Barraquer-Simons-Syndrom
Das Barraquer-Simons-Syndrom bezeichnet eine seltene Erkrankung meist des Kindesalters mit Verlust des Unterhautfettgewebes in Gesicht und Rumpf.[1] Synonyme sind: Erworbene partielle Lipodystrophie; Progressive zephalo-thorakale Lipodystrophie; englisch Barraquer’s syndrome; Holländer’s syndrome; Mitchell’s syndrome II; Simons’ syndrome; Smith’s syndrome[2] Die Erkrankung ist benannt nach dem spanischen Arzt Luis Barraquer Roviralta (1855–1928) und nach dem deutschen Arzt Arthur Simons (1879–1942). VorkommenDie Häufigkeit wird mit weniger als 1 zu 100 000 angegeben. Mädchen sind 3 bis 4 mal so häufig betroffen. Eine familiäre Häufung besteht nicht.[1] UrsacheDie Ursache ist nicht bekannt. Bei einigen Betroffenen wurden Mutationen im LMNB2-Gen auf Chromosom 19 Genort p13.3 nachgewiesen. Das Gen kodiert für Lamin B2, ein Protein der Kernhülle.[3] Klinische ErscheinungenDie Erkrankung beginnt meist im Alter von 5 bis 15 Jahren, kann aber auch erst bei älteren Erwachsenen auftreten. Klinische Charakteristika dieser Form der Lipodystrophie sind Hypo-Atrophie des Fettgewebes der oberen Körperhälfte bei Hypertrophie am Oberschenkel. Die Veränderungen beginnen am Gesicht und breiten sich langsam nach kaudal aus. Zusätzlich können eine Membranoproliferative Glomerulonephritis (bei einem Drittel der Betroffenen), ein Diabetes mellitus, eine Hyperlipidämie, seltener auch eine Schallempfindungs-Schwerhörigkeit oder Epilepsie auftreten.[1] DiagnoseDie Verteilung der Fettgewebsatrophie gilt als charakteristisch. In 90 % finden sich Autoantikörper (C3NeF-IgG) und erniedrigte Komplementspiegel.[1] DifferentialdiagnoseAbzugrenzen ist unter anderem die Lipodystrophie Typ Berardinelli, Anorexia nervosa, Kachexie, Dienzephales Syndrom, andere Progerie-artige Erkrankungen.[1] TherapieAus ästhetischen Gründen sind operative Maßnahmen möglich. Aufgrund der Glomerulonephritis ist die Nierenfunktion zu überwachen, welche auch wesentlichen Einfluss auf die Prognose hat.[1] GeschichteDie Erkrankung wurde beschrieben von
Literatur
WeblinksEinzelnachweise
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