Die mündliche Prüfung legte er am 22. Juli 1922 ab.[1]
Im Jahre 1924 gehörte Böttcher gemeinsam mit Hans Bodenstedt und Kurt Stapelfeldt zu den Gründungsmitgliedern der in Hamburg ansässigen Nordischen Rundfunk AG (NORAG). Als Rundfunkredakteur engagierte er sich maßgeblich für den Bereich der niederdeutschen Sprache und Kultur. Er setzte sich für die rundfunkgerechte Bearbeitung von Werken niederdeutscher Autoren ein und brachte sie so auf die Funkbühne. Bei diesen Sendespielen, wie man das Format damals nannte, war er überwiegend als Regisseur im Einsatz.
Sehr erfolgreich gestaltete sich dabei seine Zusammenarbeit mit Richard Ohnsorg, dem Leiter der Niederdeutschen Bühne Hamburg, nach dem die Spielstätte später in Ohnsorg-Theater umbenannt wurde. Von Anfang an waren er und sein Ensemble, darunter beispielsweise seine „rechte Hand“ Hermann Möller, Magda Bäumken, Walther Bullerdiek, Hans Langmaack, Käte Alving und der junge Otto Lüthje dabei. Die Zusammenarbeit mit dem Theater setzte sich übrigens auch nach Ohnsorgs Tod mit dem späteren NWDR Hamburg und dem NDR fort.
Wie sein Studienkollege Stapelfeldt engagierte auch er sich umfangreich in der niederdeutschen Bewegung Quickborn. Zudem war er an führender Stelle bei der Gründung der Hans-Bredow-Schule, der Rundfunk-Volkshochschule, beteiligt. Dessen ersten Zweig, der Schule des Niederdeutschen , hat er praktisch „aus der Taufe“ gehoben.[2]
Auch nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten, als die NORAG verstaatlicht wurde und nun als Reichssender Hamburg weitergeführt wurde, blieb Böttcher beim Sender.
Im Jahre 1936 erkrankte Böttcher schwer. Daraufhin wurde er in das Universitätsklinikum Eppendorf eingeliefert, wo er am 15. Juni an einer Lungenentzündung verstarb. Die Urnenbeisetzung fand auf dem Friedhof Ohlsdorf statt. Die Grabstelle ist erhalten und befindet sich im Planquadrat Q 8.
Zurzeit (Ende Januar 2021) sind bei der ARD-Hörspieldatenbank aus der Frühzeit nur die Jahrgänge 1924 bis 1927 und teilweise auch noch 1928 erfasst. In den Anfangsmonaten wurden bei den Mundart-Hörspielen keine Angaben zu den Regisseuren gemacht. Sämtliche Produktionen wurden live ohne Aufzeichnung gesendet, da eine solche Technik erst Ende der 1920er-Jahre zur Verfügung stand.
1926: Hermann Boßdorf: De Fährkrog. Een dramatisch Glieknis in drei Akten
1926: Hermann Boßdorf: Kramer Kray. Nedderdütsche Komödiein fiev Akten
1926: Herman Heijermans: Keden. Von Kinnerleev een irnst-lustig Speel in vier AKten
1926: Wilhelm Scharrelmann: Die Hochzeit in der Pickbalge. Ein heiteres Schauspiel in vier Akten
1926: Gustav Möhring: Dusenddüwelswarf. Drama in fiev Optög
1926: Hans Ehrke: Dat Pastür. Monedi in einem Optog
1926: August Hinrichs: De Aukschon. En lustig Spill in einem Optog
1926: August Hinrichs: Marie. Plattdütsch Drama in einem Optog
1926: Otto Franz Grund: Dat lütte Rümeken. Lustig Spill in 3 Akten
1926: Paul Schurek: Sylvester. Komedi in 3 Biller
1927: Wilfried Wroost: Wrack. Plattdeutsches Volksstück in vier Aufzügen (auch Sprecher)
1927: Heinrich Behnken: Klaus Knipphoff. Historisches Schauspiel in fünf Aufzügen
1927: Peter Werth: St. Elmsfüer. Een Speel in 4 Optög
1927: Fritz Stavenhagen: Mudder Mews. Niederdeutsches Schauspiel in fünf Akten (Gastspiel der Niederdeutschen Noragbühne Hamburgbeim Südwestdeutschen Rundfunkdienst AG in Frankfurt am Main)
1927: Bruno Peyn: Sunte Maria tou'm Schare. En Hamborger Singspel in fiev Optög
1928: Otto Franz Grund: Bangbüx. Komedi in fief Akten
1928: Wilhelm Scharrelmann: Die Hochzeit in der Pickbalge. Ein heiteres Schauspiel in vier Akten
Quellen
Verwaltung des Friedhofs Ohlsdorf, hier: Genaue Lebensdaten, voller Name mit Titel (Dr. phil. Hans Otto Böttcher), Oberspielleiter beim Reichssender Hamburg, Todesursache und Sterbeort (Krankenhaus), Feuerbestattung auf dem Ohlsdorfer Friedhof.