Carl Hinrichs war ein Sohn des Fotografen und Musikers Richard Hinrichs (* 1861) und dessen Frau Elise (* 1879).[1][2] Im Jahre 1905 kam Hinrichs mit seiner Familie nach Schwerin. Ab dem Jahr 1917 war er beruflich als Landarbeiter, Lagerist, Buchbinder, Anstreicher, Torfstecher, Bergarbeiter und Kurzwarenhändler tätig. 1928 trat er der KPD bei. Während des Zweiten Weltkrieges von 1939 bis 1945 als Arbeiter und Anstreicher in Schwerin-Görries dienstverpflichtet, machte er 1942 seine Gesellenprüfung als Dekorationsmaler. Erste künstlerische Unterweisungen erhielt er bei dem Schweriner Maler Wilhelm Facklam in dessen Malschule. 1945 wurde Hinrichs freischaffender Künstler. In den Jahren 1950 und 1951 absolvierte er auf Vermittlung des Schriftstellers Ehm Welk eine künstlerische Ausbildung an der Akademie der Künste der DDR in Berlin als Meisterschüler bei Heinrich Ehmsen. Er war Mitglied des Verbandes bildender Künstler und ab 1978 Ehrenmitglied.
Hinrichs malte zumeist mecklenburgische Landschaften und Stillleben, wofür er in Schwerin in den Jahren 1958 (Gemälde: Industrie- und Hafenstadt Wittenberge) und 1963 mit dem Fritz-Reuter-Preis ausgezeichnet wurde. Ab Ende der 1960er Jahre verbrachte er die Sommermonate in Blowatz nahe der Insel Poel.
Hinrichs gilt als der Altmeister der Mecklenburgischen Malerei.[3] Im Jahr 1989 wurde er Ehrenbürger der Stadt Schwerin. Ein Teil seiner Werke ist heutzutage im Staatlichen Museum in Schwerin ausgestellt. Er erhielt 1973 den Vaterländischen Verdienstorden in Bronze, 1978 in Silber und 1983 in Gold.[4][5]
1945: Schwerin, Landesmuseum („Jahresschau 1945 der Kunstschaffenden aus Mecklenburg-Vorpommern“)[7]
1951/1952: Berlin, Staatliche Museen („Künstler schaffen für den Frieden“)
1953, 1958/1959, 1962/1963, 1967/1968, 1972/1973 und 1982/1983: Dresden, Deutsche Kunstausstellungen bzw. Kunstausstellungen der DDR
1968: Halle, („Sieger der Geschichte“)
1970: Berlin, Altes Museum („Im Geiste Lenins“)
1971: Berlin, Altes Museum („Das Antlitz der Arbeiterklasse in der bildenden Kunst der DDR“)
1972, 1974, 1979 und 1985. Rostock, Bezirkskunstausstellungen
1979; Berlin („Weggefährden – Zeitgenossen“)
1985: Erfurt, Gelände der Internationalen Gartenbauausstellung („Künstler im Bündnis“)
2009: Schwerin, Staatliches Museum („Norddeutsche Zeichner aus vier Jahrhunderten“)
Literatur
Hinrichs, Carl. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band2: E–J. E. A. Seemann, Leipzig 1955, S.448 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
Georg Meyer-Rienecker: „Ich kann nicht dichten, also male ich.“ Carl Hinrichs zum 75. Geburtstag. In: Bildende Kunst. Band 26, Nr. 11, Henschel-Verlag, Berlin 1978, ISSN0006-2391, S. 552–554.
Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S.4241f.
Lisa Jürß: Carl Hinrichs. Malerei. Demmler Verlag, Schwerin 1999, ISBN 3-910150-47-0.
Lisa Jürß: Landschaftsmalerei in Mecklenburg von Carl Malchin bis Carl Hinrichs unter besonderer Berücksichtigung der Künstlerkolonie Schwaan. In: Bildende Kunst in Mecklenburg und Pommern von 1880 bis 1950. Lukas-Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-86732-061-0, S. 284–293.