BezirkskulturakademieEine Bezirkskulturakademie war eine in der Deutschen Demokratischen Republik eingerichtete Kulturinstitution für kulturelle Massenarbeit in der Volks- und Laienkunst in den Kultur- und Klubhäusern in den Städten und Gemeinden, sowie in den volkseigenen Betrieben. Die Ausbildung an der BKA schloss mit dem Abschluss der Spezialschule für Leiter des bildnerischen Volksschaffens ab. Geschichte1952 legte die Kommission für Kunstangelegenheiten der DDR fest, die Volks- und Laienkunst zu fördern. Das Ministerium für Kultur, d. h. die Staatliche Kommission für Kulturangelegenheiten (StaKuKo) plante eine breite Förderung auf dem Gebiet der Laienkunst durch Wettbewerbe und Festspiele in der Volkskunst. Hierzu wurden in folge in den Kunsthoch- und Kunstfachschulen aufgebaut und in den Bezirken die Bezirkskulturakademien geschaffen. Nachgeordnet waren Kreiskulturkabinette und Stadtkabinette für Kulturarbeit. Die Anfänge der 1950er Jahre wurden 1968 konkret mit einem Staatsratsbeschluss durchgesetzt.
Der Bitterfelder Weg zeigte seit 1959 auf, wie die „vorhandene Trennung von Kunst und Leben“ und die „Entfremdung zwischen Künstler und Volk“ überwunden werden sollte und die Arbeiterklasse am Aufbau des Sozialismus auch kulturell umfassender beteiligt werden kann. Dazu sollten u. a. Künstler und Schriftsteller in den Fabriken arbeiten und Arbeiter bei deren eigener künstlerischer Tätigkeit unterstützen. Hiernach wurden viele künstlerisch wirkende Zirkel gegründet, die dann Laienkünstler anleiteten. Ausbildung von LaienkünstlernIn den Bezirkskultur-, Kreiskultur- und Stadtkulturkabinetten wurden begabte Laienkünstler, die sich zuvor in Ausstellungen, Wettbewerben u. a. hervorgehoben hatten, durch Aufbaukurse gefördert. Durch eine Jury der Bezirkskulturakademie, in der Berufskünstler und Funktionäre saßen, wurden für die verschiedenen Spezialklassen Absolventen nominiert und delegiert. Das politische Ziel bestand darin, hauptsächlich künstlerisch sozialistisch agierende Zirkelleiter für die 861 Kunst- und Kultureinrichtungen des Arbeiter- und Bauernstaates zu gewinnen. Über die Gewerkschaftsleitung des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB) der Betriebe konnten diese zu den verschiedenen Spezialklassen delegierten Werktätigen bezahlte Freizeit bis zu 20 Tagen pro Jahr beantragen. In der Regel wurden die Absolventen für die zehntägigen Kurse von der Arbeit bezahlt freigestellt und deren Fahrkosten übernommen. Den BKA übergeordnet war das Zentralhaus für Laienkunst (1952). Seit 1962 umbenannt in Zentralhaus für Kulturarbeit der DDR, fungierte es gemeinsam mit den untergeordneten Kreis- und Bezirkskabinetten für die kulturelle Breiten- und Jugendarbeit. Die gesetzlichen Grundlagen waren die Anordnung über Aus- und Weiterbildung von Leitern im künstlerischen Volkskunstschaffen vom 30. April 1971 und eine Entscheidung des Ministers für Kultur vom 26. Februar 1974. Die bezahlte Freistellungen von der Arbeit erfolgte auf Grundlage des § 150 des GBA (Gesetzbuch der Arbeit der DDR). Ein Studienförderungsvertrag zwischen dem Betrieb (Arbeitgeber) und dem Teilnehmer am Spezialstudium wurde abgeschlossen. Das Ministerium für Kultur hatte hierfür ein mehrstufiges Qualifizierungssystem unter der Bezeichnung „Spezialschule für Leiter des künstlerischen Volksschaffens“ eingerichtet (GBI. II. Nr. 97 vom 16. Februar 1962). Ausstellungen, Aufrufe zu gesellschaftlichen HöhepunktenEin Beispiel wie es im Bezirk Schwerin verlief.
Die Bestenauswahl der Kunstwerke der Laienkünstler sollte in zwei Stufen ermittelt werden. Erstens Stadtausstellungen unter Leitung des Stadtkabinetts. Dieser folgend eine Ausstellung des Bezirkskabinettes im Museum Schwerin. Durch eine Jury wurden ausgezeichnete und ausgewählte Laienkünstler zur Bezirkskulturakademie delegiert. Nach dieser Prozedur bekam man quasi eine Aufforderung an der Bezirkskulturakademie die Lehrgänge zu besuchen. Die Förderklasse für Malerei und Grafik II. wurde gegründet.
Dazu wurde, um die politischen Direktiven vorzugeben, vom Stadtkabinett für Kulturarbeit ein Schreiben an die Laienkünstler im Frühjahr 1979 verschickt. Zitat: "Die Arbeiten sollen Zeugnis ablegen:
"Während der Ausstellung wird eine Jury die Auswahl der Exponate, die der angestrebten Grundaussage in hoher Qualität entsprechen, für die Bezirksausstellung im Staatlichen Museum im Monat Dezember (1979) auswählen." AuszeichnungenFür besondere Leistungen wurden Volkskunstkollektiven zu besonderen Anlässen mit Auszeichnungen geehrt. Das untergeordneten Stadtkabinett für Kulturarbeit zeichnete Zirkel mit folgenden Titel aus. Sparten in den Akademien
Zeitschriften und PublikationenEs gab Monatsschriften „Volkskunst“ in den Sparten:
Akademien in den BezirkenDie Bezirkskulturakademien (BKA) hatten verschiedene Spezialschulen und Spezialklassen in den Laienkultursparten. Die Klassenstärken waren ca. 10 bis 12 Personen. Die Ausbildung in den Spezialklassen wurden auch bezirksübergreifend organisiert. BKA Berlin: Dozenten Jürgen Nagel (* 1942) , Oscer Pioppi bzw. HOW Toppel, Joachim Bayer
BKA Dresden: 1969 von Wolfgang Zimmer gegründet[5], Hagen Bächler Redakteur der Dresdner Hefte, Herausgeber Bezirkskulturakademie Dresden
BKA Frankfurt/Oder BKA Halle/Saale: Leiter 1969 bis 1972 Herbert Keller BKA Karl-Marx-Stadt: u. a. Uwe Adamczyk
BKA Leipzig:
BKA Magdeburg:
BKA Neubrandenburg: Sitz Puchow[6] BKA Potsdam:
BKA Rostock:
Neben der BKA gab es für die drei Nordbezirke noch das Mecklenburgische Folklorezentrum (MFZ). BKA Rudolstadt: Dozent Herbert Enke
BKA Schwerin: Dozenten waren Fritz Eisel, Paul Eisel, Carl Hinrichs, Karlheinz Effenberger, Inge Wolfram, Christine Stäps, Helga Kaffke, Horst Holinski, Horst Fritsch, Gerhard Floß, Stefan Thomas, Winfried Wolk, Christian Reder, Jürgen Nagel
BKA Suhl: Dozentin für Textilgestaltung war Annemarie Rehfeldt
Lehrpläne und Beispiele
Schulungsobjekte der Bezirkskulturakademien
Es ist ein im Stil der Neorenaissance in den 1880er Jahren errichtetes Backstein Gutsherrenhaus, es gehörte Günther Quandt, dem ersten Ehemann von Magda Goebbels. Die 1929 geschiedene Magda Quandt und Joseph Goebbels heirateten am 19. Dezember 1931 auf Gut Severin, Adolf Hitler war ihr Trauzeuge. Das Gutsschloss Severin wurde 1945 enteignet. Nach 1950 diente es als Wohnhaus und als Bildungseinrichtung des Kulturbundes der DDR. Die kulturelle Nutzung durch die Schweriner Kulturakademie dauerte bis 1996. Im Gutsschloss wurden Ateliers eingebaut, die großen Empfangsräume waren Studios für Tanz, Übungsräume und Zeichensäle. Die mittlere Etage diente als Schlafunterkunft. Im Keller gab es Küchenräume und Werkstätten. Die Vollverpflegung der Akademieschüler wurde durch mitbenutzen der im Haus befindlichen LPG-Betriebsküche realisiert. Das Gutsschloss mitten in einer durch Wiesen und Teiche geprägten Landschaft war eine ideale Stätte für verschiedene künstlerische Ausbildungen und Studien.
Zentrum der Leipziger Arbeiter- und Laientheater, Haus der Volkskunst (HdV) am Lindenauer Markt war eine überregionale Ausbildungsstätte für Laienkabaretts der DDR. Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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