Sein Vater übte den Beruf eines Maurerpoliers aus. Jakschtat arbeitete zunächst als Telegrafenbote bei der Post. Erste Erfolge hatte er mit Auftritten bei der Liedertafel der Hamburgischen Post- und Telegrafenbeamten.[1]
Als am 2. Mai 1924 die Nordische Rundfunk AG „Norag“ zu senden anfing, begann auch sein Aufstieg als Sänger bei volkstümlichen Unterhaltungssendungen. Dort riet man ihm nach einem Vorsingen dazu, seine Stimme ausbilden zu lassen.[2] Er absolvierte daraufhin ein Gesangsstudium im Stimmfach Bariton in Hamburg und Berlin. Danach wurde er bald festes Mitglied des künstlerischen Personals[3] der Station. Vor dem Norag-Mikrophon sang er alles, was verlangt wurde: Opern- und Operettenmelodien, Balladen von Carl Loewe, Lieder von Schubert und Brahms, Volkslieder und Shanties. Zu manchem lokalpatriotischem[4] Liede in Jakschtats Repertoire hatte der Schriftsteller Walter Rothenburg, der auch mit dem Hamburger Volkssänger Charly Wittong zusammenarbeitete, den Text geschrieben. Mit Seemannsliedern von der Alster und der Elbe schließlich wurde Jakschtat zum populären Sänger des Hamburger Hafenkonzerts, bei dem er von 1929 bis 1964 mitwirkte. In diesem Jahr konnte er sein 40-jähriges Jubiläum als Sänger feiern.
Jakschtat besang vor und auch noch nach dem Zweiten Weltkrieg Schallplatten der Firmen Grammophon, Lindström (Plattenlabels Gloria / Odeon) und Philips. Durch mehrere Tourneen wurde er über seine hamburgische Heimat hinaus bekannt.
1925: Hans Hansen: Die Mainacht auf der Alster – Regie: Hans Bodenstedt (Das erste Freiluftsendespiel der Welt. In: Die Norag. 2. Jahrgang. Heft 22. 29.05.1925. S. 12 f.)
1925: Hans Hansen: Fra Diavolo – Regie: Hans Bodenstedt
1925: Hans Hansen: Strandfest an der Ostsee. Ein Rundfunkfilm in 12 Bildern und drei Akten von Hans Hansen – Regie: Nicht angegeben
Berthold Leimbach (Hrsg.): Tondokumente der Kleinkunst und ihre Interpreten 1898 – 1945. Selbstverlag, Göttingen 1991.
Künstler am Rundfunk. Ein Taschenalbum für unsere Hörer auf das Jahr 1931. Verlag Rothgießer & Diesing, Berlin 1931.
Rundfunk-Jahrbuch auf das Jahr 1931. herausgegeben von der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft Berlin. Mit 42 Abb. Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Zweigniederlassung Berlin S.W.19. Zur NORAG vgl. S. 92–118.
Abschied von Bernhard Jakschtat: Ein Hamburger Volkssänger. In: Hamburger Abendblatt. 5. Mai 1965 (abendblatt.de).
Hans Freese: In Hamburg unvergessen: Bernhard Jakschtat – Beim Funk fing es an. In: Hamburger Abendblatt. 2. Dezember 1976 (abendblatt.de).