AbendphantasieAbendphantasie ist eine Ode von Friedrich Hölderlin, die im Sommer 1799 entstand. Das Gedicht gehört zu den bedeutenden Werken seiner Homburger Zeit, in der er an dem unvollendet gebliebenen Trauerspiel Der Tod des Empedokles arbeitete.[1] Zusammen mit den Oden Des Morgens und Der Main erfolgte der Erstdruck in dem von Johann Leonhard Hadermann herausgegebenen Britischen Damenkalender und Taschenbuch für das Jahr Achtzehnhundert. InhaltDas Gedicht lässt eine Reihe stimmungsvoller Bilder vorüberziehen. Der Abendruhe nach getaner Arbeit folgt die melancholische Weltbetrachtung des Einsamen, der vom fröhlich-geschäftigen Treiben entfernt ist, sich sehnsüchtig in himmlische Fernen wünscht, um am Ende seinen Frieden zu finden, indem er an die heitere Ruhe des Alters denkt. Die Ode besteht aus sechs alkäischen Strophen und lautet:[2] Vor seiner Hütte ruhig im Schatten sizt EntstehungHölderlin besann sich während der Homburger Phase auf sein eigenes dichterisches Können und arbeitete an theoretischen Schriften und dem Empedoklesfragment. Gerade die intensive Beschäftigung mit dem Trauerspiel wirkte sich auf die Oden dieser Zeit mit ihren selbstreflektierenden Zügen aus.[1] Von den drei veröffentlichten Oden ist Der Main vermutlich noch vor der Abendphantasie und Des Morgens entstanden, ein Werk, das vielleicht in Verbindung mit einem Kupferstich des Kalenders steht. Der Verlauf des Gedichts lässt die dramatische Struktur erkennen, von der Hölderlin in seinen theoretischen Schriften im Zusammenhang mit dem Drama sprach.[1] VertonungPaul Hindemith wählte für seine Sechs Lieder nach Gedichten von Friedrich Hölderlin für Tenor und Klavier unter anderem das Gedicht Abendphantasie aus.[3] In seinen 1982 komponierten Drei Phantasien nach Friedrich Hölderlin vertonte György Ligeti die Abendphantasie für einen 16-stimmigen Chor a cappella. Literatur
WeblinksWikisource: Abendphantasie – Quellen und Volltexte
Einzelnachweise
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