Bahnstrecke Thessaloniki–Idomeni
Die Bahnstrecke Thessaloniki–Idomeni gehört zum griechischen Eisenbahnnetz und verbindet es mit dem Westbalkan und Mitteleuropa. Die Strecke ist ein Abschnitt des Paneuropäischen Verkehrskorridors X. Technische ParameterDie normalspurige Strecke ist 77 km lang, eingleisig und mit 25-kV-Wechselstrom elektrifiziert. GeschichteDie Strecke ist Teil der in diesem Abschnitt 1872 eröffneten Verbindung von Thessaloniki nach Kosovska Mitrovica.[1] Gebaut hat sie die Chemins de fer Orientaux (CO). Damals gehörte das Gebiet noch zum Osmanischen Reich. Es kam 1913 nach dem Zweiten Balkankrieg zu Griechenland. Bis 1915 betrieb die CO die Strecke, zum 3. Oktober 1915 wurde der Betrieb – zusammen mit den anderen nun auf griechischem Territorium gelegenen Strecken der CO – auf die Chemins de fer Franco-Helléniques übertragen.[2] 1919 übernahm sie die Staatsbahn[3] (damals: Sidirodromoi Ellinikou Kratos). 1962 wurde der Hauptbahnhof Thessaloniki in Betrieb genommen und die drei alten Kopfbahnhöfe – darunter auch der der CO – für den Personenverkehr aufgegeben. Der alte Bahnhof der CO blieb als Güterbahnhof aber weiter in Betrieb. 1994 wurde die Strecke elektrifiziert.[4] Schon 2018 war zwischen den Bahnhöfen Polikastro und Idomeni eine neue Trasse im Bau, die für eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h ausgelegt wird[5] und die 2020 noch nicht fertiggestellt ist.[6] VerkehrDer Personenverkehr auf der Strecke ist dürftig. Einzig der grenzüberschreitende Hellas-Express, zwischen Thessaloniki und Belgrad, nutzt die Strecke, verkehrt aber auch nur in den Sommermonaten. Vor dem 10. Mai 2014 war der grenzüberschreitende Verkehr für mehrere Jahre unterbrochen.[7] Sonst gibt es hier nur Güterverkehr, der weitgehend von TrainOSE betrieben wird.[8] Dieser hatte durch die Jugoslawienkriege (1991–1995) und den Kosovokrieg 1999 drastisch abgenommen.[9] Am 28. April 2015 entgleiste bei Gefyra ein mit Elektronikgeräten beladener Containerzug. Dabei wurden Oberbau und Fahrleitung zerstört. Die Strecke war daraufhin über Monate bis Nea Magnisia gesperrt.[10] Auf vier Gleisen sind in Gefyra seit über 15 Jahren rund 200 Güter- und Kühlwagen abgestellt. Die Waggons, die zum großen Teil aus DDR-Produktion stammen, rotten vor sich hin und sind ständigem Vandalismus ausgesetzt.[11] Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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