Das Wort Aptamil soll sich laut Danone aus dem Teilwort Apta (lateinisch: passend) und der Silbemil, die auf Milch beziehungsweise Milk verweist, zusammensetzen.
Die Markenrechte für Aptamil wurden für Deutschland 1966 angemeldet, internationale Rechte wurden 1971 geltend gemacht.[2] Heute ist die Nutricia International B.V., eine Tochtergesellschaft der Danone S.A., Inhaberin der Rechte an der aktuellen Wort-Bild-Marke.[1]
Historisch lagen die Rechte zuerst bei Milupa, das Aptamil 1968[3] in den Markt einführte. Mit Übernahme von Milupa gingen die Rechte 1995 an das niederländische Unternehmen Nutricia.[4] Zwei Jahre später benannte sich Nutricia um und firmierte nun unter Numico.[5] Mit der Übernahme von Numico durch Danone im Jahr 2007[6] gingen die Markenrechte zur Danone-Gruppe über.
Portfolio
Aptamil-Produkte richten sich an Säuglinge und Kleinkinder in unterschiedlichen Altersstufen. Ferner unterscheiden sich die Produkte hinsichtlich bestimmter Anforderungen. Das Portfolio umfasst:[7]
Mit der Marke Aptamil führte das deutsche Unternehmen Milupa 1968 Milchnahrung ein, deren Milcheiweiß dem der Muttermilch nachempfunden war.[8] Im „Forschungs- und Innovationszentrum“ von Danone in Utrecht befassen sich mehr als 600 Mitarbeiter[9] unter anderem mit Fragen der frühkindlichen und der medizinischen Ernährung sowie der Muttermilch-Forschung. Auch für Aptamil-Produkte wird hier geforscht.[10][11]
2017 wurden Aptamil-Produkte in 45 Ländern verkauft.[18] Aptamil soll innerhalb der Danone-Marken für Babynahrung als „wissenschaftliches Premium-Label“ gelten.[19]
2017 gaben 80 Prozent von 603 befragten Einkaufsberechtigten mit maximal vierjährigen Kindern in Deutschland an, Aptamil als Marke für Babynahrung zu kennen.[20] 2020 gaben 47 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher ab 14 Jahren an, Aptamil namentlich zu kennen.[21]
Relevanz in der Danone-Gruppe
Aptamil ist nach Eigenaussage des Unternehmens die umsatzstärkste Marke von Danone.[22]
Grauer Markt
Zwischen 2013 und 2015 kam es insbesondere in Deutschland, aber auch in den Niederlanden, gehäuft zu Lieferengpässen, weil Aptamil-Produkte in großen Mengen und organisiert im Lebensmitteleinzelhandel von Zwischenhändlern aufgekauft wurden, um sie anschließend nach China zu exportieren und dort zu hohen Preisen zu verkaufen. Die Zwischenhändler profitierten, weil das Verbrauchervertrauen in chinesische Milchpulverprodukte durch Skandale erschüttert worden war.[23][24][25][26] Zur Verknappung trugen auch systematische Diebstähle von Aptamil-Produkten bei, die dann ebenfalls in China verkauft wurden.[27][28][29][30] Danone reagierte 2016 durch Kooperation mit einem Online-Händler, um in China einen kontrollierten Vertrieb sicherzustellen und dem grauen Markt entgegenzuwirken.[31]
↑Milupa. In: Florian Langenscheidt (Hrsg.): Deutsche Standards. Marken des Jahrhunderts. Die Königsklasse deutscher Produkte und Dienstleistungen in Wort und Bild. Von Aspirin bis Zeiss. Gabler, Wiesbaden 2006, S. 348, ISBN 978-3-8349-0436-2.
↑Julia Djarova: Cross-Border Investing. The Case of Central and Eastern Europe, Kluwer Academics, New York, Boston (u. a.) 2004, S. 226, ISBN 978-0-7923-7474-9.
↑Siehe Milupa Nutricia GmbH: Produktkategorien. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. März 2021; abgerufen am 12. Februar 2021.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.aptawelt-experten.de
↑Teil 5: Die Goldgräber-Ära 1961–1968. In: Rundschau für den Lebensmittelhandel, 2. Mai 2009 (80 Jahre Rundschau Special)
↑Kirsten Ludowig, Anja Müller, Finn Mayer-Kuckuk, Christoph Kapalschinski: Warum das Milchpulver knapp wird. In: Handelsblatt, 12. März 2013.
↑Milchpulver bleibt in Hamburg Mangelware. In: Hamburger Abendblatt, 29. Dezember 2014.
↑Christian Lattmann, Christoph Murmann: Handel wehrt sich mit Filzstiften. In: Lebensmittel Zeitung, 4. September 2015.
↑Tobias Wolf, Christoph Springer: Zugriff im Morgengrauen. Die Bundespolizei zerschlägt eine internationale Bande, die ihr Diebesgut bis nach China verkaufte. In: Sächsische Zeitung 19. Januar 2017.
↑Timo Jann: Professionelle Bande stiehlt kiloweise Babynahrung. Ermittlungserfolg. Schwarzenbeker Polizei nimmt sechs Männer fest. In: Lübecker Nachrichten, 17. März 2018.
↑Astrid Geisler, Anne Kunze: Die Spur des weißen Pulvers. In: Die Zeit 2. August 2018. Siehe hierzu auch Astrid Geisler, Anne Kunze: Die Methoden der Milchpulver-Mafia. In: Zeit online. 2. August 2018, abgerufen am 2. Februar 2021 (Erklärvideo auf Facebook).
↑Andreas Kopietz: Das illegale Geschäft mit Babynahrung. In: Berliner Zeitung 9. Dezember 2019.