Aschach an der Steyr liegt zwischen Steyr und Enns. Der tiefste Punkt ist im Nordwesten an der Steyr und liegt 330 Meter über dem Meer. Der höchste Punkt ist die Hochhub, die auf 640 m liegt.[1] Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 5,6 Kilometer, von West nach Ost 7,3 Kilometer. Die Gemeinde ist 22 Quadratkilometer groß. Davon werden 71 Prozent landwirtschaftlich genutzt, 18 Prozent sind bewaldet.[2]
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende vier Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[3]):
Aschach an der Steyr (1704)
Haagen (139)
Mitteregg (104)
Saaß (326)
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Aschach an der Steyr und Mitteregg.
Laut einigen Quellen soll die Kirche in Aschach an der Steyr bereits 1108 gestiftet worden sein, als angeblich Otakar II. von Steyr Benediktiner von Stift Göttweig nach Aschach sandte. Nach heutigem Stand handelt es sich dabei um Rückdatierungen, die zwischen 1180 und 1240 erfolgten.[4] Jedenfalls bestand Ende des 12. Jahrhunderts bereits eine Kirche in Aschach an der Steyr.
Rund 600 Jahre lang betreuten Benediktiner die Kirche. Um das Jahr 1500 entstand das heute bestehende Bauwerk. 1471 wurde der Chor errichtet, 1513 das Kirchenschiff. Im Jahr 1530 brannten das Kirchendach und der Turm, sodass das Geläute zerstört wurde. Die neuen Glocken wurden vom Stift Garsten gespendet. Die größte dieser Glocken hat die Inschrift Ave Maria gratia plena, 1537 und hängt noch heute im Turm.[5]
Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern liegend, gehörte der Ort seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich. Seit 1490 wird er dem Fürstentum Österreich ob der Enns zugerechnet.
Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum Gau Oberdonau. Nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.
Einwohnerentwicklung
1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 1.817 Einwohner, 2001 dann 2.129 Einwohner. Da sowohl Geburtenbilanz als auch Wanderungsbilanz positiv blieben, nahm die Bevölkerungszahl weiter zu, auf 2.213 im Jahr 2011 und auf 2.312 im Jahr 2020.[6]
Bankerl in der Saaß, ein Naturdenkmal mit Blick auf die Bauernhäuser von Aschach
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaftssektoren
Von den 81 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden 59 im Haupt- und 22 im Nebenerwerb geführt. Im Produktionssektor arbeiteten 49 Erwerbstätige im Bereich Warenherstellung, 14 in der Bauwirtschaft und zehn im Bergbau. Die wichtigsten Arbeitgeber im Dienstleistungssektor waren die Bereiche Handel mit 99 und die sozialen und öffentlichen Dienste mit 72 Erwerbstätigen.[7][8][9]
Wirtschaftssektor
Anzahl Betriebe
Erwerbstätige
2011
2001
2011
2001
Land- und Forstwirtschaft 1)
81
96
116
127
Produktion
21
14
73
136
Dienstleistung
75
39
215
157
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Arbeitsmarkt, Pendeln
Im Jahr 2011 lebten 1140 Erwerbstätige in Aschach. Davon arbeiteten 239 in der Gemeinde, fast achtzig Prozent pendelten aus.[10]
Verkehr
Steyrtalbahn: Die Steyrtalbahn ist eine Schmalspurbahn, die als Museumsbahn im Sommer an Wochenenden fährt (Stand 2020).[11]
Rudolfsbahn: Der nächste Bahnhof ist Lahrndorf bei Garsten knapp außerhalb der Gemeindegrenze im Südosten.
Für Bürger mit Hauptwohnsitz in Aschach an der Steyr bietet die Gemeinde E-Government-Dienste an mit denen Behördengänge vereinfacht werden können. Die Einwohner können direkt von zuhause Onlineformulare ausfüllen und einreichen. Das in Wien sitzende Unternehmen aforms stellte die verwendeten Formularlösungen her.[19]
Wappen
Blasonierung: In Blau über goldenem Dreiberg zwei aufrechte, zueinander gekehrte, silberne Hifthörner mit den Mundstücken nach unten, goldenen Beschlägen und silbernen Schnüren. Die Gemeindefarben sind Blau-Weiß-Grün.
Die drei Hügel symbolisieren Aschachs größten Berg die Hochhub.
Die beiden Hifthörner im Gemeindewappen und das Gasthaus „Kaiser in der Saaß“ erinnern an den 25. September 1732, als Kaiser Karl VI im Saaßer Forst an einer Jagd teilgenommen hat und 80 Hirsche erlegt wurden.[20]
Persönlichkeiten
Ehrenbürger der Gemeinde
2016: Karl Bogengruber, Bürgermeister von Aschach an der Steyr 2000–2013[21]
2023: OMR Dr. Peter Mair, Gemeindearzt von Aschach an der Steyr bis 2022
August Bachmayr (1918–1977), Abgeordneter zum Oberösterreichischen Landtag
Karl Wohlhart (1928–2023), Ingenieurwissenschaftler und Hochschullehrer
Literatur
Wilhelm Siegl: Aschacher ABC. Das Heimatbuch der Gemeinde Aschach an der Steyr. Gemeindeamt Aschach an der Steyr, 1997.
Naturraumkartierung Oberösterreich. Biotopkartierung Gemeinde Aschach a. d. Steyr. Endbericht. Gutachten Naturschutzabteilung Oberösterreich. 2009, S. 1–184 (zobodat.at [PDF]).
↑Karl Hohensinner, Richard Reutner, Peter Wiesinger, unter Mitarbeit von Hermann Scheuringer, Michael Schefbäck: Die Ortsnamen der Politischen Bezirke Kirchdorf an der Krems, Steyr-Stadt und Steyr-Land (Südöstliches Traunviertel) (= Ortsnamenbuch des Landes Oberösterreich. Band 7). Wien 2001, ISBN 978-3-7001-2997-4, S. 159, Nr. 7.6.4 (mehrere Urkunden aus den Jahren 1180–1240 wurden in das erste Viertel des 12. Jahrhunderts rückdatiert).