Albert van DalsumAlbertus Wilhelmus van Dalsum (* 4. Januar 1889 in Nieuwer-Amstel; † 25. Oktober 1971 in Eenigenburg) war ein niederländischer Theaterschauspieler, Theaterleiter, Bühnen- und Kunstmaler. Er absolvierte die dreijährige Hogereburgerschool in Amsterdam und führte bereits hier an Festabenden Theaterstücke mit seinen Klassenkameraden auf. Einige davon wurden später ebenfalls Schauspieler, so Cor Ruys und Adolf Bouwmeester. Nach Erhalt seines Abschlusszeugnisses arbeitete er zunächst als Büroangestellter bei der Eisenbahngesellschaft Hollandsche IJzeren Spoorweg-Maatschappij. Nebenbei nahm er in seiner Freizeit Schauspielunterricht bei Jan C. de Vos und trat 1909 der Theatergruppe „Het Tooneel“ unter der Leitung von Willem Royaards bei. Seine erste Ehe Het mit Sophia Wilhelmina Jacoba de Nijs im Jahr 1910 wurde 1928 geschieden. Zwei Jahre später heiratete er die Schauspielerin und Tänzerin Isidora Frederika Mogendorff (Künstlername Do Hoogland). Mit ihr bekam er einen Sohn (Sjeng van Dalsum, 1943–2015). TheaterlaufbahnNeben der Schauspielerei inszenierte Van Dalsum als Regisseur in den 1930er Jahren auch eine Reihe von Theaterstücken. Eines der am meisten diskutierten war Pär Lagerkvists Der Henker, das als Botschaft gegen den Faschismus angesehen wurde. Nach stimmungsmachenden Berichten in De Telegraaf entstand eine aufgeladene Atmosphäre, worauf folgend am 1. Dezember 1935 von einhundert NSB-Mitglieder die Theatervorstellung mit Rauch- und Stinkbomben gestört wurde.[1][2] Er entwarf auch viele Bühnenbilder der Theaterstücke an und mit denen er arbeitete. Während der Besetzung der Niederlande durch das Deutsche Reich weigerte er sich, Mitglied der von den Besetzern eingerichteten Nederlandsche Kultuurkamer zu werden. Van Dalsum und seine Frau tauchten in Brabant und Limburg unter. Trotzdem agierte er sich weiterhin so gut er konnte in der niederländischen Theaterlandschaft. Erst 1945 kehrte er mit der Theatergruppe „Vijf Mei 1945“ (das Datum des Bevrijdingsdag) an das Amsterdamer Stadttheater zurück. Danach setzte er seine Karriere mit Schauspiel und/oder Leitungsaufgaben in verschiedenen Gesellschaften fort. In den 1950er Jahren fand er Zeit neben der Bühne, um in mehreren frühen Fernsehproduktionen zu spielen. Nach seiner aktiven Zeit auf der Bühne zog er sich auf seinen Bauernhof nahe dem Dorf Eenigenburg zurück und konnte er sich mehr auf die Malerei konzentrieren. Seine Arbeit, hauptsächlich Landschaften und Stillleben, ging jedoch über das Niveau eines Hobbymalers hinaus. In den Jahren 1965 bis 1970 stellte er regelmäßig in Den Haag, Amstelveen und Amsterdam aus. Er erhielt von der Gemeinde Amsterdam ein jährliches Ehrenhonorar von 3.000 Gulden. Van Dalsum starb im Alter von 82 Jahren in Eenigenburg. Er ist dort neben der Hervormde Kerk begraben. Am 19. März 2008 wurde eine Kupferbüste von ihm im Historischen Museum von Harenkarspel enthüllt. Die Büste befindet sich in einem Park etwa hundert Meter von seinem Grab entfernt. EhrenringAnlässlich seines fünfzigjährigen Bühnenjubiläums im Jahre 1959 wurde erstmals der Theaterpreis Albert van Dalsumring vergeben mit der Vorgabe, dass der Empfänger selbst den nachfolgenden Träger bestimmen möchte. So erhielt 1963 der Schauspieler Paul Steenbergen den Ring; dieser gab ihn 1972 weiter an Ko van Dijk jr. und danach bekam Peter Oosthoek die Ehrenauszeichnung. Oosthoek gab ihn schließlich 1993 weiter an Pierre Bokma. TheaterpreiseEr erhielt im gleichen Jahr von der Gemeinde Amsterdam auch den Albert van Dalsumprijs. Ab 1973 wird er von dem Amsterdams Fonds voor de Kunst an Theatermacher verliehen, die in der vorhergegangenen Saison einen Beitrag zur niederländischen Theaterkultur geleistet haben. Ab 1986 beinhaltete dieser Preis auch einen Theater-Förderpreis.[3] 2003 schließlich wurde der Preis in den Amsterdam Prize for Art überführt. Ensembles
Weblinks
Commons: Albert van Dalsum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
|
Portal di Ensiklopedia Dunia