Bill Smith (Klarinettist)William Overton „Bill“ Smith (* 22. September 1926 in Sacramento; † 29. Februar 2020 in Seattle[1][2]) war ein US-amerikanischer (Jazz)-Klarinettist und Komponist (vor allem Cool Jazz, Third Stream). Er war einer der ersten Klarinettisten, die Multiphonics auf der Klarinette entwickelten. Leben und WirkenSmith wuchs in Oakland auf und lernte schon mit zehn Jahren Klarinette (nach dem Vorbild von Benny Goodman), spielte als Jugendlicher ab dreizehn Jahren in einer Tanzband (gegründet nach dem Vorbild von Stan Kenton) und spielte auf der High School in einem klassischen Jugendorchester (Oakland Symphony). Er studierte an der Juilliard School Komposition (während er gleichzeitig in Jazzclubs der 52nd Street Jazz spielte) und danach auf dem Mills College in Oakland (bei Darius Milhaud) mit dem Master-Abschluss in Musik 1951. Neben Milhaud gehörte auch Roger Sessions zu seinen Lehrern. Am Mills College war Dave Brubeck sein Kommilitone, mit dem er ein Oktett bildete und noch als Student 1947 bis 1951 spielte und Aufnahmen machte. Danach lehrte er an der University of Southern California. Nach seinem Abschluss am Mills College gewann er den Prix de Paris, was ihm einen zweijährigen Aufenthalt am Pariser Konservatorium ermöglichte. Der Gewinn des Prix de Rome 1957 ermöglichte ihm einen einjährigen Rom-Aufenthalt, wo er erweiterte Spieltechniken für die Klarinette entwickelte (Smith-Multiphonics), nachdem er Severino Gazzellonis ähnliche Arbeit auf der Flöte gehört hatte. 1957/58 nahm er in Los Angeles mit Shelly Manne seine Komposition Concerto for Clarinet and Combo und mit Red Norvo seine Komposition Divertimento auf. Außerdem spielte er in der Zeit von 1959 bis 1961 mehrmals mit dem Dave Brubeck Quartet, wo er für Paul Desmond einsprang. Smith komponierte auch für Brubeck, etwa für das gemeinsame Album Near Myth. Schon 1947 nahm er mit Brubecks Oktett seine Komposition Schizophrenic Scherzo auf, eine der frühesten Third-Stream-Kompositionen. Smith gehörte zu den frühesten Interpreten, die Multiphonics als neues Klangmittel für die Klarinette verwendeten. Seine kammermusikalischen Werke aus den frühen 1960er Jahren nutzten diese Techniken (und notierten sie genau). Als Interpret stellte er eine Reihe Werke anderer Komposten vor, die diese Klangcharakteristika verwendeten, etwa in John Eatons Concert Music for Solo Clarinet, Gunther Schullers Episodes, Larry Austins Current for Clarinet and Piano, Pauline Oliveros’ The Wheel of Fortune oder Luigi Nonos A Floresta é Jovem e Cheja de Vida. Er gewann 1960 ein Guggenheim-Stipendium[3], wonach er 1960 bis 1966 überwiegend in Rom verbrachte. Smith gründete zusammen mit John Eaton das American Jazz Ensemble, mit dem er in Europa und den USA tourte und Aufnahmen machte. Gemeinsam führten sie eine Komposition für vorproduziertes Tonband und Jazzcombo auf und stellten den von Paul Ketoff entwickelten frühen Synthesizer Synket vor. Er ist auch auf der LP Americans in Europe, Volume 1 (Impulse!, einem Mitschnitt von einem SWF-Konzert in Koblenz, initiiert von Joachim Ernst Berendt) von 1963 mit seinem Bill Smith Quintet, in dem Herb Geller, Jimmy Gourley (g), Joe Harris (dr) und Bob Carter (b) spielten, zu hören, wo er Bop-orientierte Musik präsentierte. Auch seine Zusammenarbeit mit Brubeck setzte sich in den 1960er Jahren fort. Mit dem Orchestra USA nahm er seine Third-Stream-Komposition Concerto for Jazz soloist and Orchestra in den 1960er Jahren auf. 1965 widmete ihm Elias Gistelinck seine Five Portraits for clarinet solo. Ab 1966 leitete er die Contemporary Music Group an der University of Washington in Seattle. Er leitete die Gruppe teilweise mit dem Posaunisten Stuart Dempster bis zu seinem Teil-Ruhestand in den 1990er Jahren. 1981 nahm er mit Enrico Pieranunzi auf und in der ersten Hälfte der 1980er Jahre arbeitete er erneut mit Dave Brubeck. Er komponierte auch klassische Musik (mit Jazzelementen) unter dem Namen William O. Smith. Smith lehrte auch an der Universität Berkeley. 1964 erhielt er die Artist deserving wider recognition Auszeichnung der Down-Beat-Kritikerpolls. Werke
DiskographieAufnahmen unter eigenem Namen
Aufnahmen als SidemanMit Dave Brubeck
Mit Harold Farberman, Gunther Schuller
Mit Barney Kessel
Mit Karin Krog
Mit Shelly Manne
Mit dem NDR Workshop
Mit Luigi Nono
Mit Red Norvo
Lexikalischer Eintrag
Weblinks
Einzelnachweise
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