Von 1914 bis zur Scheidung 1927 war Simons mit Margarethe Wendland verheiratet.[1] Sein Bruder, der Bakteriologe Hellmuth Simons, konnte 1933 aus dem Deutschen Reich emigrieren und überlebte den Holocaust.
An der Berliner Adresse Kurfürstenstraße 50, von 1916 bis 1942 Wohnort und zeitweise auch Praxissitz Simons’, erinnert seit dem 9. September 2017 ein Stolperstein an den Neurologen.[5]
Wirken
1911 lieferte Simons eine genaue Beschreibung einer jungen Frau, die an einer Lipodystrophie erkrankt war.[6] Das seltene Krankheitsbild wird als Barraquer-Simons-Syndrom bezeichnet.[7]
Simons beschäftigte sich viel mit tonischen Halsreflexen bei Menschen mit Hemiplegie (vollständige halbseitige Lähmung). Diese können bei Bewegung des Kopfes zu Änderungen des Muskeltonus der Extremitäten führen und Mitbewegungen zur Folge haben. Seine ersten Beobachtungen gehen auf das Jahr 1916 zurück, als er einen hemiplegischen Kriegsverletzten untersuchte. Insgesamt hatte er bis in die frühen 1920er Jahre über 600 Patienten dahingehend untersucht und seine Beobachtungen in Übersichtsarbeiten festgehalten.[8] Die Untersuchungen ließ Simons dabei teilweise auf Film festhalten, von denen einer erhalten ist.[9]
↑ abcdeRebecca Schwoch: Jüdische Ärzte als Krankenbehandler: in Berlin zwischen 1938 und 1945. Mabuse-Verlag, 2018, ISBN 978-3863213220, S. 516f.
↑L. A. Zeidman, D. Kondziella: Neuroscience in Nazi Europe Part III: victims of the Third Reich. In: Can J Neurol Sci. 39, 2012, S. 729–746, PMID 23230611.
↑Bernd Holdorff: Arthur Simons über tonische Halsreflexe beim Hemiplegiker. In: Der Nervenarzt. 83, 2012, S. 514–519, doi:10.1007/s00115-011-3343-2.
↑Andreas D. Ebert: Jüdische Hochschullehrer an preußischen Universitäten (1870–1924). Mabuse-Verlag, 2008, ISBN 978-3938304525, S. 442.
↑Stolpersteine in Berlin: Dr. Arthur Simons, abgerufen am 19. Oktober 2018.
↑Eine seltene Trophoneurose („Lipodystrophia progressiva“). In: Zeitschrift für die gesamte Neurologie und Psychiatrie. 5, 1911, S. 29, doi:10.1007/BF02867054.