Bahnstrecke Almelo–Salzbergen
Die Bahnstrecke Almelo–Salzbergen ist eine zweigleisige und durchgehend elektrifizierte Hauptbahn von Almelo in den Niederlanden nach Salzbergen in Niedersachsen. Dabei wird im Grenzbahnhof Bad Bentheim der Stromsystemwechsel durchgeführt oder es verkehren Mehrsystemtriebfahrzeuge. GeschichteDie Bahnstrecke Almelo–Salzbergen wurde von der niederländischen Spoorweg-Maatschappij Almelo-Salzbergen gebaut, um den Anschluss an die Hannoversche Westbahn der Königlich Hannöverschen Staatseisenbahnen herzustellen, und wurde am 18. Oktober 1865 eröffnet. Der niederländische Streckenabschnitt von Almelo nach Oldenzaal wurde bereits 1951, also kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, mit einer Oberleitung ausgestattet, an der die bei den Nederlandse Spoorwegen üblichen 1500 Volt Gleichspannung anliegen.[1] Der deutsche Streckenabschnitt von Salzbergen nach Bad Bentheim dagegen wurde erst ein Vierteljahrhundert später mit 15 Kilovolt Wechselspannung und der damals verwendeten Frequenz von 16⅔ Hertz (heute 16,7 Hertz, vgl. Bahnstrom) elektrifiziert. Mit der Elektrifizierung des letzten noch verbliebenen Teilstücks auf niederländischer Seite von Oldenzaal (ebenfalls 1976) wurde Bad Bentheim zum Systemwechselbahnhof, dabei kann gleisweise die Versorgung auf Gleich- bzw. Wechselspannung umgeschaltet werden (vgl. Systemtrennstelle). Zwischen 2006 und 2009 wurde ein ca. ein Kilometer langes Streckenstück in der Innenstadt von Almelo „tiefergelegt“, um die Anzahl niveaugleicher Straßenkreuzungen zu reduzieren. Der Trogbau trägt die Bezeichnung „Almelo Verdiept“. BedienungIm Schienenpersonenfernverkehr verkehren alle zwei Stunden internationale Züge der Intercity-Linie 77 Berlin – Hannover – Osnabrück – Rheine – Bad Bentheim – Hengelo – Amsterdam. Bis Dezember 2023 fand bei diesen Zügen in Bad Bentheim ein Lokwechsel statt. Seitdem werden Mehrsystemlokomotiven eingesetzt, die eine Fahrt ohne Lokwechsel ermöglichen und so die Reisezeit verkürzen. Im Schienenpersonennahverkehr verkehren folgende Linien:
Eine Wiedereinführung des grenzüberschreitenden Nahverkehrs zwischen Hengelo und Bad Bentheim fand am 12. Dezember 2010 statt. Die niederländische Gesellschaft Syntus und das deutsche Unternehmen Bentheimer Eisenbahn befuhren die Strecke im Stundentakt als „Grensland Express“. Der Versuch war auf drei Jahre befristet[5] und endete im Dezember 2013, da die Nutzerzahlen hinter den Erwartungen zurückblieben. Ab Dezember 2017 sollte wieder ein stündliches Nahverkehrsangebot auf dem Abschnitt Bad Bentheim–Hengelo eingeführt werden.[6] In der Neuausschreibung zum „Teutoburger-Wald-Netz“ wurde dazu der Einsatz von Zweisystemfahrzeugen gefordert, damit die Linie RB 61 über ihren bisherigen Endpunkt Bad Bentheim hinaus nach Hengelo verlängert werden kann.[7] Durch den Wegfall des Umstieges in Bad Bentheim und der durchgehenden Verbindung nach Rheine, Osnabrück und Bielefeld erhoffen sich die Verantwortlichen deutlich mehr Fahrgäste als beim Grensland Express, der isoliert im Abschnitt Bad Bentheim – Hengelo pendelte. Statt 300 Fahrgästen sollen dann 750 in diesem Abschnitt die Nahverkehrszüge nutzen.[8] Bei der Aufnahme des Betriebs stellten sich allerdings Probleme bei der Zulassung der Triebfahrzeuge dar, sodass die Bedienung erst am 14. Januar 2018 starten sollte. Weiter bestanden Probleme beim Wechsel zwischen den Stromnetzen, sodass auf dem Abschnitt Bad Bentheim–Oldenzaal–Hengelo zunächst Busse verkehrten.[9] Die endgültige Betriebsaufnahme auf dem grenzüberschreitenden Abschnitt der Linie erfolgte am 26. Februar 2018.[10] Mit der Wiehengebirgs-Bahn (RB 61) gibt es 6 weitere internationale Regionalzug-Linien in Nordrhein-Westfalen und zwar den Maas-Wupper-Express (RE 13), LIMAX (RE 18), Rhein-IJssel-Express (RE 19), euregioAIXpress (RE 29), Westmünsterland-Bahn (RB 51) sowie die Euregio-Bahn (RB 64). Einzelnachweise
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