Universität Bayreuth
Die Universität Bayreuth ist eine der jüngsten Universitäten in Deutschland. Sie wurde 1975 eröffnet und ist eine forschungsorientierte Campus-Universität mit rund 12.000 Studierenden[5] und 190 Studiengängen[6] an sieben Fakultäten[7] an den Standorten in Bayreuth und Kulmbach. GeschichteDie markgräfliche Academia Fridericiana (Friedrichsakademie), die in Bayreuth von 1742 bis 1743 existierte und am 21. Februar 1743 von Karl VII. den Status einer Universität erhielt,[8] steht mit der heutigen Universität Bayreuth in keinem historischen Zusammenhang. Sie war vielmehr die kurzlebige Vorläuferin der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Lehrerausbildung und Pädagogische Hochschule BayreuthAm östlichen Ende des Ortsteils Dürschnitz wurde 1895 die „Königliche Lehrerbildungsanstalt“ ihrer Bestimmung übergeben. Sie diente zunächst der Ausbildung evangelischer Volksschullehrer.[9] Aus dem Lehrerseminar wurde 1935 die Hochschule für Lehrerbildung, 1941 dann eine Lehrerinnenbildungsanstalt ohne Abituranforderung. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde für die fortbestehende Lehrerbildungsanstalt, nun in Trägerschaft der evangelischen Kirche, wieder das Abitur vorausgesetzt. Im Jahr 1954 entstand das Institut für Lehrerbildung, das 1958 zur Pädagogischen Hochschule (PH) Bayreuth ohne konfessionelle Orientierung aufgewertet wurde und 1964 einen neuen Standort am Geschwister-Scholl-Platz im Stadtteil Roter Hügel bezog. Zum 1. August 1972[10] wurde die PH Bayreuth aufgelöst und als Zweite Erziehungswissenschaftliche Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg angegliedert. Am 1. Oktober 1975 wurde sie in die neu gegründete Universität Bayreuth überführt, am 1. Oktober 1977 wurde deren Fachbereich Erziehungswissenschaften aufgelöst.[11] Gründung der UniversitätAm 5. November 1969 befasste sich der Bayreuther Stadtrat mit der wirtschaftlichen Stagnation und den Abwanderungstendenzen in Nordostbayern infolge dessen Lage nahe den Grenzen zur DDR und zur Tschechoslowakei. Um eine wirksame Strukturverbesserung einzuleiten, die gleichwertige Lebensbedingungen mit dem übrigen Bundesgebiet gewährleiste, seien verschiedene Maßnahmen erforderlich. In diesem Zusammenhang beantragte er einstimmig die Errichtung einer Universität in der Stadt. Am 19. März 1970 wurde ein Universitätsverein ins Leben gerufen, dessen Mitgliederzahl schnell auf 800 anwuchs. Neben Bayreuth bewarben sich auch Bamberg, Coburg, Landshut, Passau und Ingolstadt als Standorte für eine Universität oder Hochschule.[12] Abgeordnete aller im Bayerischen Landtag vertretenen Parteien, der Bezirkstag Oberfranken und zahlreiche Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens setzten sich für den Bau der Universität ein. Hervorzuheben sind Konrad Pöhner und Simon Nüssel sowie der Bayreuther Oberbürgermeister Hans Walter Wild, der großes Verhandlungsgeschick bewies.[13] Bereits am 16. Juli 1970 wurde ein Landtagsbeschluss erreicht, demzufolge die nächste bayerische Landesuniversität ihren Standort in Bayreuth erhalten sollte.[14] 1971 empfahl der Wissenschaftsrat die Aufnahme der Universität in die Maßnahmen nach dem Hochschulbauförderungsgesetz. Unter dem Vorsitz des Physikers Wolfgang Wild wurde ein Strukturbeirat gebildet,[15] der für das Jahr 1985 die Zahl von 8500 Studienplätzen und 3200 Beschäftigten erwartete.[16] Die Universität wurde vom Bayerischen Landtag zum 1. Januar 1972 als siebte bayerische Landesuniversität ins Leben gerufen. Der Landtagsbeschluss wurde am 14. Dezember 1971 in der Stadt mit einem Fackelzug gefeiert.[13] „Seit heute Nachmittag um 14.19 Uhr ist Bayreuth wieder Universitätsstadt!“ hatte der Oberbürgermeister den etwa 3000 Bürgern, die sich vor dem Rathaus eingefunden hatten, mitgeteilt. Lautsprecherwagen der Polizei verkündeten das Ereignis in der Stadt; Kirchenglocken, das erste offizielle Läuten des neuen Rathausglockenspiels, eine Kundgebung, ein Raketenschuss vom Rathausdach, Blasmusik und Freibier gaben der allgemeinen Freude Ausdruck.[17] Anstelle der ebenfalls erwogenen Standorte Wendelhöfen und Roter Hügel[18] wurde das Gelände des einstigen Exerzierplatzes[16] südlich der Stadtteile Kreuzstein und Birken gewählt. Die Geschäftsstelle der Universität Bayreuth nahm 1972, zunächst im von den Nationalsozialisten errichteten[19] Haus der deutschen Kurzschrift[20] („Stenohaus“) am Luitpoldplatz,[21] ihre Tätigkeit auf. Im Oktober 1973 trat Gründungspräsident Klaus Dieter Wolff sein Amt an.[15] Anfang März 1974 erfolgte der erste Spatenstich,[22] am 23. März wurde der Grundstein gelegt. Mit einem Staatsakt im Markgräflichen Opernhaus eröffnete Kultusminister Hans Maier am 27. November 1975[23] die Universität Bayreuth mit Schwerpunkt Naturwissenschaften.[13] Entwicklung seit 1975Den Forschungs- und Lehrbetrieb nahm sie bereits am 3. November 1975[24] zum Wintersemester 1975/76 mit 637 Studierenden, 24 Professoren und einer Professorin auf. Angeboten wurden zunächst die Diplomstudiengänge Biologie und Mathematik, dazu Lehramt für Grund- und Hauptschulen sowie Lehramt für Gymnasien (Fächer Mathematik, Physik und Sport).[25] Die vormalige Pädagogische Hochschule wurde zunächst als Erziehungswissenschaftliche Fakultät in die Universität eingegliedert. Zum Wintersemester 1977/78 wurde sie aufgelöst und die didaktischen Fächer in die Fakultäten der jeweils dazugehörigen Disziplinen integriert. Die Volksschullehrerausbildung wurde in Bayreuth neben Diplom- und Magisterstudiengängen sowie Studiengängen für Lehrämter an weiterführenden Schulen noch bis 2005 angeboten. Die Studiengänge für Lehrämter an Gymnasien und Realschulen blieben weiterhin erhalten. Erstes Bauwerk auf dem Campus war das 1975 fertiggestellte Gebäude Geowissenschaften I westlich des Bauernhofs Birkengut,[23] der zunächst von der Universität genutzt und nach einem Brand 1994 abgerissen wurde.[26] 1977 kam das Gebäude Geowissenschaften II hinzu,[23] von 1980 bis 1983 wurde Naturwissenschaften II errichtet. 1988 wurde die Universitätsbibliothek, die bis dahin in einem Provisorium untergebracht war, eingeweiht und das Fundament des 8,6 Millionen DM teuren Baus Geisteswissenschaften II betoniert. Am 5. Januar jenes Jahres gelang den Physikern Frank Pobell, Kurt Gloos und Peter Smeibidl nach vierjähriger Vorbereitungszeit ein neuer Tiefsttemperaturrekord.[27] Im Oktober 1990 wurde ein Kooperationsabkommen mit der tschechoslowakischen Pavol-Jozef-Šafárik-Universität in Košice unterzeichnet,[28] im November 1990 ging das Blockheizkraftwerk der Universität in Betrieb. Die 2,3 Millionen DM teuere Anlage wurde von der Energieversorgung Oberfranken konzipiert und gebaut.[29] Im Juni 1991 wurde dem tschechoslowakischen Menschenrechtsaktivisten und Staatspräsidenten Václav Havel die Ehrendoktorwürde der Universität Bayreuth verliehen.[30] 1994 wurde die Universitätsverwaltung aus der Kanalstraße in der Innenstadt (ehemaliges Steno-Haus) auf den Campus verlegt.[31] Im selben Jahr wurde das Auditorium Maximum mit einer Kapazität von 700 Plätzen fertiggestellt,[16] 1999 das Gebäude für die 1998 gegründete Fakultät für Angewandte Naturwissenschaften (FAN).[32] Als erste bayerische Universitätsstadt führte Bayreuth im August 1996 das Semesterticket ein.[33]
Neben der Schwerpunktbildung war es die „Schnittstellenphilosophie“, die sich für die weitere Entwicklung der Universität als besonders effektiv erwies. Sie beinhaltet, an den Berührungs- und Schnittpunkten verschiedener Disziplinen zukunftsträchtige wissenschaftliche Lehre und Forschung zu leisten. Auf dieser Grundlage war Interdisziplinarität in nahezu allen Bereichen von Anfang an ein für Bayreuth besonders typisches Merkmal. Im Zusammenhang mit dem Ausbau des ökologischen Schwerpunkts konnte die Universität Bayreuth bereits kurz nach der Betriebsaufnahme mit der Einrichtung eines großflächigen Ökologisch-Botanischen Gartens zur Unterstützung von Forschung und Lehre beginnen, in dem Vegetationstypen aus aller Welt nachgebildet und profilrelevante Forschungsaktivitäten ermöglicht werden sollten. Gleichzeitig umfasste das Konzept den neuartigen Aspekt der Öffentlichkeit und des Erholungswerts für die Region. Im Sommer 1977 nahm das Forschungsinstitut für Musiktheater im Schloss Thurnau seine Tätigkeit auf. Am 27. November 1981 wurde im Gebäude der ehemaligen markgräflichen Münzstätte das Afrikazentrum „Iwalewahaus“ eröffnet.[15] Unter der Bezeichnung Pflanzen-Herbivoren-Systeme wurde 1987 das erste Graduiertenkolleg in Bayern eingerichtet. 1989 wurde der damals 83-jährige Arthur Maria Rabenalt zum Honorarprofessor ernannt. Wegen antisemitischer und rassistischer Inhalte in dessen Werken wie … reitet für Deutschland und Das Filmbett war diese Berufung nicht unumstritten. Zudem stand der Vorwurf im Raum, er habe den Professorentitel durch die Gründung einer Stiftung „erkauft“. Wole Soyinka, nigerianischer Träger des Nobelpreises für Literatur, bat die Universität in diesem Zusammenhang, auf die in jenem Jahr vorgesehene Verleihung der Ehrendoktorwürde an ihn vorerst zu verzichten.[34] Im Zuge der Plagiatsaffäre Guttenberg geriet die Universität Bayreuth im Jahr 2011 bundesweit in die Schlagzeilen. Zum Ende der 1990er Jahre erweiterte die Universität ihr Profil noch einmal erheblich, indem sie ihre bislang vier Forschungsschwerpunkte auf neun ausweitete und im Rahmen der europäischen Studiengangsreformen (Bologna-Prozess) zum Wintersemester 1999/2000 das Bachelor- und Mastersystem einführte. Die Schwerpunkte wurden wie folgt neu formuliert:
Der zunehmende Wissenschaftswettbewerb zeigte sich unter anderem in den aufkommenden Standards und Zertifizierungen im Bereich von Akkreditierungen und Rankings. Drittmittelzuweisungen gewannen mehr und mehr an Bedeutung und ermöglichten die Erweiterung der Forschungs- und Studienmöglichkeiten durch neue Einrichtungen und Einrichtungsformen sowie durch weitergehende globale Vernetzung. Das heutige Profil zeichnet sich aus durch eine Differenzierung in bereits international sichtbare Profilfelder, die sich durch einen hohen Grad an thematischer und programmatischer Kohärenz auszeichnen („Advanced Fields“), und in neue interdisziplinäre Profilfelder, die sich im Anfangsstadium einer als zukunftsfähig identifizierten dynamischen Entwicklung befinden, indem sie auf einen virulenten und gesellschaftlich relevanten Forschungsbedarf reagieren („Emerging Fields“).[35] Bei ihrer Lehrbetriebsaufnahme im Jahr 1975 war die Universität für im Endausbauzustand bis zu 8000 Studierende konzipiert worden. Zum Wintersemester 2014/15 wurde die Zahl von 13.000 überschritten. Auf den kontinuierlichen Aufwuchs wurde mit einem personellen und infrastrukturellen Ausbau reagiert. Im September 2018 eröffnete die bayerische Wissenschaftsministerin Marion Kiechle das Bayerische Zentrum für Batterietechnik (BayBatt) an der Universität Bayreuth. Es soll innerhalb von fünf Jahren aufgebaut werden und im Endausbau 114 Stellen, davon 12 Professuren, umfassen.[36] Tatsächlich umfasst die Universität 5 Jahre später sogar 274 Professoren (196 männlich, 78 weiblich), Stand Juni 2023, und gehört mit rund 2.617 Mitarbeitenden (1.458 männlich, 1.159 weiblich). Zu Beginn des Jubiläumsjahrs 2025 weist die Universität ein erneutes Wachstum auf und gehört mit 281 Professoren (davon 84 weiblich) und 2.661 Mitarbeitern (davon 1.211 weiblich) zu den größten Arbeitgebern in seiner Heimatstadt Bayreuth. RankingsDie Universität wurde in den letzten Jahren durch eine Vielzahl nationaler und internationaler Rankings ausgezeichnet. Die Universität Bayreuth ist im renommierten Times Higher Education World University Ranking (THE WUR) vertreten, einem der weltweit führenden Hochschulrankings, das jährlich von Times Higher Education veröffentlicht wird. Das Ranking, das seit 2004 besteht, bewertet Universitäten auf Grundlage von fünf zentralen Kriterien: Lehre, Forschung, Zitationen, internationale Ausrichtung und industrielle Einnahmen[37]. Dort befindet sich die Universität Bayreuth in der Ranggruppe 301-350 von insgesamt über 2.000 bewerteten Universitäten weltweit.[38] Auch im QS World University Ranking, einem renommierten Hochschulranking, das seit 2004 jährlich von QS Quacquarelli Symonds veröffentlicht wird, ist die Universität vertreten. Das Ranking basiert zu einem erheblichen Teil auf Reputationsumfragen unter Forschenden und Arbeitgebern und berücksichtigt zusätzlich Kriterien wie Internationalisierung, Zitationen, Lehre und Nachhaltigkeit.[39] Dort belegt sie Platz 31 deutschlandweit.[40] Die Universität Bayreuth ist auch im Times Higher Education Young University Ranking (THE YUR) vertreten, einem spezialisierten Ranking, das Universitäten bewertet, die jünger als 50 Jahre sind. Ähnlich wie das THE World University Ranking (THE WUR) berücksichtigt das THE YUR Kriterien wie Lehre, Forschung, Zitationen, internationale Ausrichtung und industrielle Einnahmen.[41] Bei diesem Ranking belegt die Universität Bayreuth Platz 2 in Deutschland und Platz 38 weltweit[42]. Darüber hinaus ist die Universität Bayreuth ist im CHE Ranking vertreten, einem der umfassendsten und detailliertesten Rankings für deutsche Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften. Seit 25 Jahren bewertet das Ranking hauptsächlich auf Basis von Studierendenurteilen und liefert damit wertvolle Informationen zu Aspekten wie Lehre, Studienbedingungen und Infrastruktur[43]. Dort gehört sie in den Fächern Geowissenschaften, Physik, Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre, Wirtschaftsingenieurwesen und Jura Platzierungen über den Bundesdurchschnitt.[44] Im Digital Campus Index von UniNow, der einen umfassenden Überblick über die Zufriedenheit der Studierenden mit der Digitalisierung an Hochschulen bietet, belegt die Universität Bayreuth deutschlandweit den ersten Platz[45] unter den Universitäten. Der Index bewertet die digitale Qualität von Vorlesungen, Ausstattung, Verwaltung und weiteren Bereichen und zeigt damit auf, wie gut die Universität bzw. Hochschule in puncto digitale Lehre und Infrastruktur aufgestellt ist[46]. Im Januar 2025 beendete sie, wie zahlreiche weitere deutschsprachige Hochschulen und Forschungsinstitutionen, ihre Aktivitäten auf der Plattform X (ehemals Twitter). Deren Orientierung lasse „sich nur noch schwer mit den Grundwerten der beteiligten Institutionen – Weltoffenheit, Wissenschaftlichkeit, Transparenz und demokratischer Diskurs – vereinbaren“.[47] UniversitätsverfassungDie Universität Bayreuth verfügt über eine Grundordnung,[48] in deren Präambel die Interdisziplinarität, Internationalität und das gezielte Setzen von Schwerpunkten als Leitbild formuliert sind.[49] Campus (Standorte)Die Universität hat zwei Standorte. Der 81,99 ha große[25] Bayreuther Campus liegt im Süden von Bayreuth, nahe der A 9, Ausfahrt Bayreuth-Süd (Nr. 42). Der Campus Kulmbach existiert seit 2017 als neuer Außenstandort[50] und befindet sich mit seiner Fakultät VII weiter nördlich. Der größte Teil der Universität befindet sich am Campus Bayreuth, nur wenige Einrichtungen sind in anderen Gebäuden in und um Bayreuth angesiedelt. Die Studentenwohnheime befinden sich weitgehend in unmittelbarer Nähe des Campus.[51] Der Campus wird auch als ´Green Campus´ bezeichnet, da Nachhaltigkeit an der Universität Bayreuth facettenreich gelebt wird: 2021 hat die Uni Bayreuth als eine der ersten bayerischen Universitäten eine verbindliche Nachhaltigkeitsstrategie verabschiedet.[52] Die Universität bietet 26 Studiengänge an, die sich inhaltlich mit Aspekten der Nachhaltigkeit beschäftigen (Green Studies) sowie ein Zusatzstudium Nachhaltigkeit.[53] Kunst und Kultur auf dem CampusAuf dem Campus existieren (Stand 2017) 32 im Freien ausgestellte, öffentlich zugängliche Kunstwerke. Zu den bekanntesten zählen die Große Raumkurve von Norbert Kricke, der rostige Kopf gegenüber dem Audimax von Wolfgang Bier, die Edelstahlarbeit von Erich Hauser im Innenhof des Gebäudes NW II und die um das Rondell verteilten Figuren von Stephan Balkenhol. Neuzugang im Jahr 2017 war das aus zwei Spiegeln bestehende Werk you are free von Robert Kessler.[54] Vor dem Gebäude der Technologie-Allianz Oberfranken (TAO) steht seit 2022 die dreiteilige Skulptur Wachsen, drei feuerrote, 14, 16 und 18 Meter hohe Halme aus Edelstahl.[55] Seit 1988 findet auf dem Campus jährlich im Frühsommer das Musikfestival Uni-Open-Air statt. Die eintägige Veranstaltung, die von Studierenden organisiert wird, bringt Rock, Indie-Rock und Punk auf eine Bühne im Innenhof des Gebäudes NW II. Unter anderem traten die Sportfreunde Stiller (2000), Tomte (2001), Robocop Kraus (2009) und Vierkanttretlager (2014) auf.[56] Ein ehemaliges Gewächshaus ist der Veranstaltungsort „Glashaus“, der von Studierenden und Mitarbeitenden der Universität ehrenamtlich betrieben wird. Seit 1997 ist der als gemeinnützig anerkannte Verein Glashaus e. V. Träger der Einrichtung.[57] 2018 wurde das Glashaus mit dem deutschlandweit ausgelobten Spielstättenprogrammpreis Applaus für herausragende Livemusikprogramme ausgezeichnet.[58][59] GliederungHochschulleitung
Erster Kanzler war von 1973 bis Oktober 1999 Wolf-Peter Hentschel, der ab dem 1. Januar 1972 bereits die Geschäftsstelle der Universität geleitet hatte. Von November 1999 bis 2010 war Ekkehard Beck und von 2011 bis 2020 Markus Zanner[61] Kanzler der Universität Bayreuth; dessen Nachfolgerin ist Nicole Kaiser.[62] HochschulratDem Hochschulrat der Universität Bayreuth gehören aktuell folgende Mitglieder an:[63]
SenatDem Senat der Universität Bayreuth gehören aktuell folgende Mitglieder an:[64]
FakultätenEs gibt sieben Fakultäten:[48]
Zentrale EinrichtungenZentrale Einrichtungen der Universität Bayreuth sind:[66]
BibliothekenDie Universitätsbibliothek ist in folgende Bibliotheksstandorte unterteilt:
Archiv und RegistraturDie Universität Bayreuth führt seit ihrer Gründung eine Registratur und unterhält seit dem 1. März 2013 ein Universitätsarchiv (AUBT)[67]. Beide Einrichtungen arbeiten eng zusammen und sind für die Aufbewahrung und Zugänglichmachung von Unterlagen aller Bereiche der Universität verantwortlich, einschließlich der Verwaltung, der zentralen Dienstleister sowie der wissenschaftlichen und forschungsbezogenen Einrichtungen. Dabei verbinden sie klassische Methoden der Schriftgutverwaltung mit modernen Technologien und aktuellen Programmen. Das Universitätsarchiv wurde im Jahr 2013 auf Grundlage des Bayerischen Archivgesetzes gegründet[68] und fungiert als staatliches und körperschaftliches Archiv der Universität Bayreuth. Es gehört zu den jüngsten Universitätsarchiven im Freistaat Bayern. Die Bestände des Universitätsarchivs umfassen sowohl Dokumente der Vorgängereinrichtungen, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreichen, als auch digitalisierte Datenbanken zur Studierenden- und Prüfungsverwaltung. Zudem werden das regionale und überregionale Wirken sowie die Einflüsse der Universität durch entsprechende Sammlungen dokumentiert. Die Nutzung des Universitätsarchivs ist allen Interessierten möglich. Als öffentliches Archiv steht es den Bürgern, Studenten, Professoren sowie allen weiteren Personen offen. StudiumDie Universität Bayreuth t ist für ca. 13.000 Studierende ausgelegt[2] und zählt damit zu den mittelgroßen Hochschulen in Deutschland. Als Campus-Universität mit einem rechnerischen Betreuungsschlüssel von 43 im Vergleich zum Bundesdurchschnitt von 65[69] bietet sie eine enge Verbindung zwischen Lehrenden und Studierenden, fördert eine individuelle Betreuung und unterstützt die akademische Entwicklung der Studierenden. Der kompakte Campus der Universität ermöglicht kurze Wege zwischen den Fakultäten, Hörsälen, der Mensa und anderen zentralen Einrichtungen. Dadurch bietet die Universität optimale Bedingungen für einen effizienten Studienalltag und erleichtert den Aufbau sozialer und akademischer Netzwerke. StudiengängeDie Universität hat aktuell 190 Studiengänge im Studienangebot. Das Studienangebot umfasst Bachelor, Master, Studium für Berufstätige, Lehramtsstudium, Jura-Studium, Zusatzstudium und Studium Generale.[70] Davon sind 35 Studiengänge speziell auf Internationalität ausgerichtet und werden in den Sprachen Englisch bzw. Französisch gelehrt.[71] Viele Studiengänge sind fächerübergreifend angelegt, z. B. Recht und Wirtschaft, Philosophy & Economics, Internationale Wirtschaft und Entwicklung, Gesundheitsökonomie, Sportökonomie, Sporttechnologie, Polymer- und Kolloidchemie, Geoökologie (Umweltnaturwissenschaften), Global Change Ecology oder Angewandte Informatik. SemesterbeitragDer Semesterbeitrag an der Universität Bayreuth beträgt 163,04 Euro (Stand 2025)[72] und setzt sich aus dem Studentenwerksbeitrag von 87,00 Euro und dem Betrag zum Semesterticket von 76,04 Euro zusammen. SchnupperstudiumDie Universität Bayreuth bietet verschiedene Formate an, um Schülern einen Einblick in die angebotenen Fach- und Studienrichtungen zu ermöglichen. Dazu zählen Schnuppervorlesungen, Tage der offenen Tür, MINT-Angebote, die KinderUni, Beratungsgespräche sowie weitere Veranstaltungen[73]. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, im Rahmen eines Frühstudiums erste Studienerfahrungen zu sammeln. ForschungZentrale Wissenschaftliche Einrichtungen
In diesen interdisziplinären, fakultätsübergreifenden Forschungseinrichtungen spiegeln sich die Profilfelder der Universität Bayreuth in Forschung und Lehre wider.[96] Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder
DFG-Sonderforschungsbereiche
Des Weiteren bestehen folgende DFG-Forschergruppen:
Graduiertenförderung
International Graduate School, gefördert aus der Exzellenzstrategie
DFG-Graduiertenkollegs
DFG-Schwerpunktprogramme, von der Universität Bayreuth koordiniert
Weitere Forschungseinrichtungen, Forschungsverbünde und Projekte
WissenstransferDie Universität Bayreuth fördert Maßnahmen zur Verbesserung des Wissenstransfers in die Gesellschaft und unterstützt Initiativen, die wissenschaftliche Erkenntnisse für eine breite Öffentlichkeit zugänglich machen. Um Wissenschaftler sowie Studenten im Bereich der Wissenschaftskommunikation zu unterstützen, hat die Universität ein umfangreiches Fortbildungsangebot entwickelt[114]. Seit 2024 werden in Workshops Grundlagen der Wissenschaftskommunikation vermittelt. Geplante Veranstaltungen umfassen Themen wie Podcasts, Science Slams und den Einsatz von Social Media. Ergänzend bietet die Plattform „Wisskomm-ABC“[115] Informationen und praxisnahe Tipps. Als Angebot für Kinder und Jugendliche richtet die Universität Bayreuth seit 2007 die "KinderUni" aus, die jeweils an vier Terminen pro Jahr stattfindet und jeweils bis zu 700 Teilnehmer aufweist[116]. Themen im Jahr 2024 umfassen unter anderem ökonomische Fragestellungen wie „Wie bessere ich mein Taschengeld mit Zitronen auf?“ sowie technologische Themen wie „Wie viel Vertrauen ist gut? Eine Schatzsuche mit Künstlicher Intelligenz.“[117] Die Veranstaltungsreihe „Bayreuther Stadtgespräche“[118] bietet monatlich Vorträge zu aktuellen Themen für Interessierte aus Stadt und Region. Diese Vorträge werden in Zusammenarbeit mit dem Universitätsverein Bayreuth e. V.[119] und dem Universitäts-Forum Bayreuth[120] organisiert. Zusätzlich veranstaltet die Universität regelmäßig Ringvorlesungen, die sich mit gesellschaftlich relevanten Themen befassen. Beispiele sind Veranstaltungen zu „Dynamiken des Antisemitismus[121]“, „Erinnerungskultur[122]“, „Jüdisches Leben in Deutschland[123]“ und „Richard Wagner[124]“. Um relevante Themen im Bereich Natur, Artenvielfalt und Ökologie zugänglich zu machen, bietet die Universität Führungen und Vorträge im Ökologisch Botanischen Garten (ÖBG) an. Dieser ist eine zentrale wissenschaftliche Einrichtung der Universität Bayreuth mit den Schwerpunkten Ökologie und Umwelt in Forschung und Lehre und besteht seit 1978.[125] Durch diese vielfältigen Aktivitäten trägt die Universität Bayreuth dazu bei, wissenschaftliche Inhalte einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen und den Austausch zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und regionaler Bevölkerung zu fördern. PersönlichkeitenAbsolventinnen und Absolventen
Hochschullehrer
Im Jahr 2016 existieren an der Universität 323 Professorenstellen, davon sind 45 mit einer Frau besetzt. Mit 52 Prozent ist der Frauenanteil in den Sprach- und Literaturwissenschaften am höchsten. Im Bereich Kulturwissenschaften liegt er bei 33 Prozent, in der Fakultät Mathematik, Physik, Informatik bei 9,8 Prozent. Bei den Rechts- und Wirtschaftswissenschaften beträgt er 7 Prozent. Die Quote der Professorinnen liegt damit unter dem bayerischen Durchschnitt von 19 Prozent.[127] Studentische InitiativenInitiativenDie Universität Bayreuth bietet Studenten zahlreiche Möglichkeiten, sich in studentischen Initiativen aktiv zu engagieren. Die Themenvielfalt reicht von Nachhaltigkeit, Kultur und Politik, Religion bis hin zu Medien und Wissenschaft[128]. Diese Aktivitäten ermöglichen es den Studenten, praktische Erfahrungen zu sammeln, Netzwerke aufzubauen und das Campusleben aktiv mitzugestalten. Alumni-ArbeitDie Alumni-Arbeit an der Universität ist, im Gegensatz zu manchen anderen Hochschulen, nicht zentral (also auf der gesamtuniversitären Ebene und aus der Hochschulleitung bzw. Verwaltung heraus), sondern dezentral organisiert. Die bestehenden Alumni-Strukturen gehen auf Initiativen ehemaliger Studierender zurück und gliedern sich nach Fakultäten, Studiengängen oder Studienbereichen. Bei den folgenden Einrichtungen handelt es sich teils um eingetragene Vereine, teils um weniger formelle Strukturen (Netzwerke): Fakultät für Mathematik, Physik und Informatik
Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften:
Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät:
Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultät:
Kulturwissenschaftliche Fakultät:
Internationale Initiativen:
Gesamtuniversitäre Vereine und Fördervereine:
StudentenverbindungenAn der Universität Bayreuth sind sieben Studentenverbindungen ansässig, darunter eine gemischte Verbindung (→ Liste der Studenten- und Schülerverbindungen in Bayreuth), die jeweils einem anderen Korporationsverband angehören und in keinem direkten Bezug zur Universität stehen. Siehe auch
WeblinksCommons: Universität Bayreuth – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
Koordinaten: 49° 55′ 44″ N, 11° 35′ 9″ O |
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