Alfred Müller-Felsenburg wurde 1926 in einer Arbeiterfamilie in Bochum geboren. Nach der Volksschule absolvierte er in den Jahren 1941 bis 1944 die Lehrerausbildung in Hofheim am Taunus und Großkrotzenburg. Im letzten Kriegsjahr nahm er als Soldat am Zweiten Weltkrieg teil und befand sich nach Kriegsende bis 1948 in amerikanischer und französischer Kriegsgefangenschaft. 1949 konvertierte er zum Katholizismus und war als kaufmännischer Hilfsangestellter in Hagen tätig. Von 1949 bis 1951 studierte er Pädagogik an der Pädagogischen Akademie in Essen-Kupferdreh. Anschließend war er bis 1961 in Halver als Lehrer tätig, wo er 1954 auch seine Zweite Staatsprüfung machte und Ende der 1950er Jahre die ersten Gedichte und Jugendbücher veröffentlichte. 1963 wechselte er an eine Schule in rheinischeRatingen und kam dann 1964 nach Westfalen zurück an eine Schule in Hagen, wo er bis 1978 unterrichtete. Nach seinem Abschied vom Lehrerberuf 1978 lebte er als freier Schriftsteller.
Bereits während seiner Jahre als Lehrer ging Müller-Felsenburg journalistischen und schriftstellerischen Tätigkeiten nach. Von 1962 bis 1993 war er Mitglied im Autorenkreis Ruhr-Mark und dort viele Jahre zweiter Vorsitzender und Pressereferent. Von 1966 bis 1993 war er Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller. Von 1984 bis 1999 war er Mitglied der Aachener „Inklings-Gesellschaft für Literatur und Ästhetik“, seit 2000 Mitglied der Schmallenberger Christine-Koch-Gesellschaft.
2004 zog Müller-Felsenburg – bedingt durch eine Krebserkrankung – gemeinsam mit seiner Frau Agnes von Hagen in eine Einrichtung für Betreutes Wohnen ins benachbarte Gevelsberg,[2] 2007 dann – nach dem Tod seiner Frau – in die Eifel ins Hospiz „Stella Maris“ des Ordens Communio in Christo in Mechernich.[3]
2007 erhielt Müller-Felsenburg selbst den nach ihm benannten „Preis für aufrechte Literatur“ für sein Lebenswerk. Wenige Tage nach seinem 81. Geburtstag starb er am 29. Dezember 2007 in Mechernich.[2] Der Schriftsteller hatte drei Kinder.
Auszeichnungen
1963/64 – Aufnahme in die Liste der besten religiösen Jugendbücher Deutschlands („Die Verfolgten“)
1964 – BICE-Preis, Bureau International Catholique de l’Enfance, Paris
1974 – 3. Preis bei dem Lyrikwettbewerb der Literaturzeitung „Das Boot“
1975 – 2. Lyrikpreis bei dem Wettbewerb „Dome im Gedicht“
1976 – Lyrikpreis bei dem Wettbewerb „Zwei Menschen“
1979 – Arbeitsstipendium des Kultusministeriums des Landes Nordrhein-Westfalen für „Im Netz der Gewalt“
Neben der folgenden Auswahl von Buchveröffentlichungen hat Alfred Müller-Felsenburg noch eine Vielzahl von Beiträgen in mehr als 100 Anthologien und Lesebüchern verfasst.[4]
Witt-Witt und die Knallbonbons. Fredebeul und Koenen, Essen, 1958.
Die Verfolgten. Eine Jungengeschichte aus einer Zeit, in der das Unrecht regierte. Arena-Verlag, Würzburg, 1959. (Neuauflagen: Steyler Verlag, Nettetal, 1984. ISBN 3-87787-177-1; Books on Demand, Norderstedt, 2006. ISBN 978-3-8334-6164-4)
Die Abenteuer der Heiligen. Fredebeul und Koenen, Essen/Christiana-Verlag, Zürich, 1964.
Einmal noch nach Babylon. Pallotti-Verlag, Friedberg bei Augsburg, 1965. (Neuauflage: Claren-Verlag, Lüdenscheid, 1984. ISBN 3-922549-12-8)
Gott & Co. Gebete eines renitenten Laien. Pallotti-Verlag, Friedberg bei Augsburg, 1966. (Neuauflage: Mönnig-Verlag, Iserlohn, 1986. ISBN 3-922885-29-2. – übersetzt ins Niederländische: God & Co. Gebeden van een weerspannige leek. Uitgeverij Diligentia, Oostakker, 1967. – übersetzt ins Italienische: Dio & Co. Preghiere di un laico renitente. Cittadella Editrice, Assisi, 1969.)
Sie verändern die Welt. Gestalten unserer Zeit in Erzählungen und Berichten. Fredebeul und Koenen, Essen/Christiana-Verlag, Zürich, 1967.
Ihr Erbe lebt: Gandhi, Hammarskjöld, Kennedy, Martin Luther King. Fredebeul und Koenen, Essen/Christiana-Verlag, Stein am Rhein, 1968.
Menschen im roten Netz. Verlag Alsatia, Freiburg (Breisgau), Colmar, Paris, 1969. ISBN 3-87012-018-5
Herr Seewind und Fräulein Regenwolke. Christiana-Verlag, Stein am Rhein, 1970/Fredebeul und Koenen, Essen, 1970.
Mündige Kinder, mündige Kirche. Zum kindlichen und jugendgemäßen Glaubens- und Eucharistieverständnis. Religionspädagogischer Bericht mit praktischen Beispielen. Driewer-Verlag, Essen, 1971. ISBN 3-87177-048-5
Rauchen nicht gestattet. Science-Fiction-Story. Deutscher Faktorenbund, Hagen, 1975.
Architekt Gottes. Leben und Werk des Br. Johannes Hopfer SVD (1856 –1936), Steyler Missionar u. Baumeister in Togo, Afrika. Steyler Verlag, Nettetal, 1985. ISBN 3-87787-190-9
Zyankali und frommer Zuspruch. Notizen, Ansichten, Essays, Stories und Randbemerkungen eines typischen Mitteleuropäers, dessen Halbbildung und Hinterhältigkeit nicht zu übersehen sind. Gey-Verlag, Hagen, 1985. ISBN 3-922188-34-6
Guten Tag. Texte zum Nachdenken. Pattloch-Verlag, Aschaffenburg, 1985. ISBN 3-557-91309-0
Wie ein Sonnenstrahl. Texte zum Freuen. Pattloch-Verlag, Aschaffenburg, 1986. ISBN 3-557-91348-1
Wie erfährt unser Kind Gottes Welt heute? Probleme der religiösen Erziehung im Elternhaus. Mönnig-Verlag, Iserlohn, 1986. ISBN 3-922885-30-6
Polonius Popkappewitscho. Lauter kleine Zwergengeschichten. Mönnig-Verlag, Iserlohn, 1986. ISBN 3-922885-28-4
Hinter dem Nichts ist eine Blümchenwiese. Geschichte(n) einer Familie. MuNe-Verlag, Paderborn, 1987. (Neuauflage: Gey-Verlag, Hagen, 1994.)
Ich will, dass bunte Blumen blühen. Engelbert-Verlag, Balve, 1987. ISBN 978-3-536-01791-9
Dir kann ich alles sagen. Gebete für Kinder und ihre Eltern. Benziger Verlag, Zürich, Köln, 1989. ISBN 978-3-545-29007-5
Jeder Tag ein neuer Anfang. Pattloch-Verlag, Augsburg, 1989 und 1990; Bechtermünz, Augsburg, 2000. ISBN 3-8289-4854-5. (Herausgabe)
Sprache: Instrument der Verständigung oder Vehikel der Distanz? Ein Essay zur Sprachtheorie und zur Sprachtheologie. Gey-Verlag, Hagen, 1989. ISBN 3-922188-38-5
Goethe für jeden Tag. Pattloch-Verlag, Augsburg, 1990 und 1991. (Herausgabe)
Mit Sokrates durch das Jahr. Pattloch-Verlag, Augsburg, 1990. (Herausgabe)
Die großen Beschwichtiger und andere utopische Stories. Gey-Verlag, Hagen, 1991. ISBN 3-922188-40-2
Garibaldi gibt nicht auf. Gedichte und Geschichten. RAA/Stadt Hagen, Schulverwaltungsamt, Hagen, 1992.
Oma auf dem heißen Blechdach. Erinnerungen und Geschichten eines Enkels. Gey-Verlag, Hagen, 1992. ISBN 3-922188-42-7
Mit Lichtenberg durch das Jahr. Praesent-Verlag im Weltbild-Verlag, Augsburg, 1994. (Herausgabe)
Mutter Marie Therese. – Eine Frau mischt sich ein. Dokumentation. 58 Briefe einer Ordensgründerin an Erzbischof Lefebvre. Walter-Verlag, Hagen, 1996. ISBN 3-931393-03-8. (Herausgabe)
Unterwegs nach Polen. Auf den Spuren der Mutter Marie Therese. Walter-Verlag, Hagen, 1996. ISBN 3-931393-04-6
Kirchplatz. Geschichte(n) einer Pfarrei. Echter-Verlag, Würzburg, 1997. ISBN 3-429-01889-7
Über Grenzen hinaus. o. O., 1998.
Im Orbit der Vergängnis. Standortbestimmungen. Meditative Texte und Gedichte. MuNe-Verlag, Paderborn, 1999. ISBN 3-933425-07-7
Winter-Sprengsel. Erinnerungen eines alten Mannes. MuNe-Verlag, Paderborn, 2000. ISBN 3-933425-12-3
Hieb- und stichfest. Stichwörter von A-Z. MuNe-Verlag, Paderborn, 2002. ISBN 3-933425-22-0
Auf Teufel komm' raus. Roman um einen aufmüpfigen Klosterbruder. Fast wahre Geschichten! MuNe-Verlag, Paderborn, 2005. ISBN 3-933425-37-9
Was die Frau will, will Gott. Große Frauen der Geschichte, Kunst, Religion. MuNe-Verlag, Paderborn, 2007. ISBN 978-3-933-452-44-7
Abenddämmerung. Meditationen und Gedichte zum Ausklang des Lebens. MuNe Verlag, Paderborn, 2007. ISBN 978-3-933425-50-8
Selbstbezichtigung: Mord! Die konfus-schizophrenen Träume des Zeno Hanuman. Schardt Verlag, Oldenburg. 2007. ISBN 978-3-89841-363-3
Literatur
Hermann Multhaupt: Alfred Müller-Felsenburg. Paderborn 1972
NN: Alfred Müller-Felsenburg. Werkverzeichnis 1986. Hagen 1986.
S. Prinz: Strahlen der Läuterung durcheilen das All. Zu den Gedichten von Alfred Müller-Felsenburg. 1974
W. Holzhauer: Ein Kompagnon Gottes. Alfred Müller-Felsenburg und das Engagement des Schriftstellers. 1966
W. M. Wegener: Ein Autor sucht die Auseinandersetzung. Alfred Müller-Felsenburg, ein Fünfzigjähriger. In: Hagener Heimatkalender. 17, 1976, S. 284–286
W. M. Wegener: Menschen durch Menschlichkeit überzeugen. Ein Blick auf das Engagement des jetzt 60jährigen Autors Alfred Müller-Felsenburg. In: Heimatbuch Hagen und Mark. 27, 1986, S. 253f.
C. Bimberg: Laudatio auf Müller-Felsenburg. In: Heimatbuch Hagen und Mark. 41, 2000, S. 239–241
H. Steinacker: Der Hoffnung nachspüren. Am 26. Dezember wird Alfred Müller-Felsenburg 75. In: Schule heute. 41, 2001, Heft 12, S. 15.
Walter Gödden, Iris Nölle-Hornkamp (Hg.): Westfälisches Autorenlexikon. Bd. 4: 1900 bis 1950. Schöningh, Paderborn, 2002. ISBN 978-3-506-79744-5 (Eintrag „Alfred Müller-Felsenburg“)