Berliner Frauenkongress 1896Der Internationale Kongress für Frauenrechte und Frauenbestrebungen fand vom 19. bis 26. September 1896 in Berlin statt. Dort trafen sich über 1000 Teilnehmerinnen aus vielen europäischen Ländern und den USA. GeschichteDie Frauenrechtlerin Lina Morgenstern hatte die Idee, erstmals einen großen internationalen Frauenkongress in Berlin während der Gewerbe-Ausstellung 1896 zu organisieren. Minna Cauer schrieb in einer öffentlichen Einladung:
Es kamen über 1000 Frauen, vor allem aus Deutschland, sowie aus fast allen europäischen Ländern und den USA zusammen. Es gab zahlreiche Vorträge und Diskussionen zu den verschiedensten Themen, wie politische Frauenrechte, Bildung, soziale Tätigkeiten, Prostitution, Kleidermode und weitere. Viele deutsche und ausländische Tageszeitungen und Zeitschriften berichteten über den Kongress.[2][3] Teilnehmerinnen (Auswahl)Zu den bekanntesten Teilnehmerinnen gehörten die Frauenrechtlerinnen Alice Salomon, Henriette Goldschmidt und Clara Zetkin und die italienische Reformpädagogin Maria Montessori. Weitere Referentinnen waren Anita Augspurg, Anna Bauer, Hanna Bieber-Böhm, Ottilie von Bistram, Lily Braun, Elvira Castner, Minna Cauer, Bertha Delbanco, Luise Ey, Auguste Friedemann, Margarethe Hager, Agnes Herrmann, Laura Herrmann, Luise Jessen, Emilie Kempin, Rosa Marsits, Fanny Meissner-Diemer, Ella Mensch, Elisabeth Miessner, Natalie von Milde, Lina Morgenstern, Klara Müseler, Anna Plothow, Hermine von Preuschen-Telmann, Sera Prölß, Lydia Rabinowitsch-Kempner, Marie Raschke, Dora Rösler, Annie Salmon, Käthe Schirmacher, Therese Schlesinger-Eckstein, Rosalie Schoenflies, Jeanette Schwerin, Ulrike Stobbe, Anna Stock, Klara Strich, Marie Stritt, Barbe von Tarnofsky (Warwara Tarnowskaja) und weitere. Die 84-jährige Gräfin Viktorine von Butler-Haimhausen sandte ein Grußtelegramm. Nachwirkungen
Bereits wenige Wochen nach dem Frauenkongress gründete sich der Verein zur Verbesserung der Frauenkleidung. Dieser setzte sich sehr aktiv für die Verbreitung der praktischen Reformkleidung ein, die sich dann auch nach wenigen Jahren in Deutschland langsam durchsetzen konnte.
Sophie Pataky wurde durch den Kongress angeregt, ein Lexikon deutscher Frauen der Feder zusammenzustellen, in dem sie Angaben über etwa 5000 schreibende Frauen, ihre Werke und teilweise ihre Kurzbiographien aufnahm. Dieses ist bis in die Gegenwart ein wichtiges Nachschlagewerk zu unbekannteren schreibenden Frauen aus dieser Zeit. Literatur
WeblinksCommons: Berliner Frauenkongress 1896 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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