BarutanaBarutana (serbisch-kyrillisch Барутана) ist eine Ortschaft in der Region Lješanska Nahija in Montenegro, rund fünf Kilometer westlich vom Stadtrand von Podgorica. Im Ort steht das Denkmal für die gefallenen Kämpferinnen und Kämpfer der Lješanska Nahija (montenegrinisch Споменик палим борцима Љешанске нахије на Барутани Spomenik palim borcima Lješanske Nahije). Es handelt sich hier um einen Spomenik Revolucije, also ein Denkmal, gewidmet den Gefallenen der Revolution des ehemaligen Jugoslawiens. Denkmal![]() VorgeschichteMontenegro war im 20. Jahrhundert Schauplatz verschiedener Kriege. Im Ersten Balkankrieg 1912 bis 1913 versuchten die Länder Serbien, Bulgarien, Griechenland und Montenegro sich von der Osmanischen Herrschaft zu befreien. Nach erfolgreicher Befreiung kam es noch im selben Jahr zu Unstimmigkeiten der Länder untereinander. Der Auslöser waren die umstrittenen Grenzziehungen des heutigen Nordmazedoniens. In dieser Zeit sind rund 115 Menschen aus der Lješanska Nahija ums Leben gekommen.[1][2] Das Attentat in Sarajevo, bei dem der österreichische Erzherzog Franz Ferdinand und seine Ehefrau Sophie von Hohenberg umgebracht wurden, löste den Ersten Weltkrieg aus. In beiden Kriegen verloren mehrere Hunderte Menschen der Lješanska Nahija ihr Leben.[1] BauDas Denkmal ist ein Werk der Architektin Svetlana Kana Radević.[3] Es zählt zu ihren bekanntesten Werken.[4] Im Jahr 1975, dreißig Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges, gab es einen Wettbewerb für den Entwurf des Denkmals in Barutana. Der Wettbewerb war zwar offen für alle, dennoch wurden einige bekannte Persönlichkeiten zur Teilnahme eingeladen. Unter ihnen waren Svetlana Kana Radević und Slobodan Bobo Slovinić (* 1943). Da sich Svetlana Kana Radević zu diesem Zeitpunkt in Amerika befand, schickte sie ihren Entwurf per Post. Ihr Entwurf ging auf dem Postweg verloren, und Slobodan Bobo Slovinić wurde als Gewinner des Wettbewerbs in Betracht gezogen. Als ihr Entwurf mit dem Namen „Flowers“ doch noch gefunden wurde, entschied sich die Jury für ihr Werk, und sie gewann den Wettbewerb.[2] Von 1975 bis 1980 arbeitete Svetlana Kana Radević an dem Denkmal. Die Bewohnerinnen und Bewohner der Lješanska Nahija zeigten Solidarität und halfen beim Bau des Denkmals mit. Einige erbrachten körperliche Arbeit, während sich andere finanziell beteiligten. Das Denkmal vertritt laut der Architektin die Idee der Brüderlichkeit und Gemeinschaft und soll Werte der Region widerspiegeln. Das Denkmal wurde 1980 zur 35. Feier des Sieges über den Faschismus enthüllt.[1] Das Denkmal befindet sich auf einem Hügel in der Nähe der Stadt. Es ist weitläufig wie ein Amphitheater auf einem Hügel angelegt, mit einem ovalen Zentrum, der eigentlichen Skulptur, mit Sitzblöcken aus Beton, sowie drei weiteren kreisrunden Pätzen mit Gruppierungen von Stelen und mit Tafeln, auf denen die Namen der Gefallenen eingetragen sind.[5] Das Denkmal selbst ist zwölf Meter hoch, besteht aus Beton und Stein und setzt sich zusammen aus sechs gleichaussehenden Elementen.[2] Die Arena selbst wird für kulturelle Veranstaltungen, Musik-Events u. a. genutzt.[5] Weblinks
Einzelnachweise
Koordinaten: 42° 23′ 37,5″ N, 19° 8′ 30,7″ O |
Portal di Ensiklopedia Dunia