Büches

Büches
Stadt Büdingen
Wappen von Büches
Koordinaten: 50° 18′ N, 9° 4′ OKoordinaten: 50° 17′ 48″ N, 9° 4′ 20″ O
Höhe: 134 m ü. NHN
Fläche: 2,24 km²[1]
Einwohner: 592 (2022)[2]
Bevölkerungsdichte: 264 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 63654
Vorwahl: 06042
Karte
Übersichtskarte von Büches
Blick über Büches, 2019
Blick über Büches, 2019

Büches ist ein Stadtteil von Büdingen im hessischen Wetteraukreis.

Geographische Lage

Büches liegt drei Kilometer westlich von Büdingen. Zur Gemarkung gehört auch der zwei Kilometer westlich von Büdingen gelegene Erbacher Hof.

Büches liegt an der Bahnstrecke Gießen–Gelnhausen (Regionalbahn 46), welche von Gießen in Mittelhessen durch die Städte Lich und Hungen (Landkreis Gießen), Nidda, Ranstadt, Glauburg und Büdingen (Wetteraukreis) nach Gelnhausen im Main-Kinzig-Kreis führt. Mit Umsteigen in Gelnhausen ist Frankfurt am Main in etwa einer Stunde erreichbar.

Durch Büches führte die B 457 von Gießen über Lich, Hungen, Nidda, Ranstadt, Selters, Büches und Büdingen nach Gründau-Lieblos zur A 66. Am 13. November 2020 wurde nach jahrzehntelanger Planung und dreijähriger Bauzeit die Ortsumgehung Büches für den Verkehr freigegeben. Diese führt die Bundesstraße nun westlich und südlich am Ort vorbei. Die Baukosten für die Umgehungsstraße mit mehreren Brückenbauwerken betrugen 26,7 Mio. Euro[3].

Westlich des Ortes beginnt die B 521, welche über Altenstadt (Hessen), Nidderau, Schöneck (Hessen) und Bad Vilbel nach Frankfurt-Bergen-Enkheim und Frankfurt-Seckbach verläuft.

Büches liegt nahe an den Autobahnen A 66 (Frankfurt-Fulda) und A 45 (Aschaffenburg-Dortmund). Die nächsten Anschlussstellen befinden sich in Gründau-Lieblos (A 66) bzw. Altenstadt oder Hammersbach (A 45).

Geschichte

Ortsgeschichte

Die älteste bekannte Erwähnung erfolgte am 14. September 1173, als ein Richardus de Buches unter den Zeugen einer Urkunde genannt wird.[4] Er entstammte den Herren von Büches, die sich nach dem Ort benannten. Der Name Büches leitet sich vermutlich vom mittelhochdeutschen Wort „buchehe“ bzw. dem althochdeutschen „buochahi“ ab, was etwa Buchengebüsch oder Buchenwald bedeutet. Auch in mittelalterlichen Urkunden wird Büches als „Buchehes“ oder „Buchees“ bezeichnet.

Seit 1820 gehörte Büches zum Amt Büdingen, seit 1822 zum Landratsbezirk Büdingen, seit 1848 zum Regierungsbezirk Nidda und seit 1852 zum Landkreis Büdingen. Gerichtlich gehörte das Dorf seit 1820 zum standesherrlichen Amt Büdingen, seit 1822 zum Landgericht Büdingen und seit 1879 zum Amtsgericht Büdingen.[5]

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Zum 31. Dezember 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Büches im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis als Stadtteil in die Stadt Büdingen eingegliedert.[6][7] Für Büches wurde ein Ortsbezirk errichtet.[8]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Büches angehört(e):[5][9][10]

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Büches 573 Einwohner. Darunter waren 30 (5,2 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 117 Einwohner unter 18 Jahren, 258 zwischen 18 und 49, 123 zwischen 50 und 64 und 75 Einwohner waren älter.[14] Die Einwohner lebten in 234 Haushalten. Davon waren 69 Singlehaushalte, 60 Paare ohne Kinder und 81 Paare mit Kindern, sowie 18 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 30 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 174 Haushaltungen lebten keine Senioren.[14]

Einwohnerentwicklung
Büches: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2022
Jahr  Einwohner
1834
  
212
1840
  
207
1846
  
207
1852
  
195
1858
  
199
1864
  
205
1871
  
210
1875
  
199
1885
  
189
1895
  
215
1905
  
257
1910
  
232
1925
  
233
1939
  
262
1946
  
375
1950
  
401
1956
  
408
1961
  
401
1967
  
459
1970
  
463
1980
  
?
1990
  
496
2000
  
?
2011
  
573
2014
  
572
2022
  
592
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[5]; Stadt Büdingen[15]; Zensus 2011[14]
Historische Religionszugehörigkeit
• 1961: 318 evangelische (= 79,30 %), 79 katholische (= 19,70 %) Einwohner[5]

Politik

Ortsbeirat

Für Büches besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Büches) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[8] Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 56,73 %. Alle Kandidaten gehörten der Liste „Bücheser Bürger“ an.[16] Der Ortsbeirat wählte Klaus Bräutigam zum Ortsvorsteher.[17]

Ortswappen

Blasonierung: „In Rot ein vierfüßiger, schragenweise gestellter, silberner Feuerbock.“

Das Wappen wurde am 23. Oktober 2015 durch die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Büdingen nach § 14 Hessische Gemeindeordnung (HGO) als Wappen des Stadtteils Büches angenommen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Büches mit den ortsbildprägenden Silos

Kulturdenkmäler im Stadtteil Büches:

  • Gesamtanlage Erbacher Hof
  • Am Weiher 1
  • Bergstraße 26
  • Frankfurter Straße 28
  • Frankfurter Straße 37
  • Frankfurter Straße 42

Vereine und Organisationen

  • Freiwillige Feuerwehr
  • Gesangverein Liederkranz
  • Kleintierzuchtverein
  • SV Büches 1975

Literatur

  • Festschrift und Chronik „1173–1998, 825 Jahre Büches“
  • Hans Georg Ruppel und Karin Müller: Historisches Ortsverzeichnis für das Gebiet des ehem. Großherzogtums und Volksstaats Hessen mit Nachweis der Kreis- und Gerichtszugehörigkeit von 1820 bis zu den Veränderungen im Zuge der kommunalen Gebietsreform = Darmstädter Archivschriften 2. Historischer Verein für Hessen, Darmstadt 1976., S. 66.
  • Baudenkmale in Hessen. Denkmaltopographie Wetteraukreis I, Braunschweig/Wiesbaden, Friedr. Vieweg & Sohn 1982 S. 134–135.
  • Literatur über Büches nach GND In: Hessische Bibliographie
Commons: Büches – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise

Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Infolge der Rheinbundakte.
  3. Infolge der Befreiungskriege.
  4. Mediatisierung infolge der Beschlüsse des Wiener Kongresses.
  5. Durch Staatsvertrag mit Österreich und dem Königreich Preußen sowie Einigung zwischen Großherzogtum Hessen und Kurhessen.
  6. Trennung zwischen Justiz (Landgericht Büdingen) und Verwaltung.
  7. Im Zuge der Gebietsreform 1938 wurde die Provinz Oberhessen aufgelöst.
  8. Infolge des Zweiten Weltkriegs.

Einzelnachweise

  1. Familienstadt Büdingen: Büches. Abgerufen am 10. September 2023.
  2. Wetteraukreis: Bevölkerung: Einwohner/-innen nach Ortschaften. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. August 2023; abgerufen am 11. September 2023.
  3. Gießener Anzeiger Verlags GmbH & Co KG: Ortsumgehung Büches am Netz. 16. November 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. November 2020; abgerufen am 17. März 2021.
  4. Heinrich Reimer: Hessisches Urkundenbuch. Abt. 2, Urkundenbuch zur Geschichte der Herren von Hanau und der ehemaligen Provinz Hanau. Bd. 1. 767-1300. Publikationen aus den königlich-preußischen Staatsarchiven, Hirzel, Leipzig 1891, Nr. 106.
  5. a b c d Büches, Wetteraukreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 15. Dezember 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  6. Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 3, S. 84, Punkt 93 Abs. 38 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,0 MB]).
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 353 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  8. a b Hauptsatzung. (PDF; 150 kB) § 3. In: Webauftritt. Stadt Büdingen, abgerufen im Juni 2024.
  9. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  10. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC 162730471, S. 12 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  11. Neuste Länder und Völkerkunde. Ein geographisches Lesebuch für alle Stände. Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und die freien Städte. Band 22. Weimar 1821, S. 411, 415 (online bei Google Books).
  12. Georg W. Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band 3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt 1830, S. 181 ff. (online bei Google Books).
  13. Gesetz über die Aufhebung der Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen vom 1. April 1937. In: Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler (Hrsg.): Hessisches Regierungsblatt. 1937 Nr. 8, S. 121 ff. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 11,2 MB]).
  14. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 48 und 102, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021;.
  15. 2014: Haushaltsplan 2016. Vorbericht: Statistische Angaben. Stadt Büddingen, archiviert vom Original; abgerufen im Juni 2024.
  16. Ortsbeiratswahl Büches. In: Votemanager. Stadt Büdingen, abgerufen im Juni 2024.
  17. Ortsbeirat Büches. In: Ratsinfosystem. Stadt Büdingen, abgerufen im Mai 2024.