Jeanette SchwerinJeanette Schwerin (eigentlich Jeannette Schwerin, geborene Abarbanell; * 21. November 1852 in Berlin; † 14. Juli 1899 ebenda) war Frauenrechtlerin („Vorkämpferin der Frauenrechte“)[1] und eine Wegbereiterin der Sozialen Arbeit in Deutschland. Leben und WirkenAus einer Arztfamilie stammend, heiratete sie 1872 den aus Altlandsberg stammenden Berliner Arzt Ernst Alfred Schwerin (1846–1920). Nachdem ihr Sohn erwachsen war, engagierte sich Jeanette Schwerin in sozialer Hilfsarbeit und in der Frauenbewegung. 1888 trat sie dem Verein Frauenwohl bei und gehörte 1892 zusammen mit ihrem Mann zu den Gründungsmitgliedern der „Deutschen Gesellschaft für ethische Kultur“, aus der später die Berliner Zentrale für private Fürsorge hervorging. Ziel der Gesellschaft war eine Reform der privaten Wohltätigkeit. Jeanette Schwerin rief kurz nach der Vereinsgründung eine Auskunftstelle ins Leben, die Material über die Berliner Wohlfahrtseinrichtungen zusammentrug, um Notleidenden besser und schneller helfen und sie vermitteln zu können. Zusammen mit der Frauenrechtlerin Minna Cauer ergriff sie 1893 die Initiative zur Gründung der Mädchen- und Frauengruppen für soziale Hilfsarbeit. Nach vier Jahren wurde Jeanette Schwerin zur Vorsitzenden der Gruppen berufen:
– Dick/Sassenberg 1993, S. 341. 1893 wurde in Berlin eine Auskunftsstelle der Deutschen Gesellschaft für ethische Kultur e.V. unter ihrer Leitung, heute bekannt als DZI, gegründet.[2] Jeanette Schwerin forderte 1894 als Vorsitzende der „Kommission für weibliche Gewerbeinspektion“ des Bundes Deutscher Frauenvereine in einer Petition an den Deutschen Reichstag die Zulassung weiblicher Gewerbeinspektoren. Als Vorstandsmitglied (ab 1896) im Bund Deutscher Frauenvereine setzte sie sich für die Zusammenarbeit zwischen der bürgerlichen und der proletarischen Frauenbewegung ein. Kurz vor ihrem Tode konnte sie noch das erste Heft des Centralblattes des Bundes Deutscher Frauenvereine herausgeben. Ferner erweiterte sie die „Berliner Kurse“ der Gruppen zu einem „Jahreskursus zur Ausbildung für soziale Berufsarbeit“. Ihre Nachfolgerin wurde Alice Salomon, die 1895 den Gruppen beitrat und bald zur rechten Hand von Frau Schwerin heranwuchs.[3] Jeanette Schwerin starb – als „eine der bekanntesten Führerinnen der Frauenbewegung“ – „an den Folgen einer Operation, die durch ein langjähriges Leiden nothwendig geworden war“.[1] Aufgrund ihrer Erkrankung war sie vor ihrem Tod nur noch selten öffentlich aufgetreten.[4] Werke (Auswahl)
Literatur
WeblinksCommons: Jeanette Schwerin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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