Im 12. Jahrhundert entstand durch Aufschüttungen von Dämmen der Mühlenteich, heute der 12 Hektar große Pfaffenteich. Das Wasser floss zur 1178 belegten Wassermühle (auch Gräfenmühle genannt), die bis ins 19. Jahrhundert betrieben wurde. Vom Pfaffenteich floss das Wasser durch den Fließgraben zur Mühle und weiter neben der Straße Hinterm Klosterhof (heute Klosterstraße) zum Burgsee.
Von der Mitte bis zum Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Poststraße bzw. Kaiser-Wilhelm-Straße (heute Mecklenburgstraße) bis zur Schloßstraße. Hofbaumeister Georg Adolf Demmler baute 1843 sein erhaltenes Wohn- und Bürohaus an der Ecke Mecklenburgstraße und Arsenalstraße. 1844 kam das dominante Arsenal. In dieser Zeit wurde der Pfaffenteich an der Westseite begradigt und die nördliche Bebauung erfolgte. Um 1900 und danach entstanden zumeist die Bauten an der Südseite der Straße.
Im Rahmen der Städtebauförderung wurde das Gebiet der Altstadt von Schwerin Sanierungsgebiet; Mitte bis Ende der 1990er Jahre erfolgte die Sanierung der Straße sowie die Anlage der Freitreppe und Grünanlage zum Pfaffenteich nach Plänen von Bendfeldt und Franke, Schwerin. Eine fünfgeschossige Hochgarage (Nr. 26 bis 28) sorgt für den ruhenden Verkehr um die Einkaufszentren am Marienplatz.
Verkehr
1908 bis in die 1950er Jahre führte die Linie 2 der Straßenbahn Schwerin durch die Straße.
Verkehrlich wird die die Straße heute am Marienplatz von den Straßenbahnlinien 1, 2 und 4 sowie den Buslinien 5, 7, 10, 12, 14 und 19 der Nahverkehr Schwerin GmbH (NVS) erschlossen und an der Arsenal-/Friedrichstraße von der Linie 11.
Gebäude, Anlagen (Auswahl)
An der Straße stehen zumeist drei- bis viergeschossige Gebäude. Die mit (D) gekennzeichneten Häuser stehen unter Denkmalschutz.[1]
Der 12 Hektar große Pfaffenteich vom 12. Jahrhundert
Nr. 2: 3-gesch. klassizistisches Wohn- und Geschäftshaus (D), Fachwerkbau mit Putzfassade, ehem. Kommandantenhaus von vor 1840 nach Plänen von Georg Adolph Demmler, Dienst- und Wohnsitz für den Kommandeur des Großherzoglichen Mecklenburgischen Grenadier-Garde-Bataillons bis zur Verlegung des Bataillons nach Ludwigslust, 1863 privatisiert und Ladennutzung
Nr. 10 / Mecklenburgstraße 1: 3-gesch. historisierendes Demmler-Haus als Wohn- und Geschäftshaus von 1843 (D) im Tudorstil mit achteckigem Ecktürmchen nach Plänen von Georg Adolf Demmler, heute u. a. mit Kundenservice der Stadtwerke Schwerin (SWS)
Wismarsche Straße Nr. 132, Ecke Arsenalstraße: 3-gesch. Verwaltungsgebäude (D) mit zwei prägenden Giebelrisaliten an der Ecke, heute Ärztehaus und Apotheke
Nr. 22: 3-gesch. Wohn- und Geschäftshaus (D)
Nr. 24 bis 28: 5-gesch. Gebäude von um 1998 mit Hochgarage und Zuwegung Richtung Einkaufszentrum Schweriner Höfe und Marienplatz
Nr. 30: 3-gesch. Schule mit Flügelanbauten (D), heute Berufliche Schule Wirtschaft und Verkehr
Nr. 38: 3-gesch. Wohnhaus mit zwei barockisierenden seitlichen Giebelrisaliten
Lübecker Straße Nr. 29, Ecke Arsenalstraße: 3-gesch. Wohnhaus mit den markanten rot-weißen Streifen
Denkmale, Gedenken
Bronzeskulptur Schirmkinder, 1973/80 von Stephan Horota, umgesetzt zur Südostecke des Pfaffenteichs
Wilhelm Jesse: Geschichte der Stadt Schwerin. Von den ersten Anfängen bis zur Gegenwart. Bärensprung’sche Hofbuchdruckerei, Schwerin 1913/1920; Reprints der beiden Ausgaben als Band 1 und Band 2, Verlag Stock und Stein, Schwerin 1995, ISBN 3-910179-38-X.
Sabine Bock: Schwerin. Die Altstadt. Stadtplanung und Hausbestand im 20. Jahrhundert. Thomas Helms Verlag, Schwerin 1996, ISBN 978-3-931185-08-4.