36 Ansichten des Pic Saint-Loup
36 Ansichten des Pic Saint-Loup ist ein französisch-italienischer Spielfilm aus dem Jahr 2009. Regie führte Jacques Rivette, einer der wichtigsten Vertreter der Nouvelle Vague. HandlungFünfzehn Jahre sind vergangen, seit Kate den von ihrem Vater geleiteten kleinen Zirkus verlassen hat – von ihm fortgejagt worden ist, wie sie sagt. Unmittelbar vor dem Beginn einer neuen Sommertournee, die durch die Gegend rund um den Berg Pic Saint-Loup führt, ist ihr Vater gestorben, und Kate, die eigentlich für ein Pariser Dekorationsatelier arbeitet, kehrt zum Zirkus zurück und wird sich dort abseits der Manege nützlich machen. Auf dem Weg begegnet sie dem Italiener Vittorio, der ihr bei einer Autopanne hilft und der sich fortan, dem Zirkus von Ort zu Ort folgend, als regelmäßiger Besucher bei den ansonsten sehr spärlich besuchten Vorstellungen mit Nummern aus einer vergangenen Zeit einfindet. Auch sucht Vittorio das Gespräch mit den Artisten und den Clowns, denn schnell ist ihm klargeworden, dass es ein Geheimnis um Kate gibt, von dem alle wissen, von dem aber niemand in deutlicher Weise reden mag. Der Name „Antoine“ fällt dabei immer wieder. Kate selbst reagiert ein ums andere Mal nicht wirklich unfreundlich, aber doch sehr reserviert, wenn Vittorio mehr über sie erfahren will – ja, sagt sie, er habe etwas von einem Inquisitor oder zumindest einem Voyeur an sich. Schließlich ist es Kates Nichte Clémence, die Vittorio einweiht: Es habe vor fünfzehn Jahren ein Unglück gegeben, Kate habe bei einem Kunststück mit einer Peitsche den Mann, den sie liebte – Antoine, tödlich getroffen. Vittorio setzt darauf, dass eine Wiederholung des Kunststücks – mit dem Artisten Wilfrid an der Peitsche und Kate, die zu zertrennende Zeitung vor sich haltend – sie von dem Trauma befreien kann. Das Kunststück gelingt, und in einem letzten Gespräch zwischen Kate und Vittorio deutet sie an, dass das Trauma gewichen sei, sie aber nicht wisse, ob sie darüber glücklich sein solle. Vittorio zieht weiter – man erwarte ihn in Barcelona, behauptet er. Hintergrund
KritikCristina Nord schrieb in der taz, Jacques Rivettes Film sei „ein kleiner Film, ein wenig altmodisch wie der Wanderzirkus, aber gerade darin rund“. Rivette habe den Film „ohne große Emphase und Dramatik, dafür mit mildem Humor und einer Vorliebe für theatralische Auflösungen in Szene“ gesetzt.[3] AuszeichnungenNach der Teilnahme am Wettbewerb um den Goldenen Löwen bei den 66. Filmfestspielen von Venedig folgte 2010 eine Nominierung für Sergio Castellitto als Bester Hauptdarsteller für den Nastro d’Argento. Literatur
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Einzelnachweise
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