Johann V. von Oldenburg, der seiner Grafschaft auf Kosten Edzards einen Zugang zur Nordsee zu verschaffen will, greift die Butjadinger Friesen an und besiegt sie in der Schlacht bei Langwarden.
Gleichzeitig fällt der braunschweigische Herzog Heinrich I. mit einem Heer von 20.000 Mann in Ostfriesland ein und belagert die nur durch wenige Bauern und Soldaten verteidigte Festung Leerort. Jedoch wird er dort am 23. Juni durch einen gezielten Kanonenschuss getötet. Die dadurch führerlos gewordene Truppe zieht sich aus Ostfriesland zurück. Heinrichs Sohn Heinrich II. wird als Nachfolger Herzog zu Braunschweig-Lüneburg und Fürst von Braunschweig-Wolfenbüttel. Er ist der letzte katholische Fürst im niedersächsischen Raum.
Der Graf von Oldenburg nimmt inzwischen mit Unterstützung des ostfriesischen HäuptlingsHero Omken mehrere Burgen in Ostfriesland ein. Auch die Festung Stickhausen geht so verloren. Edzard muss sich zurückziehen und lässt zur Deckung seines Rückzugs das Kloster Meerhusen in Brand setzen. Aurich wird belagert und infolge der Kämpfe und Brandschatzungen zerstört. An einer weiteren Front plündern und zerstören Landknechte der Schwarzen Garde mehrere Kommenden und Burgen. Die Burg von Altgödens wurde zerstört und die Burg Kniphausen eingenommen. Noch im Juni wird Norden gebrandschatzt und die Schwarze Garde wendet sich Oldersum zu, wo es am 14. Juni zu einem ersten Gefecht kommt. Unter der Führung von Ulrich von Dornum und Hicko von Oldersum gelingt aber die Verteidigung des Ortes. Auch ein zweiter Versuch, die Ortschaft einzunehmen, scheitert am 16. August.
Der Aufstand des „Armen Konrad“ in Württemberg
Aus Protest gegen die von Herzog Ulrich von Württemberg im Vorjahr eingeführte Verbrauchssteuern und insbesondere gegen die Reduzierung der für den Handel notwendigen Maßgewichte führt Peter Gaiß aus Beutelsbach am 2. Mai ein Gottesurteil, bei dem die neuen Gewichte des Herzogs in der Rems bei Großheppach versinken. Als die Obrigkeit anderntags die Rückgabe der Steine fordert, eskaliert er die Situation, indem er in der Kapelle Sturm läutet und den zusammenkommenden Bauern erklärt, er sei der Arme Konrad, damals wohl auch ein Synonym für den einfachen Mann, und zieht mit einer wachsenden Schar von Aufrührern vor Schorndorf, wo sie Herzog Ulrich so beeindrucken, dass er die ungeliebte Steuer aufhebt. Daraufhin beruhigt sich die Lage im Remstal vorübergehend.
Doch schon am 7. Mai ruft der Grüninger Stadtpfarrer Reinhard Gaißer von der Kanzel offen zum Aufstand gegen den Vogt Philipp Volland auf, dem er Amtsmissbrauch und Getreidespekulation zu Lasten der Bauern vorwirft. Volland, der von den Aufständischen in seinem Haus belagert wird, macht diesen einige kleinere Zugeständnisse und spielt auf Zeit, während er Herzog Ulrich mehrere Lageberichte zuspielt. Auch Peter Gaiß zieht wieder durchs Land und bemüht sich, die Leute zum Aufruhr zu bewegen. Nach vielfältigen Tumulten im ganzen Land entkommt schließlich im Juli Herzog Ulrich in Schorndorf selbst nur knapp den Rebellen, das zehn Tage in deren Hand bleibt. Herzog Ulrich beruft daraufhin einen außerordentlichen Landtag ein und verlegt diesen nach Tübingen, um eine Mitsprache des gemeinen Volkes zu unterbinden.
Am 8. Juli wird der Tübinger Vertrag zwischen Herzog Ulrich und seinen Landständen geschlossen. Gegen Übernahme der herzoglichen Schulden erhalten letztere Mitspracherechte bei der Steuererhebung und Landesverteidigung. Dafür sichert die Ehrbarkeit ihre Unterstützung bei der Niederschlagung des Aufstands des Armen Konrad zu. Reinhard Gaißer ruft zwar von der Kanzel weiter zum Aufstand auf und wettert gegen den „faulen Kompromiss“, er unterschätzt jedoch den neuen Handlungsspielraum, den der Herzog mit dem Vertrag bekommen hat, der durch die gewährte Entschuldung jetzt ein Söldnerheer rekrutieren und damit den Aufständischen entgegentreten kann.
Die Bauern brechen schließlich zu einem Marsch durch Württemberg auf, in der Hoffnung, weitere zum Zuzug bewegen zu können und sich so weiter zu verstärken. Auf dem Beutelsbacher Kappelberg beziehen sie ihr Lager, wo die Schar angesichts der Nachrichten von wohlgerüsteten herzoglichen Truppen aber immer kleiner statt größer wird. Schließlich bricht der Arme Konrad ohne ein Gefecht sang- und klanglos zusammen. Herzogliche Truppen besetzen widerstandslos das Remstal und schleppen die Aufrührer, derer sie habhaft werden können, nach Schorndorf, wo sie am 9. August enthauptet werden. Rund 1.700 Bauern aus dem Remstal werden gefoltert, gepeitscht und gebrandmarkt sowie zu hohen Geldstrafen und dem Verlust ihrer Ehrenrechte verurteilt.
Pfarrer Gaißer, der nicht unter die württembergische Strafgerichtsbarkeit fällt, kommt mit einer Verwarnung des seiner Sache durchaus gewogenen Bischofs von Speyer, Georg von der Pfalz, davon, und bleibt weiterhin Pfarrer in der Bartholomäuskirche von Grüningen.
11. Juni: Kurfürst Friedrich III. von Sachsen verleiht seiner Geburtsstadt Torgau das bis heute gültige Wappen.
Am 27. Juli besetzen Ulmer Landsknechte im Auftrag des Rates die Stadt Geislingen und verhaften die Anführer des sogenannten Geislinger Aufstandes, denen am 11. August in Ulm der Prozess gemacht wird. Der Bäcker Lienhart Schöttlin, dem der Spruch: „Lieber helfensteinisch denn ulmisch“ nachgesagt wird, wird als einziger der Aufständischen durch das Schwert hingerichtet, die anderen werden teils verbannt, teils mit Strafen belegt.
15. Mai: Nachdem Fernão de Magalhães während seiner Stationierung in Marokko angeblich illegalen Handel mit den Mauren getrieben hat, wird er aus dem portugiesischen Militärdienst entlassen. Er geht daraufhin nach Spanien.
2. Februar: Georg von Schnitzenpaumer, ein Gesandter Kaiser Maximilian I., trifft über Königsberg kommend in Moskau ein, um den russischen Großfürsten für eine europäische Koalition gegen das jagiełłonische Vormachtstreben in Ostmitteleuropa zu gewinnen. Ihr sollen neben dem Großfürstentum Moskau der Deutsche Orden, Dänemark, Brandenburg, Sachsen und das Fürstentum Walachei angehören. Als Ergebnis der Gespräche wird ein förmlicher Bündnisvertrag geschlossen, gleichzeitig laufen die Vorbereitungen zu einem dritten Feldzug Moskaus gegen Smolensk an.
30. Juli: Polen-Litauen verliert im Moskowitisch-Litauischen Krieg 1512–1522 die bedeutende Festung Smolensk mit Umland an das russische Großfürstentum Moskau. Die russischen Truppen, die Ende Mai in Marsch gesetzt worden sind, haben den Belagerungsring um die Festung sehr rasch geschlossen. Großfürst Wassili III. ist am 8. Juli von Moskau aufgebrochen und hat am 29. Juli vor Smolensk den Befehl zur Beschießung gegeben.
8. September: In der Schlacht bei Orscha besiegt das Großfürstentum Litauen im Bündnis mit dem Königreich Polen unter dem Kommando von Hetman Konstanty Fürst Ostrogski das russische Großfürstentum Moskau unter Iwan Andrejewitsch Tscheljadnin und stoppt damit vorläufig dessen Westexpansion. König Sigismund I. zieht propagandistischen Nutzen aus dem Sieg, scheitert aber an der Rückeroberung der von den Moskauern besetzten Festung Smolensk. Smolensk verbleibt bis 1611 unter direkter russischer Herrschaft.
Asien
Sultan Selim I. des Osmanischen Reiches schlägt am 23. August den persischen Safawiden-Herrscher Ismail I. Schah in der Schlacht bei Tschaldiran vernichtend und gewinnt damit die Herrschaft in Ostanatolien. Sultan Selim stößt gleich nach der Schlacht auf die Safawidenhauptstadt Täbris vor und erobert sie. Zahlreiche Handwerker werden von hier nach Istanbul verbracht. Wegen des nahenden Wintereinbruchs wird der Feldzug schließlich abgebrochen. Die Safawiden verlegen ihre Hauptstadt in der Zwischenzeit nach Qazvin. Der Grenzverlauf nach der Schlacht ist bis heute nahezu unverändert. Die Safawiden stellen für die nächsten 100 Jahre keine ernsthafte Bedrohung mehr für die Osmanen dar. Mit dem Sieg der Osmanen wechseln die kurdischen Feudalherren und lokale Fürsten die Seite und beteuern ihre Loyalität zu den Osmanen. Mit der Eroberung Ostanatoliens schafft sich Sultan Selim I. eine Basis für die spätere Eroberung des mamelukischen Ägyptens und gewinnt darüber hinaus die Kontrolle über einen Abschnitt der Seidenstraße.
Amerika
Der spanische Conquistador Vasco Núñez de Balboa kehrt am 19. Januar von seiner Entdeckungsreise, die ihn bis an das „Südmeer“ gebracht hat, nach Darién zurück. Nur wenige seiner Begleiter haben die Expedition überlebt und auch Balboa ist bei seiner Ankunft dem Tod nahe. Aufgrund von Intrigen wird er noch im selben Jahr als Gouverneur von Darién abgesetzt und durch den Soldaten Pedro Arias Dávila ersetzt, was seine Pläne zunichtemacht, das sagenhafte Goldland im Süden, von dem er auf der Reise erfahren hat, zu erobern. Dávila erreicht Darién am 30. Juni. In seinem Gefolge befindet sich unter anderem der Abenteurer Diego de Almagro el Viejo, der in dieser Zeit den Soldaten Francisco Pizarro kennenlernt, sowie der etwa 14-jährige Hernando de Soto.
25. August 1514 oder 1515: Gouverneur Diego Velázquez de Cuéllar gründet an der Südküste Kubas den Ort Havanna, der wegen der herrschenden Mückenplage aber nach wenigen Jahren nach Norden verlegt werden muss.
Die von Johannes Stabius und Johannes Werner entwickelte sogenannte Stab-Wernersche herzförmige Projektion, die erste flächentreue Darstellung der Erdkugel, wird erstmals im Druck veröffentlicht.
König Manuel der Glückliche von Portugal macht dem im Vorjahr gewählten Papst Leo X. neben zahlreichen anderen Wildtieren einen aus Indien stammenden Elefanten als Geschenk. Die Schiffsreise von Lissabon an die italienische Küste verläuft unproblematisch, die Weiterreise über Land gerät aufgrund der Massen an Schaulustigen jedoch zeitweise außer Kontrolle. Hanno, der am 19. März von einer großen Delegation unter der Leitung von Tristão da Cunha dennoch erfolgreich überbracht wird, wird das Lieblingstier des Papstes.
Albrecht Dürer erschafft die beiden KupfersticheMelencolia I und Der heilige Hieronymus im Gehäus. Zusammen mit dem 1513 entstandenen Werk Ritter, Tod und Teufel bilden sie Dürers „Meisterstiche“, die sich durch eine komplexe Ikonographie und Symbolik auszeichnen. Einer gängigen Interpretation zufolge stellen die drei Meisterstiche drei unterschiedliche Lebensweisen dar.
Ulrich von Hutten kehrt nach mehrjährigem Italienaufenthalt nach Deutschland zurück. In Mainz trifft er zum ersten Mal persönlich mit Erasmus von Rotterdam zusammen.
Gesellschaft
5. Dezember: Das Salbuch des Klosters Naumburg wird angelegt. Dieses reich bebilderte Salbuch stellt die Dokumentation einer Grenzbereinigung zwischen dem Cyriacuskloster Naumburg und der Ortschaft Kaichen dar. Der Text der Urkunde zählt die sieben Landscheider namentlich auf, welche die Gemarkung vermessen und mit Grenzsteinen versehen haben. Darauf erfolgt eine Beschreibung der Grenzen.
Mit der Eroberung Ostanatoliens durch das Osmanische Reich fliehen viele Gefolgsleute Schah Ismails I. aus Anatolien. Die übrig gebliebenen turkmenischen Stämme geraten in die Defensive und mit ihnen das Alevitentum. Sultan Selim I. verbreitet das orthodoxe Sunnitentum. Die persischen Safawiden wenden sich im Gegensatz dazu dem orthodoxen Schiitentum zu.
Katastrophen
10. Januar: Am Rialto in Venedig bricht ein Brand aus, dem fast das gesamte Stadtviertel zum Opfer fällt.
29./30. September: Hieronymusflut an der niederländischen Küste
Geboren
Geburtsdatum gesichert
16. Februar: Georg Joachim Rheticus, österreichischer Mathematiker, Astronom, Theologe, Kartograph, Instrumentenmacher und Mediziner († 1574)
22. Februar: Johannes Gigas, deutscher Humanist, evangelischer Theologe und Reformator († 1581)
22. Februar: Tahmasp I., Schah von Persien aus der Dynastie der Safawiden († 1576)
25. Februar: Otto von Waldburg, Bischof von Augsburg und Kardinal († 1573)
23. März: Lorenzino de’ Medici, italienischer Schriftsteller, Mitglied der Familie Medici († 1548)
20. Oktober: Philipp IV., Graf von Hanau-Lichtenberg († 1590)
31. Oktober: Wolfgang Lazius, deutscher Humanist, Historiker, Kartograf und Arzt († 1565)
29. November: Andreas Musculus, deutscher evangelischer Theologe und Reformator († 1581)
17. Dezember: Johann Basilius Herold, deutscher Drucker, Humanist, Historiker, Publizist und Fälscher († 1567)
31. Dezember: Andreas Vesalius, flämischer Anatom, gilt als Begründer der neuzeitlichen Anatomie sowie des morphologischen Denkens in der Medizin († 1564)
28. November: Ladislaus Prager, deutscher Ritter, Erbmarschall von Kärnten, Kaiserlicher Rat und Truchsess, Hauptmann von Wiener Neustadt, Pfleger von Enns und Kämmerer von Kaiser Friedrich III.