Bernhard Graf MatuschkaBernhard Maria Joseph Benno Hyacint Graf Matuschka (31. Mai 1886 in Arnsdorf – 16. Juni 1966 in Grafing bei München) stammte aus einem alten, ursprünglich böhmisch-mährischen Adelsgeschlecht. Er war Kavallerieoffizier, dann „Pflanzer“ in der Kolonie Deutsch-Ostafrika, Offizier bei der Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika, Wünschelrutengänger, Okkultist und Schriftsteller. LebenBernhard Maria Joseph Benno Hyacint Graf Matuschka wurde am 31. Mai 1886 in Arnsdorf[Anm. 1] (jetzt polnisch Miłków) im Riesengebirge geboren. Er wurde Kavallerist („Husarenleutnant“). Angeregt durch einen Bekannten, der eine Plantage in Deutsch-Ostafrika besaß, zog er 1908 ebenfalls dorthin und wurde dort „Pflanzer“ (also kolonialer Landwirt), zuerst als Volontär, dann als Pächter eines Gutes von beträchtlicher Größe. Dort wurden hauptsächlich Kautschukbäume und Sisal angebaut. Matuschka lernte einen „alten Afrikaner“ kennen, der sich aus Europa eine Wünschelrute hatte kommen lassen, mit der er aber nichts bewirken konnte. Matuschka jedoch hatte Erfolg mit dieser Wünschelrute: Er hatte offenbar die Gabe, damit umzugehen. Er gewann eine Ruf als Rutengänger, so dass die Schwarzen ihm den Beinamen „Mungu ja Madji“ (der Wassergott) gaben. Während des Ersten Weltkriegs wurde Matuschka Offizier in der „Schutztruppe“ für Deutsch-Ostafrika. Er wurde auch zur Wasserversorgung der Truppe herangezogen, unter anderem in Taveta. Dazu schrieb er selbst[Anm. 2]:
Paul von Lettow-Vorbeck, der Kommandeur der Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika, schrieb dazu in seinen Erinnerungen[1]:
Matuschka fuhr fort:
Später (nach der Zeit bei Lettows Stab) wurde Matuschka als Kompanieführer in die Massaisteppe kommandiert, wo er wieder Anlass hatte, die Rutentätigkeit aufzunehmen. Im Jahr 1916 erkrankte er und musste ein Lazarett aufsuchen, das von englischen Truppen eingenommen wurde; dadurch war er für den Rest des Krieges Gefangener (längere Zeit in Malta). In seinem Buch rühmte Matuschka die Treue der schwarzen Landarbeiter, „Boys“ und Askaris.[Anm. 3] Nach dem Ersten Weltkrieg versuchte Matuschka, den „kolonialen Gedanken“ durch Vorträge, besonders für die Jugend, aufrechtzuerhalten und neu zu wecken. Weiter wirkte er als Schriftsteller. Nach 1945 lebte Matuschka als Lektor in Potsdam und später in Grafing bei München. Matuschka bemühte sich, seine okkulten Methoden auch für ganz andere Probleme nutzbar zu machen, zum Beispiel beim „Mordfall Gaggenau“. Dabei ging es um die Auffindung der Leiche einer Ermordeten. Uwe Schellinger schreibt dazu[2]:
Um die Mitte der 1960er Jahre versuchte Matuschka, für die Malerin Magdalene Klett deren Vater, der ihr nicht bekannt war, ausfindig zu machen und sogar eine Zusammenkunft herbeizuführen. Unterdessen starb Matuschka jedoch (am 16. Juni 1966); die Folge war eine schwere Lebenskrise der Künstlerin. Veröffentlichungen, die im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek enthalten sind
Andere VeröffentlichungenIn den Jahren 1940–42 trug Matuschka zu der „Heftroman-Serie“ Kolonialbücherei bei – mit „Wasser für Taveta“ und „Jagdsafari in Deutsch-Ostafrika“. Beiträge in der Zeitschrift „Okkulte Stimme“
WeblinksEinzelnachweise
Anmerkungen
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