Baalberge liegt etwa fünf Kilometer südöstlich der Kreisstadt Bernburg (Saale). Als Ortsteil der ehemaligen Gemeinde war Kleinwirschleben ausgewiesen.
Klima
Der Jahresniederschlag beträgt 460 mm, diese Menge ist extrem niedrig. Der Wert liegt im unteren Zwanzigstel der in Deutschland erfassten Werte. An nur einem Prozent der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der Februar, die meisten Niederschläge fallen im Juni. Im Juni fallen 2,4 mal mehr Niederschläge als im Februar. Die Niederschläge variieren mäßig. An 44 % der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.
Geschichte
Baalberge ist namengebender Fundort der jungneolithischen Baalberger Kultur von etwa 4000 v. Chr. bis 3150 v. Chr.
Die ersten urkundlichen Nennungen des Ortes gehen auf das 12. Jahrhundert zurück. 1632 wurde Baalberge erstmals von den Schweden geplündert, bevor es 1644 zusammen mit anderen Ortschaften der Umgebung gänzlich abgerissen wurde. Die heutige Kirche entstand bis 1885 auf den Grundmauern einer alten romanischen Kirche. 1908 wurde im Baalberger Ortsteil Kleinwirschleben eine Fabrik für chemischen Dünger erbaut, die 20 Jahre lang bis zu einer Insolvenz bestand.
Am 20. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Kleinwirschleben eingegliedert.[2]
Seit der Wende ist das Dorf grundlegenden Änderungen unterworfen: Ein neues Gewerbegebiet entstand ebenso wie ein Wohnneubaugebiet und ein Windpark rund um den Trappenberg.
Am 16. Februar 1946 wurde in Baalberge eine katholische Kirchengemeinde als Tochtergemeinde der St.-Bonifatius-Gemeinde in Bernburg gegründet, und der Bernburger Vikar Heinrich Herzmann zog nach Baalberge um. Seine Gottesdienste hielt er in der St.-Nicolai-Kirche ab. Bereits im Juni 1946 kehrte Herzmann von einem Westurlaub nicht wieder zurück und wechselte in das Bistum Aachen. Da die Zahl der Katholiken in Baalberge inzwischen wieder abgesunken war, wurde die Seelsorgestelle in Baalberge nicht wieder besetzt, und Geistliche aus Bernburg betreuen seitdem die Katholiken in Baalberge.[4]
Die Baalberger Kultur ist eine voll ausgebildete jungneolithische Kultur in Mitteldeutschland. Benannt wurde sie nach dem Erstfund im Schneiderberg von Baalberge.
Gedenkort aus dem Jahre 1973 im Eingangsbereich der Sekundarschule „Sophie Scholl“ zur Ehrung der christlichen Nazigegner Hans und Sophie Scholl, die 1943 ermordet wurden.
↑Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr.18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S.274 (PDF).