen Nachspielen von traditionellen Hörmustern […] aufgepeppt wurden“[10] und die Titel „teilweise an Pathos und Lächerlichkeit nicht mehr zu überbieten“[10] seien. Der Titel Erik, May You Rape the Angels übernimmt Riffs der Band Immortal, in der Erik Brødreskift gespielt hatte, andere Titel klingen nach den Darkthrone-Alben Under a Funeral Moon und Transilvanian Hunger. Das Titelstück Black Metal ist Krieg übernimmt eine Passage von Strids End of Life, ohne dass Wagner dies erwähnte, was als unverschämt kritisiert wurde.[11][12][13] Außerdem werfen Kritiker Kanwulf vor, die Bands, die er auf diesem Album coverte, hätten ihm „allein zur Befriedigung seiner ganz persönlichen Geltungssucht“[1] gedient. Einzelnachweise
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