Anthony AwardDie Anthony Awards sind US-amerikanische Literaturpreise, die jährlich auf der Anthony Boucher Memorial World Mystery Convention, kurz „Bouchercon“ genannt, vergeben werden. Die Auszeichnung ist ebenso wie der Kongress, der sich klassischen Kriminal- und Mysteryromanen annimmt, dem Autor und Kritiker Anthony Boucher (1911–1968) gewidmet. Boucher verfasste 17 Jahre lang die New York Times-Kolumne Criminals at Large, die ihm hohes Ansehen als Kritiker auf dem Gebiet der Kriminalliteratur einbrachte. Er war Mitbegründer der Mystery Writers of America. Die Anthony Awards zählen neben dem Edgar und Shamus Award mit zu den wichtigsten US-amerikanischen Krimipreisen.[1] Kategorien und WahlverfahrenDie Anthony Awards wurden erstmals 1986 vergeben. Die Kategorien variieren von Jahr zu Jahr, regelmäßig werden jedoch unter anderem Preise für die besten im Vorjahr erschienenen englischsprachigen Romane, Debütromane, Kurzgeschichten, Original-Taschenbücher und Werke der Sachliteratur verliehen. Von den Veranstaltern der Bouchercon wird im Vorfeld eine Nominiertenliste erstellt, die auf Umfragen von Fans des Krimi-Genres beruhen.[2] In jeder Kategorie treffen in der Regel fünf Titelanwärter aufeinander, die im Vorfeld die meisten Stimmen auf sich vereinen konnten. Die Sieger werden ebenfalls von Fans, den Besuchern der Bouchercon, gekürt und auf dem Kongress während einer Preisverleihung ausgezeichnet. Unter den Preisträgern der letzten Jahre sind so bekannte Autoren wie Elizabeth George, Thomas Harris, Tony Hillerman, Dennis Lehane oder Val McDermid vertreten. Im Jahr 2000 wurden im Rahmen der Millenniumsfeierlichkeiten zudem einmalig die besten Leistungen von Kriminalschriftstellern des vergangenen Jahrhunderts prämiert. Als bester Mystery-Roman setzte sich Daphne du Mauriers 1938 veröffentlichtes Werk Rebecca gegen Raymond Chandlers Der große Schlaf (The Big Sleep, 1939), Agatha Christies Alibi (The Murder of Roger Ackroyd, 1926), Dashiell Hammetts Der Malteser Falke (The Maltese Falcon, 1930) und Dorothy L. Sayers Aufruhr in Oxford (Gaudy Night, 1935) durch. Als beste Serie triumphierte Agatha Christie mit ihrer Hercule-Poirot-Reihe vor Ed McBain (87. Polizeirevier), Marcia Muller (Sharon-McCone-Serie), Dorothy L. Sayers (Lord-Peter-Wimsey-Reihe) und Rex Stout (Nero-Wolfe-Serie). Christie erhielt auch die Auszeichnung als beste Autorin des Jahrhunderts, während Raymond Chandler, Dashiell Hammett, Dorothy L. Sayers und Rex Stout nominiert waren.[3] Die regelmäßig seit 1986 verliehenen Preiskategorien sind:
Seit 1991 wird zudem ein Preis in der Kategorie Bestes Sachbuch (Best Critical/Nonfiction) vergeben. Außer in den regelmäßig vergebenen Kategorien gibt es auch sogenannte Wildcat Awards, das sind in wechselnden Kategorien vergebene Sonderpreise, zum Beispiel Bester Serientitel (Bill Crider Award for Best Novel in a Series) oder Beste Internetseite (Best Online Content). Neben den Anthony Awards wird bei der Bouchercon immer wieder auch ein Autor für sein Lebenswerk geehrt (Lifetime Achievement). Diese Ehrung gilt jedoch nicht als Anthony Award. PreisträgerMehrfachvergabe in einem Jahr wird durch einen trennenden Schrägstrich („/“) angezeigt. Bester Roman
Bester Erstlingsroman
Beste Kurzgeschichte
Bester Taschenbuchroman
Bestes Sachbuch
Weblinks
Einzelnachweise
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