Amt Hemer
Das Amt Hemer war ein Amt im Kreis Iserlohn im nordwestlichen Sauerland, das von 1843 bis zum 31. Dezember 1974 bestand. GeschichteIn der Franzosenzeit wurde im Kanton Iserlohn des Großherzogtums Berg die Mairie (Bürgermeisterei) Hemer eingerichtet.[1] Nachdem das Gebiet der früheren Grafschaft Mark 1815 wieder an Preußen gefallen war, bestand die Mairie Hemer als preußische Bürgermeisterei im 1817 gegründeten Kreis Iserlohn fort.[2] Aus der Bürgermeisterei Hemer sowie der Landbürgermeisterei Iserlohn wurde 1843 das Amt Hemer gebildet. Das Amt wurde aufgrund der Westfälischen Landgemeindeordnung vom 31. Oktober in die 14 Gemeinden Becke, Brockhausen, Calle, Deilinghofen, Evingsen, Frönsberg, Ihmert, Kesbern, Landhausen, Lössel, Niederhemer, Oberhemer, Sundwig und Westig gegliedert.[3][4][5] Dieser Gebietskörperschaft gehörten anfangs auch die Rittergüter Edelburg, Klusenstein und Haus Hemer an. Die Amtsverwaltung befand sich zu dieser Zeit in Sundwig.[4] Sitz der Amtsverwaltung war zunächst das Gebäude des heutigen Pastorats der St. Bonifatius-Gemeinde. 1865 erfolgte die Verlegung des Amtssitzes nach Westig unter der Adresse Alter Weg. Im Jahr 1870 wurde die Verwaltung erneut verlegt, und zwar nach Oberhemer. Hier entstand 1908 in direkter Nachbarschaft der Verwaltung der Neubau des letzten Amtshauses, das spätere Alte Amtshaus. Veränderung des AmtsgebietesIm Jahr 1910 wurde aus Nieder- und Oberhemer die Gemeinde Hemer gebildet. Zum 1. Februar 1921 kam Lössel zum Amt Oestrich (das später der Stadt Letmathe zugeschlagen wurde).[6] Zum 1. August 1929 verschmolzen Hemer, Sundwig, Westig und Landhausen zur Großgemeinde Hemer. Außerdem wurde Brockhausen nach Deilinghofen eingegliedert und Calle zwischen Iserlohn und Hemer aufgeteilt. Hemer erhielt 1936 das Stadtrecht und schied aus dem Amt aus. Damit verblieben im Amt Hemer die Gemeinden Becke, Deilinghofen, Frönsberg, Ihmert, Kesbern und Evingsen. Zum 1. Januar 1969 schied Evingsen aufgrund des Landesgesetzes vom 17. Dezember 1968 mit Ausnahme der Wohnplätze Heide, Heidermühle, Hüingsen, Schwarzpaul und Stodt, welche zu Ihmert kamen, aus dem Amt Hemer aus und wurde Teil der Stadt Altena.[7] Auflösung des AmtsMit dem Sauerland/Paderborn-Gesetz wurde das Amt zum 1. Lanuar 1975 aufgelöst und größtenteils der neuen Stadt Hemer zugeschlagen. Die Gemeinde Kesbern kam an die neue Stadt Iserlohn. Hemer und Iserlohn gehören seitdem zum Märkischen Kreis. Einwohnerzahlen im Amtsgebiet
AmtmannAmtmann waren unter anderem:
WappenGespalten, vorn in Gelb (Gold) ein dreireihig rot-weißer (silberner) geschachter Balken, hinten in Schwarz drei (2:1) gelbe (goldene) Wolfsangeln.[8]
Das rot-weiße Schachbrettmuster erinnert an die historische Zugehörigkeit zur Grafschaft Mark, die drei Wolfsangeln sind dem Familienwappen der Brabecks entnommen. Literatur
Einzelnachweise
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