Ahlersbach liegt im Nordosten des Main-Kinzig-Kreises im Bergwinkel auf einer Höhe von 305 m über NN, etwa 5 km südöstlich des Ortskerns Schlüchtern, am linken Ufer des Ahlersbaches.
Ahlersbach grenzt im Norden an den Ort Herolz, im Osten an den Ort Sannerz, im Süden an den Ort Weiperz, im Westen an den Ort Hohenzell und im Nordwesten an den Hauptort Schlüchtern.
Geschichte
Mittelalter
Die älteste erhaltene Erwähnung des Dorfes stammt aus dem Jahr 1247 als Alsbach. 1386 wird im Ort eine Kapelle geweiht, die kirchlich der Pfarrei Hohenzell zugeordnet ist. Das Dorf gehört zum Kloster Schlüchtern und damit im Spätmittelalter zum Einflussbereich der Grafschaft Hanau. Das Kloster Schlüchtern begab sich 1457 endgültig in die Schutzherrschaft der Grafschaft Hanau, seit 1458: Grafschaft Hanau-Münzenberg. Dort war es dem Amt Schlüchtern zugeordnet.
Historische Namensformen
In erhaltenen Urkunden wurde Ahlersbach unter den folgenden Namen erwähnt (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[1]
Alsbach (1274), Alesbach (1279), Alenspach (1330), Alersbach (1331) und Alisbach (1343).
Frühe Neuzeit
Die Grafschaft Hanau-Münzenberg schloss sich in der Reformation zunächst der lutherischen Konfession an, ab 1597 war sie reformiert.
Zum 1. Dezember 1969 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Ahlersbach im Vorfeld der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Stadt Schlüchtern eingemeindet.[1] Für Ahlersbach wurde, wie für die anderen eingemeindeten, ehemals eigenständigen Gemeinden von Schlüchtern, ein Ortsbezirk eingerichtet.[3] Mit der Hessischen Gebietsreform wurde der Landkreis Schlüchtern 1974 aufgelöst und Ahlersbach liegt seit dem im Main-Kinzig-Kreis.
Verwaltungsgeschichte im Überblick
Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Ahlersbach angehört(e):[1][4]
ab 1969: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Schlüchtern, Stadt Schlüchtern
ab 1974: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Main-Kinzig-Kreis, Stadt Schlüchtern
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Ahlersbach 180 Einwohner. Darunter waren keine Ausländer.
Nach dem Lebensalter waren 48 Einwohner unter 18 Jahren, 66 zwischen 18 und 49, 48 zwischen 50 und 21 und 186 Einwohner waren älter.[7]
Die Einwohner lebten in 66 Haushalten. Davon waren 24 Singlehaushalte, 12 Paare ohne Kinder und 18 Paare mit Kindern, sowie 9 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 9 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 45 Haushaltungen lebten keine Senioren.[7]
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; 2005[8]; 2010[9]; 2015[10]; 2020[11]; Zensus 2011[7]
Für Ahlersbach besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Ahlersbach) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[3]
Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 63,76 %. Alle Kandidaten gehören der „Bürgerliste Ahlersbach“ an.[12] Der Ortsbeirat wählte Ralf Kaulich zum Ortsvorsteher.[13]
Matthias Nistahl: Studien zur Geschichte des Klosters Schlüchtern im Mittelalter (= Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte. Bd. 65). Hessische Historische Kommission u. a., Darmstadt u. a. 1986, ISBN 3-88443-154-4, S. 158, (Zugleich: Marburg, Universität, Dissertation, 1984).
Heinrich Reimer: Historisches Ortslexikon für Kurhessen (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen und Waldeck. Bd. 14, ISSN0342-2291). Elwert, Marburg 1926, S. 3.
↑Statistische Daten. In: Webauftritt. Stadt Schlüchtern, abgerufen im Juli 2024.
↑ abHauptsatzung. (PDF; 49 kB) § 6. In: Webauftritt. stadt Schlüchtern, abgerufen im Juni 2024.
↑Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑
Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S.208f. (online bei Google Books).
↑Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 76.
↑Einwohnerzahl 2010 Ortsteilen. (PDF; 83 kB) In: Webauftritt. Stadt Schlüchtern, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im Mai 2018.