Anina-Gebirge
Das Anina-Gebirge (rumänisch Munții Aninei) ist ein Mittelgebirge im Süden des Banats. Es liegt im Südwesten Rumäniens und ist Teil des Banater Gebirges. Das Anina-Gebirge erreicht Höhen von bis zu 1.160 Metern und bildet den südlichen Abschnitt der Westrumänischen Karpaten. Als ein Kalksteingebirge weist es eine typische Karstlandschaft mit zahlreichen Klammen, Höhlen, Karstseen und Wasserfällen auf. BeschreibungDas Anina-Gebirge mit seinem höchsten Gipfel, dem Leordiș, erstreckt sich auf einer Fläche von 770 Quadratkilometern, wovon 600 Quadratkilometer aus Kalkstein bestehen. Es ist das zweitgrößte Karstgebiet Rumäniens nach dem Bihor im Apuseni-Gebirge. Allein im Anina-Gebirge sind laut der Höhlenforschervereinigung „Exploratorii“ in Reșița über 1.200 Höhlen dokumentiert. Dolineneinbrüche aller Größen und Dimensionen findet man auf den Plateaus sowie ein gutes halbes Dutzend markanter Schluchteinschnitte. Obligatorisch für ein Karstgebirge ist der allgegenwärtige Kalkstein. Durch die Wasserlöslichkeit dieser Gesteinsart bedingt, findet man im Anina-Gebirge prachtvolle Versinterungen in den Bächen und Schluchten.[1] GewässerDie wichtigsten Flüsse im Anina-Gebirge sind die Bârzava, die Caraș und die Nera:
NaturschutzDie Karstlandschaft steht zum großen Teil unter Naturschutz. Im Anina-Gebirge wurden mehrere Naturschutzgebiete ausgewiesen: Rezervația Beușnița, Rezervația Cheile Nerei, Rezervația Cheile Carașului. HöhlenÜber 1.200 Höhlen wurden von den Höhlenforschern „Exploratorii“ in Reșița allein im Anina-Gebirge dokumentiert. Einige der Tropfsteinhöhlen sind zu Schauhöhlen ausgebaut, andere haben einen großen wissenschaftlichen Wert und sind für Touristen nicht zugänglich. Zu den bekanntesten gehören:[2]
KlammeDie Flüsse des Anina-Gebirges bilden auf ihrem Lauf durch das Kalksteingebirge unzählige Klamme und Schluchten. Die bekanntesten sind:[2]
Die Nera-Klamm ist die größte und imposanteste Schlucht im Anina-Gebirge. Sie begrenzt das Anina-Gebirge zum Locva-Gebirge. Seen und WasserfälleAuf ihrem Weg durch die Karstlandschaft bilden die Flüsse zahlreiche Karstseen und Wasserfälle:[2]
WirtschaftWirtschaftliche Bedeutung hatte das Anina-Gebirge neben Holzverarbeitung, Viehzucht und Landwirtschaft über Jahrhunderte hinweg hauptsächlich im Bergbau in Anina, sowie in der Stahlindustrie in Reșița.[1] Der Tourismus entwickelt sich zunehmend zu einem neuen Wirtschaftszweig. Zu diesem Zweck wurde die Infrastruktur verbessert, es wurden moderne Zufahrtswege und Unterbringungsmöglichkeiten geschaffen, aber auch ausgewiesene touristische Trassen angelegt. Flora und FaunaDie Vegetation besteht vorwiegend aus Mischwäldern. Buchen, Fichten, und Tannen herrschen vor, aber auch Eichen, Hainbuchen, Ahorn, Ulmen und Eschen sind anzutreffen. In den Buchenwäldern von Beusnița findet man seltene Arten: der Baum-Hasel (Corylus colurna), der Gemeine Flieder (Syringa vulgaris), der Perückenstrauch (Cotinus coggygria) oder die Manna-Esche (Fraxinus ornus).[2] In den ausgedehnten Wäldern des Anina-Gebirges leben zahlreiche Tiere wie Wolf, Wildschwein, Fuchs, Reh, Hasen, Eichhörnchen oder Salamander, aber auch die Hornotter oder Forellen in den Bergbächen. In manchen Höhlen wurden fossile Überreste von ausgestorbenen Tieren wie dem Höhlenbären oder der Höhlenhyäne gefunden.[2] Weblinks
Einzelnachweise
|