Ursprünglich wurde der AV unter dem Namen Verband Mathematischer und Mathemathisch-Naturwissenschaftlicher Vereine gegründet. Der Name Arnstädter Verband wurde offiziell erst 1909 eingeführt, er rührt vom Tagungsort Arnstadt in Thüringen her, wo man sich seit 1907 jährlich traf. 1910 war der AV eines von insgesamt sieben Gründungskartellen des Deutschen Wissenschafter-Verbands. 1920 wurde der AV letztmals umbenannt, in Arnstädter Verband mathematischer und naturwissenschaftlicher Verbindungen an Deutschen Hochschulen im DWV. In seiner Blütezeit in den 1920er Jahren umfasste der AV zwanzig Verbindungen. 1924 gehörten ihm 325 Studenten und 2000 Alte Herren an. Am Ersten Weltkrieg nahmen knapp 1000 Mitglieder teil, von denen 250 gefallen sind. Auf dem 9. Verbandstag des DWV 1933 schlossen sich die verbliebenen Kartelle AV und 'Dornburg-Kartell' zusammen und gaben ihre Eigenständigkeit zugunsten eines Einheits-DWV auf. Der DWV erklärte Arnstadt daraufhin zu seinem Tagungsort. Das 1926 eingeweihte Gefallenen-Denkmal des Arnstädter Verbandes ist heute noch auf der Alteburg bei Arnstadt zu besichtigen.
Naturwissenschaftlich-Medizinische Verbindung Leipzig
Akademisch-Wissenschaftliche Verbindung Markomannia Marburg
Mathematisch-Naturwissenschaftliche Verbindung München
Mathematisch-Naturwissenschaftliche Verbindung Rheno-Chattia Münster
Akademisch-Wissenschaftliche Verbindung Makaria Stuttgart
Literatur
E. H. Eberhard: Handbuch des studentischen Verbindungswesens. Leipzig 1924/25, S. 252.
Paulgerhard Gladen: Geschichte der studentischen Korporationsverbände. Band 2: Die nichtschlagenden Verbände. Würzburg 1985, S. 97–101.
Friedrich Prüser: Der Arnstädter Verband im Wandel der Zeiten. In: Schriften des Deutschen Wissenschafter-Verbandes. Heft 4, Berlin 1935.
Verbandsbuch des Arnstädter Verbandes Mathematischer und Naturwissenschaftlicher Verbindungen an Deutschen Hochschulen im Dt. Wissenschafterverbande. 4. Aufl. (1925).
Verbandszeitschrift: Mathematisch-Naturwissenschaftliche Blätter. Zeitschrift des Arnstädter Verbandes Mathematischer und Naturwissenschaftlicher Verbindungen an Deutschen Hochschulen. Berlin, Leipzig 1904–1923.
Einzelnachweise
↑Arne Schirrmacher: Die Entwicklung der Sozialgeschichte der modernen Mathematik und Naturwissenschaft und die Frage nach dem sozialen Raum zwischen Disziplin und Wissenschaftler, 2002, S. 11, (PDF-Download)
↑ abcUlf Hashagen: Walther von Dyck (1856-1934). Mathematik, Technik und Wissenschaftsorganisation an der TH München. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2003, ISBN 3-515-08359-6, S. 64 (Google Books)