Im Unterschied zu den Spielen der Age-of-Empires-Reihe kämpft der Spieler sowohl mit realen Einheiten als auch mit Figuren aus den Mythen der Griechen, Wikinger und Ägypter. In der Einzelspielerkampagne mit dem Titel „Der Sturz des Dreizacks“ schlüpft der Spieler in die Rolle von Arkantos, einem Atlanter, der zwischen die Fronten der Götter gerät. In 32 Missionen übernimmt er die Führung der drei Völker, um seine Heimat Atlantis vor einer Bedrohung zu schützen. In der Handlung werden unter anderem bekannte altertümliche Mythen wie der Trojanische Krieg, der altägyptische Osirismythos, die Irrfahrten des Odysseus, der altnordische Ragnarök-Mythos als auch Elemente der Titanomachie sowie der Untergang von Atlantis geschildert. Abgesehen von mythischen Einheiten wie Zyklopen, Minotauren und Phönixen kann der Spieler auch jeweils bis zu vier göttliche Zauber erwerben, wenn er durch den Ausbau seines Dorfes und die Anbetung unterschiedlicher Götter in neue Zeitalter fortschreitet. Diese Zauber sind oft spielentscheidend. Zeus gewährt zum Beispiel einen Blitz, mit welchem man eine beliebige gegnerische Einheit schädigen kann, sofern sie sich in Sichtweite befindet. Außerdem schenkt jeder Gott besondere Technologien, die für das Volk von Bedeutung sind (vergleiche die Prometheus-Sage). Bei Age of Mythology erreichen die einzelnen Zivilisationen somit eine Individualität, die viel bedeutender ist als die Unterschiede der Völker in Age of Empires oder Age of Kings.
Zu Beginn einer Singleplayer-Spielpartie wählt der Spieler eines der Völker und zusätzlich einen der jeweils drei Hauptgötter aus, diese sind beispielsweise bei den Griechen die drei Brüder Zeus, Poseidon oder Hades. Wenn der Spieler im Spiel voranschreitet, kann er in weitere Zeitalter eintreten und muss dabei jeweils zwischen zwei Nebengöttern auswählen. Insgesamt verfügt jedes Volk über neun Nebengötter, deren Verfügbarkeit von der Wahl des Hauptgottes abhängig sind. Um einen Sieg zu erringen, können optional auch Weltwunder zu Ehren der Götter errichtet werden, die anschließend nach Ablauf eines Countdowns einen automatischen Sieg erwirken. Die Griechen errichten beispielsweise die Zeus-Statue des Phidias oder das Dionysostheater, die Ägypter bauen wahlweise die Cheops-Pyramide oder die Große Sphinx von Gizeh und die Wikinger erstellen das Schiff Skidbladnir oder pflanzen die Donareiche. Das jeweilige Weltwunder ist von der Wahl des Hauptgottes abhängig. Alternative Siegbedingungen stellen u. a. die Zerstörung aller Gebäude des Gegners oder die Annahme seiner Kapitulation dar.
Hopliten bewegen sich schneller und Infanterieeinheiten fügen Gebäuden zusätzlichen Schaden zu; die Kultur beginnt mit 25 Einheiten Gunst, das Limit beträgt 200 Einheiten Gunst; Gunst wird schneller erworben.
Die Kavallerie wird zu geringeren Kosten erzeugt; bei zerstörten Gebäuden erscheinen Milizsoldaten; Fischkutter und Karawanen bewegen sich schneller fort; Marktplätze können zu geringeren Kosten eingesetzt werden.
Regen (Effekt: Schnellere Nahrungsgewinnung durch Feldarbeit)
Priester können Gebäude verzaubern; Streitwagen und Kamelreiter haben mehr Lebenspunkte und bewegen sich schneller; Monumente sind kostengünstiger und stabiler
Gott des Bösen, des Chaos, der Wüste und der fremden Länder
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Fernsicht (Effekt: Enthüllung eines unerforschten Kartenbereichs)
Priester können Tiere bekehren; Schleuderkämpfer und Streitwagen werden schneller ausgebildet; Migdol-Festungen sind kostengünstiger; Pharaonen können Tiere herbeirufen
Gott des Feuers und der List; Feind der anderen Götter
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Spion (Effekt: Sicht durch eine anvisierte gegnerische Einheit)
Helden rufen im Kampf mythische Einheiten; weniger benötigte Gunst für mythische Einheiten; Ochsenkarren sind kostengünstiger und haben weniger Lebenspunkte
Fimbulwinter (Effekt: Anrufung eines Wolfsrudels, das gegnerische Dörfer angreift)
Infanterie
Die Grafik ist erstmals in der Age-of-Empires-Reihe vollständig dreidimensional.
Das Spiel verfügt wie seine Vorgänger über einen Mehrspielermodus über Internet und Netzwerk sowie über einen Editor.
Bei seinem Release war Age of Mythology ein ähnlicher Erfolg beschert wie Age of Empires.[1] Die GameStar hat das „Sagen-Spektakel mit Monstern und Helden“ mit einem Gold-Award ausgezeichnet und urteilt: „Der inoffizielle Nachfolger von Age of Empires 2 verbindet alte Tugenden mit neuen Ideen. Helden, Götter, Fabelwesen und perfekte Spielbarkeit heben Bruce Shelleys neuestes Werk Age of Mythology in den Spiele-Olymp.“[2]
Age of Mythology: The Titans
Die Erweiterung wurde am 30. September 2003[3] veröffentlicht und enthält eine neue Kampagne mit zwölf Missionen. Außerdem kann man nun die aus der Hauptkampagne bereits bekannten Atlanter spielen.
Die Missionen der Kampagne „Das neue Atlantis“ handeln von Arkantos’ Sohn Kastor, der nach Arkantos’ Aufstieg zu den Göttern die Atlanter anführt. Anfangs von Kronos getäuscht, beginnt er damit die anderen Völker anzugreifen und die Titanen aus dem Tartaros zu befreien. Doch sein Vater bringt ihn zur Besinnung und zusammen Arkantos' ehemaligen Gefährten sowie der Hilfe von Gaia kann Kastor Kronos schließlich besiegen sowie zurück in den Tartaros sperren.
An den aus dem Grundspiel bekannten Völkern verändert sich kaum etwas. Jedes Volk kann nun in ein fünftes Zeitalter, das der Titanen, aufsteigen und dort einen übermächtigen Koloss aus dem Tartaros befreien, um seine Gegner zu besiegen.
Vater und ehemaliger Herrscher der Titanen, Gott des Himmels der ersten Generation
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Druckwelle (Effekt: Betäubung gegnerischer Einheiten, nachdem diese durch die Luft gewirbelt worden sind)
Es können Himmelspforten errichtet werden. Alle Einheiten, die in einer Himmelspforte einquartiert werden, können eine andere Himmelspforte an einer anderen Stelle wieder verlassen.
Mutter der Titanen und Verkörperung der Erde; Allmutter und Trägerin alles Lebendigen
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Wald der Gaia (Effekt: Entstehung eines Waldes mit schnellerer und erträglicher Rohstoffgewinnung)
Das Gebiet rund um Gebäude wird von üppiger Vegetation überwuchert, die diese regeneriert und verhindert, dass in der Nähe gegnerische Gebäude errichtet werden können.
Ende Februar 2014 ging aus einem Developer Live Stream von Microsoft hervor, dass es bald eine sogenannte Extended Version des Spiels geben solle. Ab Anfang März 2014 konnte man diese bei Valves Vertriebsplattform Steam vorbestellen. Sie ist seit dem 8. Mai 2014 zum Download freigegeben.
Die Extended Edition beinhaltet neben den schon bekannten Inhalten der vorherigen Versionen u. a. animierte Tag-Nacht-Zyklen, Schatteneffekte der Sonne auf der Karte, verschiedene Kartenansichten und einen von Steam unterstützten und geregelten Koop- und Online-Modus. Neu ist auch die Unterstützung von DirectX 10, weshalb die Neuauflage erst ab Windows Vista lauffähig ist.
Die Resonanz auf die Neuauflage war wie schon bei der Age of Empires II: HD Edition eher verhalten. Die deutsche Computerspielezeitschrift GameStar vergab eine Wertung von 76 % (das Original erhielt 87 %) und kritisierte die wenigen Neuerungen und die Grafik.[6]Eurogamer bewertete die Extended Edition mit 6 von 10 möglichen Punkten.[7] Der Metascore beträgt 66.[8]
Age of Mythology: Tale of the Dragon
Nach zwölf Jahren wurde am 29. Januar 2016 das Add-on Age of Mythology: Tale of the Dragon veröffentlicht.[9]
Inhaltlich beschäftigt sich das Add-on mit der asiatischen Mythologie und fügt das Volk der Chinesen, drei neue Hauptgötter sowie eine neue Kampagne mit neun Missionen hinzu.
Urwesen, das Yin (Erde) und Yang (Wolken) in sich vereint
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Age of Mythology: Retold
2022 wurde eine vollständig überarbeitete Version der Spielereihe angekündigt. Hierbei werden die Charaktere und Texturen grafisch für 4K-Wiedergabe aufgefrischt, neue Funktionen hinzugefügt und neue Grafiken ergänzt. Käufer der Premiumversion durften 7 Tage vor dem Release am 4. September 2024 anfangen zu spielen. Gelobt werden teilweise die Fortschritte in der Entwicklung; kritisiert werden jedoch die teils empathielose Sprachausgabe der Einheiten oder Fehler beim Pathfinding oder KI-Gegnern. Auch sind teilweise noch Übersetzungsfehler ins Deutsche zu finden. Folgende Updates sollen die Fehler korrigieren.[10]