Insbesondere für die um 1900 erbauten Schulgebäude[2] in der seinerzeit noch selbständigen Stadt Linden[3] erhielt Sasse, ebenso wie sein Kollege Carl Arend, seine Aufträge durch den Lindener Stadtbaurat Georg Fröhlich.[2]
Über den vielbeschäftigten Architekten, der neben Wohnhäusern, Schulen, Industriebauten auch zahlreiche Kirchen-, Bank- und Sparkassen-Gebäude schuf, sagten seine Zeitgenossen: „Max Küster baut für die ganze Welt, Alfred Sasse für die halbe.“[1]
Von Sasse sind auch städtebauliche Planungen bekannt, so gestaltete er beispielsweise 1910 – nach Rückbau des Gleiskörpers – den Küchengartenplatz als repräsentativen Eingang nach Linden gegenüber der Leinertbrücke.[4]
Während des Ersten Weltkriegs entstand in „pathetischer Sachlichkeit“ die Kanonenwerkstatt, ein durchweg in Eisenkonstruktion ausgeführtes Fabrikgebäude mit Flachdach. Es passte sich mit den asymmetrischenFlügeln den Straßenverläufen an und war rückseitig mit Ziegelausfachung und großen Fensterflächen versehen. Die im Stadtbild wirksame Fassade am Deisterplatz (Nordseite) hingegen erhielt eine „architektonisch massive Ausgestaltung“ mit einer drei Geschosse hohen Kolossalgliederung, darüber ein abschließendes Gesims, umlaufende Einfassung mit farbigen Fliesen und Produkt-Darstellungen in Majolika, an den Gebäudeecken zwei männliche Personifikationen „Industrie“ und „Arbeit“ der Bildhauer Werner Hantelmann und Georg Herting.[10]
1923–1924: Hylliger Born, Brunnentempel und Wandelhalle in Bad Pyrmont[11]
Gaststätte „Ahlemer Turm“, 1897
Bismarcksäule in Hannover, 1903–1904
„Vaterländisches Museum“ in Celle, 1903–1907
Kirche St. Michaelis in Schnega, 1912–1913
Rathaus Buxtehude, 1913–1914
Brunnentempel und Wandelhalle in Bad Pyrmont, 1923–1924
Schriften
Einfamilien-Wohnhäuser für den Beamten-Wohnungsverein für Hannover und Umgegend. In: Deutsche Techniker-Zeitung, Zeitschrift für die sozialen und wirtschaftlichen Interessen der technischen Angestellten und Beamten, Organ des Bundes der Technischen Angestellten und Beamten, 19. Jahrgang 1902, Nr. 51 (vom 20. Dezember 1902), S. 652–655.
Helmut Knocke: Sasse, Alfred. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 535.
↑ abIlse Rüttgerodt-Riechmann: Haasemannstraße. In: Stadt Hannover, Teil 2. (vergleiche Literatur), S. 134.
↑Datensatz zu Alfred Sasse in der Datenbank Architekten und Künstler mit direktem Bezug zu Conrad Wilhelm Hase (1818–1902), zuletzt abgerufen am 13. Januar 2017
↑Hugo Thielen: Bismarck-Säule. In: Stadtlexikon Hannover, S. 68.
↑[1] Objektdatenblatt im Denkmalatlas Niedersachsen
↑Ilse Rüttgerodt-Riechmann: Deisterpaltz und „Hanomag“. In: Stadt Hannover, Teil 2. (vergleiche Literatur), S. 150 ff.
↑G. Ulrich Grossmann: Hannover und Südniedersachsen. Geschichte, Kunst und Landschaft zwischen Harz und Weser. Braunschweig, Hildesheim, Goslar, Göttingen und Hameln. (= DuMont-Reiseführer.) DuMont, Köln 1999, ISBN 3-7701-4612-3. (eingeschränkte Vorschau bei Google Bücher)