Anno MungenAnno Mungen (* 13. Oktober 1961 in Köln) ist ein deutscher Theaterwissenschaftler und Musikwissenschaftler. Er lehrt seit 2006 als (Musik-)Theaterwissenschaftler an der Universität Bayreuth. Er ist Leiter des Forschungsinstituts für Musiktheater (fimt) und Inhaber des Lehrstuhls für Theaterwissenschaft unter besonderer Berücksichtigung des Musiktheaters an der Universität Bayreuth. LebenMungen besuchte den Musikzweig des Humboldtgymnasiums Köln. Er studierte 1982–1986 Querflöte an der Musikhochschule Duisburg und legte die Prüfung zum staatlich anerkannten Musikschullehrer ab. 1986–1995 wechselte er zum Studium der Musikwissenschaft und Kunstgeschichte bei Carl Dahlhaus, Sieghart Döhring und Helga de la Motte-Haber sowie Wolfgang Wolters und Bernd Nicolai an die Technische Universität Berlin (dort Magister Artium und Promotion). 1999 erfolgte ein Forschungsaufenthalt in den USA innerhalb des DFG-Projekts „Theaterbilder und Musik“, das in dem von Erika Fischer-Lichte geleiteten Schwerpunktprogramm „Theatralität“ durchgeführt wurde. 1995–2000 war Mungen Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Musikwissenschaftlichen Institut der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, an das ihn Christoph-Hellmut Mahling holte. 2002 wurde er dort habilitiert. 2004–2005 übernahm er eine Vertretungsprofessur für Musikwissenschaft an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, war dort von 2005 bis 2006 Professor für Musikwissenschaft. Seit 2006 arbeitet er als Nachfolger von Sieghart Döhring in Thurnau und Bayreuth, wo er in Forschung und Lehre einen weitgefassten Musiktheaterbegriff vertritt, der neben den klassischen Genres wie Oper, Operette, Musical und Tanztheater auch Formate im Sinne der „Everyday Performance“ mit Musik (wie zum Beispiel in Karnevalsumzügen) einschließt. Forschung und LehreIm Zentrum seiner wissenschaftlichen Tätigkeit steht der Ansatz, Musiktheater und Musik über ihre Aufführung zu analysieren. Die Lehrprogramme, die Mungen ins Leben gerufen hat und betreut (Masterstudiengänge „Musik und Performance“[1] und „Oper und Performance“[2]) beziehen sich ebenso auf diese Maxime wie die von ihm ins Leben gerufene und herausgegebene Online-Zeitschrift ACT. Auch die Publikationsreihe des Instituts Thurnauer Schriften zum Musiktheater[3] greift vornehmlich solche Phänomene auf. Frühere Forschungsprojekte befassten sich mit „Musik – Stimme – Geschlecht“, dem Thema Karneval und Musik, sowie dem Wagnerjubiläum 2013 (WagnerWorldWide). Jüngere Forschung schließt das Thema Oper im Nationalsozialismus ein, zu dem Mungen zusammen mit anderen 2018 die Ausstellung Hitler.Macht.Oper konzipierte, die in Kooperation mit dem Staatstheater Nürnberg und dem Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände der Stadt Nürnberg ebenda gezeigt wurde. Als ein weiteres Ergebnis dieser Arbeit wurde eine Monographie zu Wieland Wagners Karriere von 1941–1945 erstellt. Innerhalb der Forschungsgruppe „Krisengefüge der Künste“[4] leitet Mungen ein Projekt zum Musiktheater. Schriften (Auswahl)
WeblinksEinzelnachweise
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