Bahnstrecke Gårdsjö–Håkantorp
Die Bahnstrecke Gårdsjö–Håkantorp ist eine eingleisige, 121 Kilometer lange, heute normalspurige, nicht elektrifizierte Eisenbahnstrecke in Västra Götalands län in Schweden. Sie führt von Gårdsjö nach Håkantorp. Die Strecke ist nach dem Tafelberg Kinnekulle, der an der Strecke liegt, benannt. Seit der Namensgebung durch Banverket 1990 wird die Strecke als Kinnekullebanan bezeichnet. Dies ist ein Kunstbegriff, der erst lange nach dem Bau der einzelnen Streckenteile unter anderen Bezeichnungen geprägt wurde. Heute wird die Strecke von Regionalzügen, dem Kinnekulletåget, befahren, die zwischen Hallsberg, 50 Kilometer nördlich von Gårdsjö, und Herrljunga, 27 Kilometer südlich von Håkantorp, verkehren. GeschichteAls die Västra stambana (westliche Stammbahn) von Stockholm nach Göteborg gebaut wurde, entstand in Skaraborgs län ein dichtes Netz von Schmalspurbahnen mit der Spurweite 891 mm, die Städte wie Mariestad, Skara und Lidköping mit der Hauptstrecke verbanden und Verbindungen untereinander schufen. Um 1900 entstanden Västergötland–Göteborgs järnvägsaktiebolag (VGJ) und Lidköpings järnvägar (LJ). VGJ wurde gegründet, um die schmalspurigen Netze in Västergötland und Göteborgs och Bohus län zu verbinden, um das gesamte Netz aufzuwerten und das Hinterland der Stadt Göteborg zu erschließen. Die Gesellschaft baute einige Eisenbahnstrecken selbst und verband zahlreiche schmalspurige Inselnetze durch Anmietung oder Kauf. LJ war ein Konsortium, das für die gemeinsame Verwaltung von Eisenbahngesellschaften in Skaraborgs län, die ganz oder teilweise im Besitz der Stadt Lidköping waren, gegründet wurde. VGJ und die durch LJ verwalteten selbstständigen Gesellschaften wurde 1948 im Rahmen der allgemeinen Eisenbahnverstaatlichung von Statens Järnvägar (SJ) übernommen. Große Teile des Schmalspurnetzes wurden stillgelegt. Die Strecken, die heute die Kinnekullebana bilden, wurden in den 1950er und 1960er Jahren auf Normalspur umgebaut. Die historischen Streckenteile für die jetzt Kinnekullebanan genannte Bahnstrecke Gårdsjö–Håkantorp waren:
Details über die Verstaatlichung der einzelnen Bahngesellschaften sowie den Umbau auf Normalspur sind in den Streckenartikeln zu finden. StreckenbeschreibungDie Strecke zweigt bei Gårsdsjö von der Västra stambana nach Westen ab. Sie führt durch die Wälder Tivedens bis Hova, kreuzt bei Lyrestad den Götakanal und erreicht kurz vor Mariestad den Vänern. Zwischen Mariestad und Lidköping folgt die Bahn dem Ufer des Sees, wobei die Strecke von Hällekis bis Källby am Fuß des Tafelbergs Kinnekulle verläuft. Diese Strecke gilt als der landschaftlich schönste Teil der Bahnstrecke. Entlang der Bucht des Kinneviken erreicht sie die Stadt Lidköping. Von dort verläuft die Strecke über die Västgötaebene bis Håkantorp, wo die Bahn an die Älvsborgsbana anschließt. BetriebDer Personenverkehr wird durch den regionalen Verkehrsverbund Västtrafik organisiert, der mit der Betriebsabwicklung von 2000 bis 2003 BK Tåg AB und ab 2003 bis zum 13. Juni 2009 Veolia Transport beauftragte, ehe zum 14. Juni 2009 bis zunächst 2016 Arriva Sverige die Leistungen übernahm.[13] Güterverkehr wird nur auf dem Abschnitt Hallsberg–Mariestad betrieben. Seit 2005 wird der Personenverkehr mit Dieseltriebwagen der Typen Y31/Y32 durchgeführt. Nur noch bei einzelnen Zügen wird der Triebwagen Y1 eingesetzt. Am Wochenende herrscht stark eingeschränkter Verkehr. Mehrere Züge fahren über Håkantorp weiter bis Herrljunga und Göteborg, ebenso über Gårdsjö nach Hallsberg und Örebro. Die Strecke hat keinen Taktverkehr, sondern ist nach Bedarf ausgerichtet. So verkehren in den Morgen- und Abendstunden die Züge entsprechend der Pendlerströme in die größeren Städte, vormittags und am frühen Nachmittag fahren zeitweise keine Züge. WeblinksCommons: Bahnstrecke Gårdsjö–Håkantorp – Sammlung von Bildern und Videos
Einzelnachweise
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